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Mann von Damendorf

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Bei dem Mann von Damendorf handelt es sich um eine männliche Moorleiche aus dem Seemoor bei Damendorf, Kreis Rendsburg-Eckernförde.

Ein Torfarbeiter entdeckte im Jahr 1900 beim Torfstechen im Seemoor in etwa 2,5 bis 3 m Tiefe die Überreste eines Menschen. Diese waren auf nur noch 4 cm Stärke flachgedrückt. Es handelte sich um die Haut und die Kopfhaare eines Mannes, Knochen waren nicht erhalten. Der Tote lag ursprünglich auf der linken Seite und hatte den Kopf auf dem ausgestreckten linken Arm, das rechte Bein etwas angezogen, den rechten Arm über dem Kopf ausgestreckt.

Die durch die Moorsäure rötlich verfärbeten Haare waren an den Seite etwas 15 cm lang, vorn jedoch auf etwa 2 cm eingekürzt.

Mit dem Toten wurden zahlreiche Kleidungsstücke gefunden, darunter ein wollener Mantel, der die Leiche bedeckte, eine Hose, die zu seinen Füßen lag, und zwei lederne Bundschuhe in Größe 38.

Todesursache war wohl ein noch deutlich erkennbarer Einstich in der Herzgegend, vermutlich eine Messerstichwunde.

Durch eine C-14 Untersuchung konnte der Mann von Damendorf in die Römische Kaiserzeit, genauer in das 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. datiert werden.

Der Mann von Damendorf und die mit ihm gefundenen Kleidungsstücke sind in der Dauerausstellung des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum Schloss Gottorf ausgestellt.

Literatur

  • Michael Gebühr: Moorleichen in Schleswig-Holstein. Archäologisches Landesmuseum Schloß Gottorf, Schleswig 2002
  • Wijnand van der Sanden: C14-Datierungen von Moorleichen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein. In: (Hrsg.) Niedersächsischer Landesverein für Urgeschichte: Die Kunde. Neue Folge 46. Hannover 1995.
  • Wijnand van der Sanden: Mumien aus dem Moor - Die vor- und frühgeschichtlichen Moorleichen aus Nordwesteuropa. Drents Museum / Batavian Lion International. Amsterdam 1996. ISBN 90-6707-416-0

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