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Der Opel Kapitän war zwischen 1939 und 1970 das Oberklassenmodell von Opel. Alle Opel-Kapitän-Modelle haben durchgängig einen Sechszylinder-Reihenmotor mit Hubräumen von 2,5 bis 2,8 Litern. Ein weiteres Merkmal aller Kapitän-Modelle ist die selbsttragende Karosserie.
Opel Kapitän (1938 - 1940)
Opel Kapitän Cabriolet 1939. Das Cabriolet wurde nach dem Krieg nicht mehr produziert
Der Opel Kapitän war das letzte vor dem 2. Weltkrieg konstruierte Modell des Automobilherstellers Opel. Er wurde Ende 1938 vorgestellt und im Frühjahr 1939 auf dem Genfer Auto-Salon präsentiert. Den Vorkriegs-Kapitän gab es als Limousine mit zwei oder vier Türen sowie als Cabriolet. Er wurde bis Ende 1940 gebaut.
Opel Kapitän (1948 - 1951)
Nach dem 2. Weltkrieg wurde zunächst die Produktion des Olympia wieder aufgenommen. Ab Herbst 1948 wurde auch der Kapitän wieder produziert, allerdings nur als viertürige Limousine. Er hat einen 2,5 Liter-Reihenmotor mit 40 kW (55 PS) und erreicht 126 km/h. In dieser Ausstattung wurde er bis Anfang 1951 gebaut.
Zwischen 1951 und 1953 wurde der Kapitän mit veränderter Karosserie und stärkerem Motor (43 kW/58 PS) hergestellt.
Opel Kapitän (1953 - 1955)
Opel Kapitän 1955
Im Herbst 1953 erhielt der Kapitän eine Pontonkarosserie mit einem markanten Kühlergrill (Haifischmaul). Die Leistung des Motors stieg auf 50 kW (68 PS), die Höchstgeschwindigkeit auf 138 km/h.
Opel Kapitän (1955 - 1958)
Opel Kapitän 1956
Für die 1955 angelaufene Reihe gab es ein geringfügiges Facelift; die Motorhaube wurde u. a. geglättet. Ein neuer 55-kW-(75 PS)-Motor wurde eingebaut. Der Kühlergrill bestand nun anstelle des Haifischmauls aus senkrechten Gitterstäben.
Erstmals gab es bei diesem Model ein besser ausgestattete L-Version, die u.a. vordere Einzelsitze, abblendbaren Innenspiegel, Rückfahrscheinwerfer und mehr bot. Ferner war Overdrive lieferbar.
Opel Kapitän P1 (1958 - 1959)
Opel Kapitän P1
Der Opel Kapitän P1 erschien im Jahr 1958 - motorisiert mit einem 59 kW- (80 PS) 2,5-Liter-Motor. Das Styling der Heckflossenkarosserie mit den Panoramascheiben vorne und hinten und der reichliche Chromzierrat war stark an amerikanische Automobile dieser Zeit angelehnt. Durch das nach hinten stark heruntergezogene Dach, die um die Ecke gezogene Panoramascheibe und die geringe Türbreite war der Einstieg im Fondbereich schon für erwachsene Personen mit normaler Größe ausgesprochen schwierig. Die Kritik an diesem Mangel führte dazu, dass dieses Modell schon nach einem Jahr wieder abgelöst wurde. Dieses Modell wird scherzhaft wegen der schlüssellochförmigen Heckleuchten als "Schlüssellochkapitän" bezeichnet. Der Kapitän P1 wurde in einer Stückzahl von 34.842 gebaut.
Optional war eine L-Version und ein Overdrive-Getriebe lieferbar.
Opel Kapitän P2 (P-LV) (1959 - 1963)
Opel Kapitän P2
Im Herbst 1959 erschien ein Kapitän, der nun wieder etwas sachlicher und "europäischer" daherkam: Die neue Karosserie wies eine flachere, mehr gerade Linienführung auf. Der Einstieg nach hinten war jetzt durch den Wegfall der hinteren Panoramascheibe wieder problemlos möglich. Auffällig war seine nochmals vergrösserte vordere Panoramascheibe. Der Hubraum des Motors wird auf 2605 cm³ vergrößert. Die Leistung steigt auf 90 PS (66 kW), die Höchstgeschwindigkeit auf 150 km/h.
Es sollte der erfolgreichste Kapitän aller Zeiten werden. Optional gab es bei diesem Modell erstmals bei Opel ein Automatikgetriebe (3-Gang-Hydramatic, ab 1960, Overdrive bis 1960) und ab 1962 Servolenkung. Auch gab es wieder eine höherwertige Ausstattungsvariante ("L"-Version). Man nahm bei Opel nun auch von der Sitte Abstand, die Modelle nach amerikanischem Vorbild jedes Jahr zu retuschieren, und bewies Modellkonstanz. Ende November 1963 lief seine Produktion aus. Die letzten Neuzulassunen waren im Februar 1964 verzeichnet. Er erreichte die hohe Verkaufszahl von fast 146.000 Exemplaren. Der P-LV war der letzte Opel Kapitän, der in der Zulassungsstatistik noch vor Daimler Benz, in der Sechszylinder-Klasse lag.
Opel Kapitän A (1964 - 1968)
Opel Kapitän/ Admiral/ Diplomat A
Im Jahr 1964 wurde die Produktion des Opel Kapitän A als Einstiegsmodell in die Oberklasse aufgenommen. Er teilte die geradlinige, zeitlos elegante Karosserie ohne Panoramascheiben mit dem besser ausgestatteten Admiral und dem Spitzenmodell Diplomat. Anfangs hat er den 2,6 Liter Motor des Vorgängers, nun mit 100 PS (74 kW), doch im Herbst 1965 wird ein völlig neuer Motor mit 2784 cm³ und 125 PS (92 kW) Leistung eingeführt, der dem großen Wagen eher gerecht wird. Seine Produktion wurde 1968 eingestellt. Die aufsteigende Staffelung der Wertigkeiten Kapitän-Admiral-Diplomat wird seither mit „KAD“ abgekürzt. Erstmals wurde ein Viergang-Getriebe verbaut, da die Höchstgeschwindigkeit um ca. 5 km/h höher lag als beim Vorgängermodell und die Abstufung der einzelnen Gänge beim Dreigang-Getriebe zu weit auseinander gelegen hätten.
Mit dieser Modellreihe verlor Opel seine Vormachtstellung in der Sechszylinder-Klasse.
1969 erschien die B-Version, die u. a. mehr Platz und ein stark verbessertes Fahrwerk bot. Als Kapitän bereits 1970 eingestellt, wurde die KAD-B-Serie als Admiral und Diplomat weitergeführt und erst 1977 durch den Opel Senator abgelöst.