Eberhard Karls Universität Tübingen
Eberhard Karls Universität Tübingen | |
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Motto | Attempto! Ich wag’s! |
Gründung | 1477 |
Ort | Tübingen |
Bundesland | Baden-Württemberg |
Land | Deutschland |
Leitung | Bernd Engler |
Studierende | 22.219 (SoSe 2007) |
Mitarbeiter | ca. 10.000 |
Website | www.uni-tübingen.de |
Die Eberhard Karls Universität in Tübingen zählt zu den ältesten deutschen Universitäten und ist besonders bekannt im Bereich der Natur- und Geisteswissenschaften. Die Universität ist in 14 Fakultäten mit etwa 30 Studienrichtungen gegliedert. Rund 22.000 Studenten sind derzeit (2007) immatrikuliert.
Das Leben in der etwa 40 Kilometer von Stuttgart entfernt gelegenen Universitätsstadt ist geprägt von den Studenten, die mehr als ein Viertel der Einwohner ausmachen. Viele studentische Gruppen bereichern das Stadtleben und bieten ein vielseitiges kulturelles Programm.
Geschichte








Universitätsgründung im 15. Jahrhundert
Die Universität wurde 1477 auf Betreiben des Grafen Eberhard im Barte gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Universitäten.
Eine Schlüsselrolle kam hierbei Eberhards Mutter Mechthild von der Pfalz, der Erzherzogin von Österreich zu. Mechthild, die seit 1463 im nahegelegenen Rottenburg residierte, hatte die Verlegung des Stiftes Sindelfingen nach Tübingen, der damals größten und bedeutendsten Stadt des südwürttembergischen Landesteils, veranlasst. Nachdem dies 1476 von Papst Sixtus IV. genehmigt wurde, konnte das Stift zum Ausgangspunkt der noch ehrgeizigeren Pläne werden. Mechthild, die bereits bei der Gründung der Freiburger Universität entscheidend mitgewirkt hatte, konnte ihren Sohn Eberhard für das Projekt einer Universitätsgründung in Tübingen gewinnen. Großen Anteil an der Universitätsgründung hatte auch Eberhards Vertrauter Johannes Nauclerus, der erster Rektor und später langjähriger Kanzler der Universität wurde.
Nachdem binnen kürzester Zeit mehrere große Fachwerkgebäude in der Münzgasse unweit des Neckars fertiggestellt worden waren, wurde am 11. März 1477 die Universitätsgründung öffentlich bekanntgegeben, der Vorlesungsbetrieb begann im Oktober. Der weitere Aufbau der Universität wurde in den folgenden Jahren rasch vorangetrieben, so dass 1482 alle Universitätsbauten fertiggestellt waren. Daher kam eine Verlegung der Universität nach Stuttgart nicht mehr in Frage, als Stuttgart 1482 im Zuge der württembergischen Wiedervereinigung (siehe Münsinger Vertrag) die neue Landeshauptstadt und Residenz Eberhards wurde.
Jüngere Geschichte
Zusätzlich zu den vier Gründungsfakultäten wurden 1817 eine katholisch-theologische und eine staatswirtschaftliche Fakultät gegründet. 1863 erhielt die Eberhard Karls Universität die erste eigenständige naturwissenschaftliche Fakultät in Deutschland. Mittlerweile hat die Universität 14 Fakultäten.
Frauen an der Universität
Dass mittlerweile über 58 Prozent der in Tübingen immatrikulierten Studierenden Frauen sind, ist eine eher jüngere Entwicklung. 1881 durfte erstmals eine Gasthörerin aus den USA eine Vorlesung mitverfolgen, allerdings durch die geöffnete Tür aus einem Nebenraum. Erste Studentin, wenngleich „außerordentlich immatrikuliert“, war von 1892 bis 1895 Maria Gräfin von Linden. Erst 1904 wurde Frauen das Recht einer „ordentlichen Immatrikulation“ eingeräumt.
Nach der Festschreibung der Gleichstellungspolitik im Hochschulrahmengesetz wurde 1986 die erste Frauenkommission des Senats gewählt, seit 1989 werden Fragen der Gleichstellung von einer Frauenbeauftragten vertreten.
Wie auch an anderen Universitäten sind Frauen unter den Lehrkräften in Tübingen weiterhin unterrepräsentiert, bei den Professuren liegt der Anteil unter 10 Prozent.
Name und Motto
Ihren heutigen Namen erhielt sie 1769 von dem württembergischen Herzog Karl Eugen, der seinen Namen dem des Gründers, Graf Eberhard im Bart, hinzufügte.
Seit der 68er-Studentenbewegung fordern linke Studentengruppen eine Umbenennung in Ernst-Bloch-Universität Tübingen.
Der Wahlspruch „Attempto!“ (lateinisch für „Ich wag’s!“) des Universitätsgründers Eberhard ist bis heute das Motto der Universität. Der universitätseigene Verlag ist der Attempto-Verlag.
Fakultäten
Während die geisteswissenschaftlichen Fakultäten im Bereich der Altstadt im Tal angesiedelt sind, befinden sich die naturwissenschaftlichen Institute mit einer eigenen Mensa auf der Morgenstelle in nördlicher Richtung auf einer Anhöhe, die diesen Gewannnamen trägt. Das als letztes gegründete Wilhelm-Schickard-Institut für Informatik befindet sich im südlichen Teil der Eberhard-Wildermuth-Siedlung auf dem Gewann Sand in einem ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus.
- Evangelisch-theologische Fakultät (Fakultät 01)
- Katholisch-theologische Fakultät (Fakultät 02)
- Juristische Fakultät (Fakultät 03)
- Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (Fakultät 04)
- Medizinische Fakultät (Fakultät 05)
- Fakultät für Philosophie und Geschichte (Fakultät 07/10)
- Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften (Fakultät 08)
- Neuphilologische Fakultät (Fakultät 09)
- Fakultät für Kulturwissenschaften (Fakultät 11)
- Fakultät für Mathematik und Physik (Fakultät 12)
- Fakultät für Chemie und Pharmazie (Fakultät 14)
- Fakultät für Biologie (Fakultät 15)
- Geowissenschaftliche Fakultät (Fakultät 16)
- Fakultät für Informations- und Kognitionswissenschaften (Fakultät 17)
Das Fachsprachenzentrum bietet den Erwerb international akkreditierter Sprachzertifikate (UNIcert) für Studierende aller Fakultäten an.[1]
Universitätsklinikum
siehe Universitätsklinikum Tübingen
Berühmte Persönlichkeiten
siehe Berühmte Persönlichkeiten der Eberhard Karls Universität Tübingen, darunter:
Literatur
- Martin Biastoch: Tübinger Studenten im Kaiserreich. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung, Sigmaringen 1996 (Contubernium - Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte Bd. 44)
- Uwe Dietrich Adam: Hochschule und Nationalsozialismus. Die Universität Tübingen im Dritten Reich, Mohr Siebeck, Tübingen 1977
- Walter Jens: Eine deutsche Universität. 500 Jahre Tübinger Gelehrtenrepublik, Kindler, München 1977
- Ulrich Köpf, Sönke Lorenz, Anton Schindling und Wilfred Setzler: "Brunnen des Lebens" - Orte der Wissenschaft. Ein Rundgang durch 525 Jahre Universität Tübingen, Verlag Schwäbisches Tagblatt, Tübingen 2002 [Ein Bildband mit Fotos von Manfred Grohe]
Anmerkungen
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