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Heinrich Weltring

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Heinrich Weltring (* 18. April 1847 in Baccum bei Lingen, † 24. Mai 1917 in Thuine) war ein deutscher Bildhauer.

Kindheit und Jugendzeit

Heinrich Weltring wuchs als Ältestes von fünf Kindern in ärmlichen Verhältnissen auf einem kleinen Bauernhof in Baccum auf. Der aus Messingen stammende Vater Martin Weltring, geborener Wobbe, heiratete 1846 Anna Maria Weltring, die Besitzerin des Hofes in Baccum war. Der Vater starb bereits mit 41 Jahren und die Mutter bewirtschaftete den Hof mit ihren unmündigen Kinder alleine weiter. Heinrich war zu diesem Zeitpunkt gerade 8 Jahre alt. Um etwas Geld für die Familie zu verdienen, verdingte sich er sich nach der Schulzeit als Knecht auf dem Hof seines Onkels Clemens Sentker, geb. Weltring, im Ortsteil Ramsel. Als auch die Mutter 1868 im Alter von 42 Jahren verstarb, versuchte der damals 21jährige zunächst, den Hof mit seinen 4 Geschwistern weiter zu bewirtschaften.

Es wird berichtet, dass der Heinrich Weltring schon als Junge häufig figürliche Darstellungen aus Holz anfertigte. Seine Fähigkeit, etwas zu schnitzen, wurde auch dem Pastor Caspar Ludwig Schriever (1832-1905) aus Plantlünne bekannt. Mit dessen Unterstützung konnte Heinrich Weltring mit 23 Jahren eine vierjährige Lehre bei dem Osnabrücker Bildhauer Heinrich Seling (1843-1912) beginnen. Zuvor hatte er den Hof an seinen Onkel verpachtet und sich um eine Versorgung der Geschwister bemüht. Der jüngste Bruder Clemens folgte später seinem Bruder und wurde auch Bildhauer. 1874 ging Heinrich Weltring nach Berlin zum Bildhauer Heinrich Pohlmann (1839-1917) und besuchte die Königliche Akademie der Künste, die unter Leitung von Professor Fritz Schaper stand.

Erste Arbeiten

Die ersten Auftragswerke in Berlin waren eine Christusfigur und eine Maria-Hilf-Statue für die Kirche in Plantlünne. 1877 stellte er aus Buntsandstein Heiligenfiguren für die Säulen und Skulpturen von Adam und Eva für den Chorraum des Halberstädter Doms her. Nach dem Verkauf des Hofes in Baccum zog Weltring nach Karlsruhe um, wo er zunächst bei Professor Adolf Heer arbeitete. Mit den Skulpturen "Badende oder Nymphe" und "Violinspieler" wurde er 1883 einem gößeren Publikum bekannt.

Spätere Arbeiten

Karlsruhe Nymphenbrunnen von Heinrich Weltring

Heinrich Weltring fand in Karlsruhe in dem Fabrikanten Wilhelm Lorenz einen Mäzen, der ihm auch immer wieder Aufträge vermittelte. So entstanden in dieser Phase großer Schaffenskraft der "Violinspieler", die "Lünner Krippe", der "Nymphenbrunnen" für den Erbprinzengarten in Karlsruhe.


Literatur

  • Eiynck, Andeas: Eine Nymphe vom Bildhauer Heinrich Weltring (1847-1917) im Emslandmuseum, in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes, Bd.38/1993, Sögel 1992
  • Heine, Paul: Der Bildhauer Heinrich Weltring, in: Der Heimatbote 1987, Hrsg.: Heimatverein e.V. Baccum, Baccum 1987 (hier weitere Quelle)
  • Lehrerverein der Diöszese Osnabrück (Hrsg.): Der Kreis Lingen. Beiträge zur Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück, Band 1, Lingen 1910
  • Schriever, Ludwig: Geschichte des Kreises Lingen. Bd.II, Lingen 1910
Commons: Heinrich Weltring – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien