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Mogontiacum

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Reste des römischen Mainz: Die „Römersteine“, Überbleibsel der antiken Wasserversorgung.
Jupitersäule vor dem Mainzer Landtag (Rekonstruktion, Original im Mittelrheinischen Landesmuseum Mainz)
Dativius-Victor-Bogen umkränzt von Reben als Zeichen für Weinbau in Mainz
Der Drususstein in der Mainzer Zitadelle
Römisches Stadttor auf dem Kästrich

Mogontiacum (auch Moguntiacum) ist der lateinische Name der Stadt Mainz, den diese während der fast 500-jährigen Zugehörigkeit zum römischen Reich hatte. Der Name lässt sich von der keltischen Gottheit Mogon ableiten (Mogont-i-acum: "Land des Mogon"). 13/12. v.Chr. gründeten die Römer im Zuge ihrer Expansion in Richtung Germanien gegenüber der Mainmündung am Rhein ein römisches Zweilegionenlager.

Die dazu gehörenden Zivilsiedlungen (canabae) wuchsen schnell zu der größeren Stadt Mogontiacum zusammen. Mogontiacum war bis in die 2. Hälfte des 4. Jahrhundert primär ein Militärstandort. Dies hatte zur Folge, dass die Stadt nie den großstädtisch geprägten Charakter der anderen großen Römerstädte in Deutschland wie beispielsweise Köln oder Trier aufwies. Mogontiacum war aber auch ab 88/89 n.Chr. Provinzhauptstadt der römischen Provinz Germania Superior mit Sitz des Statthalters und damit wiederum gleichrangig zu Köln, der Provinzhauptstadt der römischen Provinz Germania Inferior.

Die römische Legion Legio VIII Augusta errichtete unter dem Kommando von Gnaeus Pinarius Cornelius Clemens im Jahre 74 eine Straße von Augusta Vindelicorum (Augsburg) durch das Kinzigtal nach Argentoratum (Straßburg) mit Anschluss nach Mogontiacum (Mainz). Um eine möglichst kurze römische Fernstraße von Augsburg nach Mainz militärisch zu sichern, wurde später der Obergermanisch-Raetische Limes erbaut. Diese Straße führte über Cannstatt (bei Stuttgart).

Chronologie von Mogontiacum

Siehe: Chronologie von Mogontiacum

Römische Funde in Mainz

Siehe auch

Literatur

  • Hans Jacobi: MOGONTIACUM - Das römische Mainz. Regio Kunst-Verlag, Mainz 1996, ISBN 3-00-001115-3
  • Roland Bockius, Stephan Pelgen, Marion Witteyer: Streifzüge durch das römische Mainz. Philipp von Zabern, Mainz 2001, 2003.
  • Gerd Rupprecht (Hrsg.): Die Mainzer Römerschiffe - Berichte über Entdeckung, Ausgrabung und Bergung. Dr. Hanns Krach, Mainz 1982, ISBN 3-87439-078-0
  • Stephan Pelgen: Mainz – Vom "elenden Steinklumpen" zum Denkmal - Aus der Geschichte der Mainzer Römerruinen. Archäologische Ortsbetrachtungen. Bd 3. Philip von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-3283-1
  • Stephan Pelgen: Aquädukt-Ansichten - Aus der Denkmalgeschichte der Wasserversorgung für das römische Mainz. Archäologische Ortsbetrachtungen. Bd 5. Philipp von Zabern, Mainz 2004, ISBN 3-8053-3452-4
  • Josef Heinzelmann: Die Straßen, die nach und zu MOGONTIACUM führten in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 31 (2005), S. 7–48.
  • K.H. Esser: Mogontiacum, Bonner Jahrbücher 172,1972, 212-227
  • K.-V. Decker, W. Selzer, Mogontiacum. Mainz von der Zeit des Augustus bis zum Ende der römischen Herrschaft, in: ANRW II 5 (1976), 457-559
  • H.G. Frenz: Zum Beginn des repräsentativen Steinbaus in Mainz in: R. Aßkamp (Hg.), Die römische Okkupation nördlich der Alpen zur Zeit des Augustus (Kolloquium Bergkamen 1989), Münster 1991, 85-96
  • Gerd Ruprecht: Wo einst Gedenkfeier und Schauspiel stattfanden. Das römische Bühnentheater von Mogontiacum/Mainz, Antike Welt 31,2000, 157-161
  • R. Haensch: Mogontiacum als "Hauptstadt" der Provinz Germania superior, in: M. Klein (Hg.), Die Römer und ihr Erbe. Fortschritt durch Innovation und Integration, Mainz 2003, 71-86
  • L. Schumacher: Mogontiacum. Garnison und Zivilsiedlung im Rahmen der Reichsgeschichte, in: M. Klein (Hg.), Die Römer und ihr Erbe. Fortschritt durch Innovation und Integration, Mainz 2003, 1-28

Spezialstudien

  • Walburg Boppert: Römische Steindenkmäler aus dem Landkreis Mainz-Bingen (Corpus Signorum Imperii Romani Band 14). Habelt Verlag, Bonn 2005.