Casino Royale (Roman)
Casino Royale | |
Originaltitel | Casino Royale |
Deutsche(r) Titel | Casino Royale |
Autor | Ian Fleming |
Nachfolgender Roman | Leben und sterben lassen |
Casino Royale ist das erste Buch der James-Bond-Reihe vom britischen Autor Ian Fleming. Der Roman wurde 1953 veröffentlicht und spielt im Jahr 1951.[1]
Handlung
Der feindliche Agent Le Chiffre ist in Lebensgefahr: Er schuldet SMERSCH, dem Vorläufer des KGB einen immensen Geldbetrag, den er innerhalb der nächsten Tage beschaffen und zurückzahlen muss. Im Casino von Royale-les-Eaux versucht er beim Glücksspiel das nötige Geld zu gewinnen. James Bond erhält den Auftrag, selbst nach Royale-les-Eaux zu fahren, um Le Chiffres Plan zu vereiteln.
Zu seiner Unterstützung wird ihm Vesper Lynd, eine französische Agentin des MI6, zur Seite gestellt, mit der Bond ein intimes Verhältnis eingeht. Bond gelingt es, mit finanzieller Unterstützung des CIA-Agenten Felix Leiter und René Mathis vom Deuxieme Bureau, Le Chiffre in einem riskanten Baccara-Spiel zu besiegen und somit dessen Plan zu vereiteln. Daraufhin wird Vesper vor Bonds Augen von Le Chiffre entführt. Es beginnt eine halsbrecherische Verfolgungsjagd, bei der Bond die Kontrolle über seinen Wagen verliert. Der Wagen überschlägt sich, Bond verliert sein Bewusstsein.
Er erwacht in Gefangenschaft. Nach stundenlanger Folter wird Le Chiffre von einem SMERSCH-Agenten erschossen. Zu Bonds Glück begeht der SMERSCH-Agent einen entscheidenden Fehler: Er erkennt Bond nicht – und lässt ihn deshalb am Leben. Allerdings ritzt er mit einem Messer das kyrillische Zeichen für „Sch“ Bond auf den Handrücken. Bond soll als Spion gekennzeichnet bleiben. Daher trägt Bond seit diesem Vorfall Spuren einer Hautverpflanzung auf der Hand.
Das Buch endet damit, dass sich Bond mit Vesper in einem Badeort von der Folter erholt. Der ewige Junggeselle Bond möchte ihr einen Heiratsantrag stellen. Er ist sich darüber im Klaren, dass er seinen Dienst quittieren muss, damit sie beide eine gemeinsame Zukunft haben, und ist auch zu diesem Schritt bereit. Doch bevor er seinen Plan in die Tat umsetzen kann, begeht Vesper überraschend Selbstmord. Aus ihrem Abschiedsbrief ergibt sich, dass sie eine Doppelagentin des KGB war, deren Aufgabe es war, Bonds Plan scheitern zu lassen. Die gesamte Entführungsszene war inszeniert, sie wusste von der Folterung Bonds. Verbittert wendet sich Bond wieder seiner Arbeit zu.
Verfilmungen
Übersicht
- 1954: Casino Royale, Fernsehfilm und dritte Folge der ersten Staffel der CBS-Fernsehshow Climax!
- 1967: Casino Royale, Bondparodie mit David Niven
- 2006: Casino Royale, 21. offizielle James-Bond-Film unter der Regie von Martin Campbell
Unterschiede zum Roman
Gerade zum Ende des Buches wird deutlich, dass sich der Bond der Leinwand von Flemings Bond unterscheidet. Der Bond der Romane ist bedeutend feinfühliger und macht sich in Casino Royale sogar Gedanken darüber, wieso er eigentlich auf der richtigen Seite stehen und der Gegner automatisch Bestandteil der falschen Seite sein sollte. Auch wenn gerade in den ersten Verfilmungen versucht wurde, nah an den Büchern zu bleiben, sind von Anfang an Unterschiede auszumachen. So kommt der Bond der Bücher fast ganz ohne die Spielereien von Q aus. Selbst wenn Bond diese Gimmicks erhält, sind es nie raketenschießende Kugelschreiber, Flugautos etc. Es gibt zumindest im ersten Band auch keinen größenwahnsinnigen Bösewicht, vor dem Bond die Welt retten muss, die etwa von gestohlenen sowjetischen Atomsprengköpfen bedroht wird.
Die Welt, die Ian Fleming zeichnet, ist, abgesehen von einigen exotischen Spielereien wie Riesenkraken, im Großen und Ganzen realistischer als die Welt der Bond-Filme. In den Büchern wird deutlich, dass die Aufgaben eines Agenten brutal, anstrengend und psychisch belastend sind. Dieser Job macht Bond zwar auch Spaß, lässt ihn aber nicht unberührt. Die Neuverfilmung von 2006 versucht, all dies mehr zu beachten, und nähert den Film-Bond in dieser Hinsicht mehr an das literarische Vorbild an.
Literatur
- Ian Fleming: James Bond – Casino Royale. Heyne, München, ISBN 3-453-50037-7.
Weblinks
Quellen
- ↑ Schlussfolgerung durch Hinweis im Roman Goldfinger: Als Bond in Miami mit Mr. Du Pont, seinem Sitznachbarn am Baccara-Tisch von Royale zusammentrifft, datiert dieser das frühere Treffen auf das Jahr 1951.