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Montreux-Berner Oberland-Bahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Montreux–Berner Oberland-Bahn
Zug mit MOB Ge 4/4 8001–8004 in Zweisimmen
Zug mit MOB Ge 4/4 8001–8004 in Zweisimmen
Fahrplanfeld:120
Streckenlänge:75.03 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Stromsystem:900 V =
Maximale Neigung: 73 

Die Chemin de fer Montreux-Oberland bernois (MOB), (dt.: Montreux–Berner Oberland-Bahn), ist eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 1000 mm in der Schweiz.

Die Strecke führt von Montreux am Genfersee über Les Avants, Montbovon, Rossinière, Château-d'Œx, Rougemont, Saanen, Gstaad und Zweisimmen in die Lenk.

Geschichte

In den 1890ern begannen Bestrebungen für eine Eisenbahnlinie, die dem Verlauf der als Golden Pass genannten Alpentraversale folgt. 1899 wurde die Konzession für die Strecke von Montreux bis Zweisimmen erteilt, die Bauarbeiten begannen 1900. Als erstes Teilstück wurde 1901 die Bergstrecke von Montreux über Chamby hinauf nach Les Avants eröffnet. Dort folgt ein Scheiteltunnel und der Abstieg nach Montbovon, der 1903 eröffnet wurde. Von dort folgt die MOB dem Verlauf der Saane hinauf bis Saanen und Gstaad (Eröffnung 1904), und 1905 über den Saanenmöser hinunter nach Zweisimmen. Die Linie Zweisimmen–Lenk wurde erst 1912 eröffnet, direkte Züge sind nur durch eine Spitzkehre im Bahnhof Zweisimmen möglich.

Betriebsaufnahme
Abschnitt Datum
Montreux – Les Avants 12. Dezember 1901
Les Avants – Montbovon 1. Oktober 1903
Montbovon – Château-d'Oex 19. August 1904
Château-d'Oex – Gstaad 20. Dezember 1904
Gstaad – Zweisimmen 6. Juli 1905
Zweisimmen – Lenk 8. Juni 1912

Die Streckenführung über Gstaad war ursprünglich nicht von der MOB geplant, da Gstaad an die Eisenbahnlinie von Aigle über Les Diablerets und Pillon nach Saanen angeschlossen werden sollte. Da sich deren Bau jedoch verzögerte, ersuchte Gstaad bei der MOB um die Einbeziehung in die Strecke. Die Eisenbahnlinie von Aigle, wurde später auch nicht komplett vollendet, sondern endete als Chemin de fer Aigle–Sépey–Diablerets (ASD) in Les Diablerets.

Seit 2001 ist das Management der MOB zusammen mit der Transports Montreux-Vevey-Riviera (MVR) unter dem Dach der Golden Pass Services (GPS) zusammengefasst.

Bahnhöfe, Haltepunkte und Bauwerke

Fahrplanfeld 120: Montreux – Château-d'Oex - Gstaad - Zweisimmen – Lenk im Simmental
0,1 Montreux 396 m ü. M.
Strecke
Depot und Werkstätte; Anschluss an SBB Lausanne
Strecke
Brig und MVR nach GlionRochers-de-Naye
Tunnel
Montreux 184 m
Haltepunkt / Haltestelle
0,7 Collège 430 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
1,0 Vuarennes 445 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
1,5 Belmont-sur-Montreux 465 m ü. M.
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
1,8 Collondalles 476 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
2,2 Châtelard VD 500 m ü. M.
Autoroute A9 110 m
Haltepunkt / Haltestelle
2,7 Planchamp 523 m ü. M.
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
ehemals CCB von Clarens, eingestellt 1955
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
ehemals CCB nach Blonay, eingestellt 1955
Bahnhof
3,3 Fontanivent 560 m ü. M.
Bahnhof
4,3 Chernex 600 m ü. M.
Strecke
Depot und Werkstätte
Haltepunkt / Haltestelle
5,5 Sonzier 655 m ü. M.
Abzweig nach links
7,2 Abzweig der Museumsbahn Blonay-Chamby
Bahnhof
7,2 Chamby 748 m ü. M.
Tunnel
Chamby 314 m
Bahnhof
9,2 Sendy-Sollard 870 m ü. M.
Bois des Chenaux (Pont Gardiol) 93 m
Bahnhof
10,9 Les Avants 970 m ü. M.
Strecke
Anschluss an Standseilbahn Les Avants–Sonloup
Tunnel
Les Avants 153 m
Tunnel
Râpes-de-Jor I–III 45 m, 17 m, 23 m
Tunnel
Râpes-de-Jor IV–VI 64 m, 25 m, 33 m
Bahnhof
12,6 Jor 1084 m ü. M.
Tunnel
Jaman 2424 m
Bahnhof
15,2 Les Cases 1111 m ü. M.
Bahnhof
17,0 Allières 1006 m ü. M.
Tunnel
Gîtes 76 m
Tunnel
Botze 40 m
Flon 45 m
Bahnhof
20,4 Les Sciernes 882 m ü. M.
Tunnel
Sciernes 52 m
Hongrin 45 m
Tunnel
Montbovon 162 m
Abzweig nach rechts und geradeaus
22,1 Abzweig der TPF von PalézieuxBulle
Bahnhof
22,1 Montbovon 797 m ü. M.
Tunnel
Tine 161 m
Bahnhof
25,0 La Tine 850 m ü. M.
Lauciau 46 m
Bahnhof
28,2 Rossinière 891 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
29,4 La Chaudanne-Les Moulins 886 m ü. M.
Tunnel
Chaudanne 190 m
Bahnhof
32,7 Château-d'Œx 965 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
33,5 La Palaz 980 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
34,6 Les Granges (Château-d'Œx) 997 m ü. M.
Haltepunkt / Haltestelle
36,1 Les Combes 994 m ü. M.
Flendruz 118 m
Bahnhof
37,4 Flendruz 980 m ü. M.
Rougemont 98 m
Bahnhof
39,3 Rougemont 992 m ü. M.
Vanel 61 m
Tunnel
Vanel 473 m
Bahnhof
43,2 Saanen BE 1011 m ü. M.
Bahnhof
45,6 Gstaad 1050 m ü. M.
Grubenbach 109 m
Bahnhof
48,1 Gruben 1140 m ü. M.
Bahnhof
50,7 Schönried 1230 m ü. M.
Bahnhof
52,9 Saanenmöser 1269 m ü. M.
Tunnel
Saanenmöser 90 m
Kaltenbrunnen 165 m
Bahnhof
56,6 Oeschseite 1151 m ü. M.
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
59,5 Halten 1057 m ü. M.
Tunnel
Moosbach 458 m
Moosbach 62 m
62,2 Zweisimmen 941 m ü. M.
Strecke
MOB-Kopfbahnhof; Depot und Werkstätte
Strecke
Anschluss an Simmentalbahn nach Spiez
Bahnhof
63,9 Blankenburg 957 m ü. M.
Bahnhof
66,8 Stöckli 967 m ü. M.
Bahnhof
68,6 St. Stephan 996 m ü. M.
Bahnhof
70,7 Matten 1023 m ü. M.
Bahnhof
73,6 Boden 1037 m ü. M.
75,1 Lenk im Simmental 1068 m ü. M.

Anschlusslinien

In Chamby zweigt die ehemalige Linie der Chemins de fer électriques Veveysans (CEV) nach Blonay ab, die von dort hinunter nach Vevey und hinauf nach Les Pléïades führt. Nach ihrer Stillegung 1966 wurde sie von der Museumsbahn Blonay–Chamby (BC) betrieben, die dort ein grosses Eisenbahnmuseum eingerichtet hat. Die Strecke gehört immer noch der MVR, der Nachfolgegesellschaft der CEV.

Der Bahnhof in Montbovon bietet Anschluss an das Streckennetz der Transports publics fribourgeois (TPF), früher Chemins de fer Fribourgeois Gruyère-Fribourg-Morat (GFM), der die Depotwerkstätte in Montbovon gehört und die mit der MOB gelegentlich auch Rollmaterial austauscht.

Ab dem Bahnhof Zweisimmen führt eine Normalspurbahn, die von der BLS AG betriebene Simmentalbahn, nach Spiez und gewährt Anschlüsse nach Interlaken, Brig und Bern.

Rollmaterial

Rollmaterial Linienverkehr

Aktuelles Rollmaterial

GDe 4/4 6002, Station Zweisimmen
BDe 4/4, Station Sanenmöser (1982)
Lokomotiven und Gepäcktriebwagen
  • Gm 4/4 2003 (1976)
  • Gm 4/4 2004 (1982)
  • GDe 4/4 6001–6004 (1983)
  • GDe 4/4 6005–6005 (1983); 2007 übernommen, ex TPF GDe 4/4 101–102
  • Ge 4/4 8001–8004 (1995)
Triebwagen
  • BDe 4/4 3001–3002 (1944)
    zugehörige Steuerwagen ABt 3301 (1981) und ABt 3302 (1974), durch Umbau entstanden
  • BDe 4/4 3003 (1944); 1996 abgebrochen
  • BDe 4/4 3004 (1944)
  • BDe 4/4 3005–3006 (1946)
  • ABDe 8/8 4001–4004 (1968)
Triebzüge
  • ABe 4/12 5001–5004 (Umbau 2004–2007)
    Bt 241 + Be 4/4 5001 + ABt 341
    Bt 242 + Be 4/4 5002 + ABt 342
    Bt 243 + Be 4/4 5003 + ABt 343 (Inbetriebnahme 2004)
    Bt 244 + Be 4/4 5004 + ABt 344 (Inbetriebnahme 2005)
    Mittelwagen umgebaut aus Be 4/4 5001–5002 (1976) und 5003–5004 (1979)
    ehemals zugehörige Steuerwagen ABt 5301–5304 ausrangiert
Schienentraktoren
  • Tm 2/2 Tm 2/2 2–3 (1953)
  • Tm 2/2 Tm 2/2 4 (1934)

Ehemaliges Rollmaterial

Triebwagen (gebraucht erworben)
  • Be 4/4 1001 (Übernahme 1973), ex LCD Be 4/4 9 (1955)
    aufgearbeitet mit Drehgestellen und Teilen der VBZ Be 4/4 «Elefant» 1329 und 1327
  • Be 4/4 1002 (Übernahme 1975), ex BA ABe 4/4 4 (1951)
  • Be 4/4 1003 (Übernahme 1981), ex FLP ABe 4/4 5 (1958)
  • ohne Bezeichnung (Übernahme 1988), ex RBS Be 4/4 71 (1948)
    als Ersatzteilspender für ex Be 4/4 72 und 73 ausgeschlachtet
  • Be 4/4 1004 (Übernahme 1988), ex RBS Be 4/4 72 (1948); 1996 abgebrochen
  • Be 4/4 1005 (Übernahme 1988), ex RBS Be 4/4 73 (1948); 1995 abgebrochen
  • BDe 4/4 36 (Übernahme 1988), ex RBS BDe 4/4 36 (Umbau 1951), ex WT CFe 4/4 101 (1913), Rangierfahrzeug in Saanen
2007 betriebsfähig an den Verein Ds Blaue Bähnli abgegeben, der sich als Ziel gesetzt hat diesen Motorwagen bis 2013 im RBS Depot Solothurn zu Restaurieren.
  • BDe 4/4 37 (Übernahme 1988), ex RBS BDe 4/4 37 (Umbau 1958), ex WT CFe 4/4 102 (1913); 2000 abgebrochen
  • BDe 4/4 38 (Übernahme 1988), ex RBS BDe 4/4 38 (Umbau 1946), ex WT BDe 4/4 103 (1913); 1993 nach einem Unfall mit erheblichem Unfallschaden an den Tramverein Bern (TVB) abgegeben und in einer Lagerhalle (ehemalige Salzlagerhalle) beim Ecomusée de Haute-Alsace, Frankreich eingelagert.
Schienentraktoren
  • Tm 2/2 1 (1930); 1995 ausrangiert

Rollmaterial historisches Fahrzeuge

Lokomotiven und Gepäcktriebwagen
  • DZe 6/6 2001–2002 (1932); ausser Dienst

Bilder (Auswahl)

Historische Bilder

Aktuelle Bilder

Literatur

  • Montreux Oberland bernoise (Hrsg.): 75 Jahre MOB (Montreux-Berner Oberland Bahn), 1901–1976. Ohne Verlag, Montreux 1976
Commons: Montreux-Berner Oberland-Bahn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien