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Fields-Medaille

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Die Fields-Medaille, offizieller Name International Medal for Outstanding Discoveries in Mathematics (dt. Internationale Medaille für herausragende Entdeckungen in der Mathematik) gilt als höchste Auszeichnung, die ein Mathematiker verliehen bekommen kann. Sie wird alle vier Jahre von der International Mathematical Union (Internationale mathematische Vereinigung, IMU) anlässlich des International Congress of Mathematics (Internationaler Kongress der Mathematik, ICM) an zwei bis vier Mathematiker verliehen, die sich in besonderer Weise auf dem Gebiet der mathematischen Forschung und Entdeckung hervorgetan haben. Mit der Verleihung ist ein Preisgeld verbunden, 2002 betrug dies 1.500 US-$.

Die Empfänger des Preises dürfen zum Zeitpunkt der Arbeit, für die sie ausgezeichnet werden, nicht älter als 40 Jahre sein. Aus diesem Grund hat z. B. Andrew Wiles, entgegen populärer Meinung, nicht die Fields-Medaille erhalten, er hatte zum Zeitpunkt des endgültigen Beweises von Fermats letztem Theorem die Altersgrenze bereits überschritten. Wiles erhielt stattdessen auf dem ICM 1988 in Berlin eine Sonderauszeichnung der IMU.

Die Fields-Medaille wird oftmals als Entsprechung eines Nobelpreis für Mathematik (den es nicht gibt) angesehen.

Geschichte

Fälschlicher Weise wird meist wird der Mathematiker John Charles Fields (1863-1932) als Stifter der Fields-Medaille genannt. Fields war Präsident des Organisationskomitees des ICM 1924 in Toronto, Kanada. Das Komitee hatte nach Abschluss der Planung einen Überschuss von ca. 2.700 CA-$ im Budget. Fields schlug vor, das Geld für die Auszeichnung zweier verdienter Mathematiker bei einem der nächsten Kongresse zu verwenden. Fields war insofern zwar der Gründer, aber nicht der Stifter der Fields-Medaille, die sogar entgegen seines ausdrücklichen Wunsches unter diesem Namen bekannt wurde.

Die ersten zwei Fields-Medaillen wurden 1936 verliehen. Eine anonyme Stiftung ermöglichte es, seit 1966 die Fields-Medaille an vier Mathematiker zu vergeben.

Preisträger

2002
Laurent Lafforgue (Frankreich)
Wladimir Wojedwodski (Russland)
1998
Richard E. Borcherds (Großbritannien)
W. Timothy Gowers (Großbritannien)
Maxim Kontsewitsch (Russland)
Curtis T. McMullen (USA)
1994
Jean Bourgain (Belgien)
Pierre-Louis Lions (Frankreich)
Jean-Christophe Yoccoz (Frankreich)
Efim Zelmanov (Russland)
1990
Wladimir Drinfeld (Russland)
Vaughan F. R. Jones (USA)
Shigefumi Mori (Japan)
Edward Witten (USA)
1986
Simon K. Donaldson (Großbritannien)
Gerd Faltings (Deutschland)
Michael H. Freedman (USA)
1982
Alain Connes (Frankreich)
William P. Thurston (USA)
Shing-Tung Yau (China)
1978
Pierre René Deligne (Belgien)
Charles Louis Fefferman (USA)
Gregori Alexandrovitch Margulis (UdSSR)
Daniel G. Quillen (USA)
1974
Enrico Bombieri (Italien)
David Bryant Mumford (Großbritannien)
1970
Alan Baker (Großbritannien)
Heisuke Hironka (Japan)
Serge Novikov (UdSSR)
John Griggs Thompson (USA)
1966
Michael Francis Atiyah (Großbritannien)
Paul Joseph Cohen (USA)
Alexander Grothendieck (Frankreich)
Stephen Smale (USA)
1962
Lars Hörmander (Schweden)
John Willard Milnor (USA)
1958
Klaus Friedrich Roth (Deutschland)
René Thom (Frankreich)
1954
Kunihiko Kodaira (Japan)
Jean-Pierre Serre (Frankreich)
1950
Laurent Schwartz (Frankreich)
Atle Selberg (Norwegen)
1936
Lars Valerian Ahlfors (Finnland)
Jesse Douglas (USA)