Zum Inhalt springen

Hellgate: London

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. November 2007 um 14:48 Uhr durch Totie (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Hellgate: London
Entwickler Flagship Studios
Publisher Electronic Arts / Namco Bandai Games
Veröffentlichung Europa 30. Oktober 2007
USA 31. Oktober 2007
Australien 1. November 2007
Asien 31. Oktober 2007
Plattform PC (Windows)
Genre Action-RPG
Spielmodus Einzelspieler
Mehrspieler über Internet
Steuerung Maus, Tastatur
Systemvor­aussetzungen Windows XP oder Windows Vista
1.8 GHz (XP) oder 2.4 GHz (Vista)
1 GB (XP) oder 2 GB (Vista) RAM
6.0 GB Festplattenspeicher
NVIDIA GeForce 6200
Medium 1 DVD-ROM
Sprache Deutsch
(Bildschirmtext: Deutsch)
Altersfreigabe
USK
USK ab 18
USK ab 18
PEGI
PEGI ab 18+ Jahren empfohlen
PEGI ab 18+ Jahren empfohlen
Information Enthält Adware von Massive Inc.

Hellgate: London (dt. Höllentor: London) ist ein von Flagship Studios entwickeltes Computerspiel, dessen fiktive Handlung in einem postapokalyptischen und von Dämonen verwüsteten London im Jahr 2038 angesiedelt ist. Hellgate: London ist ein Action-Rollenspiel, das die Elemente eines Computerrollenspiels mit Elementen eines Ego-Shooters verbindet. Es weist unverkennbare Ähnlichkeiten zur Diablo-Serie auf. Der Schwerpunkt des Gameplays liegt bei der Charakterentwicklung, die dadurch vorangetrieben wird, dass der Spieler zum Lösen von Aufgaben aufgefordert wird und vor allem, dem typischen Hack & Slay-Prinzip von Rollenspielen folgend, Monster und Dämonen aus der Hölle zu töten hat. Dafür erhält der Charakter Erfahrungspunkte und eine Vielzahl verschiedener Gegenstände – Waffen, Rüstungen, Palladium-Münzen als Zahlungsmittel u.v.m. Im Gegensatz zu klassischen MMORPGs besteht Hellgate: London nicht aus einer einzigen Spielewelt, sondern aus Instanzen (vgl. Guild Wars). Darüberhinaus ist die Handlung in fünf Akte unterteilt und es gibt zu jedem Akt einen Endgegner.

Handlung

Die Handlung vermischt reale Schauplätze, Personen und Gruppen mit Elementen aus dem Bereich der Fantasy. Im Jahr 2020 fallen Dämonen aus der Hölle über die Welt her, der Krieg dauert bereits 18 Jahre. Nur wenige der berühmten Templer, die einer Legende nach die einzigen sind, die über das Wissen verfügen, wie die Dämonen erfolgreich bekämpft werden können, konnten sich mit anderen in die London Underground, die einst von den Freimaurern als Bollwerk gegen Dämonen erbaut wurde, retten und bekämpfen seither von dort das Böse aus der Hölle. Es ist das Jahr 2038. Der Höllenbrand (The Burn), ein seit einem Jahrzehnt andauernder Prozess, verwandelt die Erde in eine Hölle. Um das Überleben der Menschheit zu sichern, muss das Böse bekämpft, die Dämonen in die Hölle zurückgedrängt und das Höllentor verschlossen werden.

Gameplay

Technisches: Hellgate: London ist eines der ersten Spiele, das DirectX 10 unterstützt, wofür aber die entsprechende Hardware und Windows Vista erforderlich sind.
Perspektive: Der bedeutende spieltechnische Unterschied zu Diablo II, das nur die isometrische Perspektive kennt, ist, dass der Hellgate: London-Spieler zwischen der Dritte-Person-Perspektive oder mit Schusswaffen auch in die Ego-Perspektive wechseln kann. Die Wahl hängt vom Spieler und der gewählten Heldenklasse ab.
Steuerung: Die Steuerung geschieht vor allem über die Tastatur, mit der Maus werden Richtung, Ziel und Aktionen (z.B. Schuss) gesteuert. Alle ballistischen Waffen, auch Energiebälle, verfolgen nicht den Feind, sondern fliegen in die Schussrichtung. Im Gegensatz zum Auto-Aiming, bei dem Waffe und Geschoss sich ihr Ziel selbstständig suchen, muss der Spieler mit Fadenkreuz in die Richtung des Feindes schießen, die Trefferzahl und der Schaden hängen von den ballistischen Fähigkeiten der Heldenklasse und der Waffe ab; diese Form des Zielens heißt im Computerspieler-Jargon Self-Aiming. Da sich der Radius der Schadenswirkung der meisten Waffen verbessern lässt, kann in vielen Fällen auch vom Soft-Aiming gesprochen werden, so reicht es meist aus, im Gegensatz zu einem Ego-Shooter, die Waffe einfach in Richtung Ziel zu halten, um das Ziel zu treffen und zu vernichten. Ein Nachladen, wie in Ego-Shootern üblich, gibt es nicht.
Multiplayer: Außer dem Single-Player-Modus gibt es einen kostenlosen Online-Multiplayer-Modus und einen kostenpflichtigen Online-Multiplayer-Modus, der erweiterte Funktionen bietet. Das Spielen über ein Local Area Network ist nicht möglich.
Wiederspielbarkeit: Die Langzeitspielbarkeit in Hellgate: London wollen die Entwickler erreichen, indem u.a. dem Spieler eine hohe Zahl von attraktiven Gegenständen geboten wird und die Landschaften, Monster, Dämonen und die zu findenden Gegenstände beim ersten Betreten nach einem Zufallssystem verändert werden, so dass der Eindruck einer neuen Spielewelt entstehen soll.

Heldenklassen

Wie in Rollenspielen üblich, gibt es in Hellgate: London verschiedene Heldenklassen. Drei Fraktionen teilen sich in je zwei Klassen. Jede Klasse besitzt ihre eigenen Fertigkeiten.

  • Die Templer sind eher Nahkämpfer. Als wählbare Klassen gibt es den Schwertmeister (Blademaster), dessen Fertigkeiten auf den Umgang mit Schwertern ausgelegt sind und den Hüter (Guardian), der mit seinen Fertigkeiten seinen Schwertern Elementarschäden, z.B. Feuerschaden, hinzufügen kann.
  • Die Kabalisten stellen eine Art Zauberer dar. Der Kampfmagier (Evoker) beherrscht im Kampf vor allem Zaubersprüche und als Beschwörer (Summoner) ruft der Kabalist Diener und Begleiter herbei, die ihn im Kampf unterstützen.
  • Die Jäger sind Spezialisten im Umgang mit Schusswaffen und Maschinen. Den Beschwörern ähnlich, baut der Ingenieur (Engineer) Drohnen und Bots, um sie gegen seine Feinde einzusetzen. Der Scharfschütze (Marksman) ist die typische Ego-Shooter-Figur, dessen Fertigkeiten besonders im Schusswaffengebrauch liegen.

Schauplätze

Der Schauplatz des Spiels ist die Stadt London im Jahr 2038. Das Spiel besteht aus 5 Akten. Als zentrale Basen dienen die Stationen der London Underground, z.B. die Covent Garden Station (Akt 1), den Spielern als Sammelpunkt und Marktplatz zugleich. Hier sammeln sich die Helden, um vereint zu kämpfen (Multiplayer), kaufen, verkaufen und tauschen Gegenstände oder erhalten neue Aufgaben durch die sog. NPCs. Die Kampfplätze sind u.a. die Straßen Londons, das Röhrensystem der London Underground oder das fiktive Londoner Tunnel- und Kanalsystem.

Gegenstände

Gegenstände können während des Kampfes gefunden oder in den Stationen der London Underground bei bestimmten NPCs gekauft werden. Zusätzlich hat der Spieler die Möglichkeit, Gegenstände an dafür vorgesehenen Maschinen aufzuwerten und zu verändern. Die Zahl der Gegenstände wird durch ein Zufallssystem bestimmt, das den Basisklassen, z.B. Rüstungen, Schilde und Waffen, verschiedene Attribute, z.B. einen höheren Schadens- oder Verteidigungswert, Slots für Magazine oder Batterie-Packs, hinzufügt. Die Zahl der Attribute hängt vom Seltenheitswert des Gegenstandes ab. Die Seltenheit und die Attribute bestimmen den Wert eines Gegenstandes. Wertvolle Gegenstände sind für das Fortkommen und die Stärke eines Helden entscheidend und haben deshalb bei Spielern einen sehr hohen Stellenwert.

Waffen

Die wichtigste Unterscheidung der Waffen liegt in ihrer Reichweite. Da ist zum einen die Klasse der Nahkampfwaffen, wie Schwerter und Schläger, von denen einige zusätzliche Modifikationen zulassen, um deren Basisschaden z.B. durch Gift zu erhöhen. Die andere Klasse sind die Distanzwaffen, wie Pistolen und Gewehre, die mit einer Vielzahl von Modifikationen in Reichweite und Wirkung verändert werden können. Die häufigsten Schadenstypen sind: physischer Schaden, Feuerschaden, Giftschaden, Elektroschock und Magieschaden. Zusätzlich verstärkt ein gezielter Ausbau bestimmter Fertigkeiten eines Helden die Schadenswirkungen der entsprechenden Waffenklasse.

Monster

Der Spieler trifft im Spielverlauf auf eine Vielzahl verschiedener Monster, Zombies und Dämonen, wie Necromanten, Geister und Biester, die sich nicht nur im Aussehen, sondern vor allem auch in ihren Fähigkeiten unterscheiden; wie bei Diablo II nehmen mit steigendem Monsterlevel auch die Lebens- und Verteidigungspunkte und die Schadenswirkung der Monster zu. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an speziellen und zufälligen Quest-Monstern, die sog. Super-Uniques, die für das Gewinnen an Erfahrung und um in den Besitz attraktiver Gegenstände zu gelangen oder für das Weiterkommen im Spiel besiegt werden müssen.

Quests

Das Spiel unterscheidet zwischen drei verschiedenen Quest-Typen.

  • Pflicht-Quests: Diese Quests, die dem Handlungsverlauf folgen, sind obligatorisch; die Spieler müssen diese Aufgaben erfüllen, um ihre Helden weiterentwicklen zu können.
  • Neben-Quests: Einfache Quests in acht grundlegenden Arten: Sammeln, Erforschen, Begleiten, Schädlingsbefall, Jagen, Reisen, Reden und Benutzung von Objekten. Die Nebenquests sind freiwillig und können neben der Story-Mission gelöst werden, um als Belohnung Geld und Gegenstände zu erhalten.
  • Zufällige-Quests: Allgemeine Quests werden zufällig generiert; die NPCs und die dazugehörigen Ziele tauchen zufällig in der Spielwelt auf. Der Abschluss dieser Quests steigert den Ruf der Beteiligten, zeigt neue spezielle Quests, neue Produkte und öffnet u.a. neue Talentebenen. Einige Aufgaben sind schwerer zu finden als andere.

Musik

Die Musik wurde von Cris Velasco und Sascha Dikiciyan erstellt, die zuvor Musik zu verschiedenen First-Person-Shootern und Schleich-Shootern (etwa Splinter Cell) schufen.[1]

Bewertungen in Spielezeitschriften

Bewertungen des Einzelspielermodus:

Bewertungen des Mehrspielermodus:

  • PC Games: 75%[6]

Kritiken und Kontroverses

EULA: Ein Passus in der EULA zu Hellgate: London (Content to Use of Data), der bereits in der EULA der Demoversion enthalten ist, erregte erheblichen Unmut bei Datenschützern und besorgten Spielern. Die Verantwortlichen reagierten mit einer Stellungnahme auf der offiziellen Website; es gebe keinen Grund, beunruhigt zu sein [7]. In der Eula heißt es unter anderem: Electronic Arts behält sich vor, die IP-Adressen der Anwender für das Schalten von Werbung zu speichern und auch andere, angeblich anonyme Daten über PC und installierte Software zu sichern. Die gespeicherten Informationen sollen EA, verbundenen Unternehmen und der Unternehmung nahe stehenden Personen ("related parties") zur Verfügung stehen. Nach Angaben von Flagship Studios handelte es sich dabei jedoch um eine Standardformulierung. Es werde nur nach Cheat-Programmen und unerlaubten Modifikationen an den Spieldateien gefahndet.
Splatter: Die deutsche Version enthält keine Splattereffekte.

Quellen

  1. Interview auf ign.com, abgerufen am 4. November 2007
  2. Bewertung der ComputerBild Spiele (November 2007, Hellgatelondon.de)
  3. Bewertung der PC Games (Oktober 2007)
  4. Bewertung der PC Action (Oktober 2007, Hellgatelondon.de)
  5. Bewertung der Gamestar (Oktober 2007, Hellgatelondon.de)
  6. Mehrspielerbewertung der PC Games (November 2007)
  7. „EULA Explanation: There's no reason to be concerned.“