Osttimor
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Wahlspruch: "Honra, Pátria e Povo" | |||||
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| Amtssprache | Tetum und Portugiesisch | ||||
| Hauptstadt | Dili | ||||
| Staatsform | Republik | ||||
| Präsident | Xanana Gusmão | ||||
| Premierminister | Mari Alkatiri | ||||
| Fläche | 15.007 km² | ||||
| Bevölkerung | 924,642 (Stand 2004) | ||||
| Bevölkerungsdichte | 63 Einwohner pro km² | ||||
| Unabhängigkeitserklärung | 28. November 1975 | ||||
| Anerkennung | 20. Mai 2002 | ||||
| Währung | US-Dollar | ||||
| Zeitzone | UTC+9 | ||||
| Nationalhymne | Pátria | ||||
| Kfz-Kennzeichen | TL | ||||
| Internet-TLD | .tl | ||||
| Vorwahl | +670 | ||||
Die Demokratische Republik Timor-Leste auch Osttimor genannt (Tetum: Timor Loro Sa'e; indones. Timor Timur) ist ein Inselstaat in Südostasien. Er grenzt an Indonesien und besteht aus der Osthälfte Timors, den Inseln Atauro und Jaco sowie der Enklave Oecussi-Ambeno. Nachdem 1975 von Indonesien annektiert und als 27. Provinz eingegliedert, forderte der Konflikt bis zur Vollen Unäbhängigkeit im Mai 2002 über 200.000 Menschenleben. Der portugisiche Name Timor-Leste wurde wieder angenommen.
Am 12. November 2004 erschütterte ein Erdbeben die Region mit einer Stärke zwischen 7.2 und 7.4 auf der Richterskala. Die Ausmaße der Beschädigung ist noch unbekannt.
Etymologie
Timor bedeutet auf Maliisch Osten. In der amtlichen Tetum Sprache ist Osttimor auch als Timor Lorosae oder ost Timor bekannt. Der Offizielle Name der Insel ist "Timor-Leste", portugisisch für Osttimor. Bei dem Nachbahrn Indonesien ist oft als bekannt als Timor Timur, etypologisch "östliches Osten", aber der Name wird gewöhntlich zu Tim-Tim abgekürzt.
Geografie
Die Insel gehört zum zum östlichen Teil des indonesischen Archipels und zu den Kleinen Sunda-Inseln. Im Nordenwesten der bergigen Insel befindet die Sawusee, nördlich sich die Bandasee umd südlich dehnt sich die Timorsee 500km bis nach Australien aus. Die höchste Erhebung Osttimors ist der Mount Tatamailau mit 2,963 Meter.
Das lokale Klima ist tropisch, im allgemeinen heiss und schwül und wird von einer ausgeprägten Regen- und Trockenzeit charakterisiert. Die größte Stadt ist die Hauptstadt Dili, die zweitgrößte das östlichgelegene Baucau.
Geschichte
Ab dem 14. Jahrhundert gehörte Timor zu dem hinduistisch geprägten indonesischen Majapahit-Königreich. 1586 werden Teile Timors zu einer portugiesischen Kolonie (Portugiesisch-Timor). Der Westteil der Insel war ab dem 17. Jahrhundert Teil der niederländischen Kolonie Niederländisch Ostindien und gehört seit der Unabhängigkeit 1946 zu Indonesien.
Die katholische Kirche verfügte durch ein Konkordat von 1940 über ein Erziehungsmonopol. Im Zweiten Weltkrieg wird Timor von den Japanern besetzt. Im Kampf gegen die dort stationierten australischen und niederländischen Soldaten verlieren bis zu 60.000 Leute ihr Leben. 1951 erhält Osttimor den Status eines portugiesischen Überseegebietes. 1972 wird es zur autonomen Region der Republik Portugal; die Einwohner erhalten somit die portugiesische Staatsbürgerschaft.
Am 28. November 1975 erlangte Osttimor als Demokratische Republik Osttimor die Unabhängigkeit. Diese war jedoch nur von kurzer Dauer. Neun Tage später begannen die indonesischen Streitkräfte mit Billigung der USA mit der Invasion der Insel. Dabei kam es zu Massenmorden und Vergewaltigungen, wodurch bis Mitte Februar 1976 60.000 Timoresen ums Leben kamen. Die indonesische Regierung gibt am 13. August 1976 in Jakarta die Annexion der portugiesischen Überseeprovinz Osttimor bekannt. Dies wurde von den UN nie anerkannt. Die UN-Resolution 384 forderte ausdrücklich den Rückzug der indonesischen Truppen aus diesem Territorium. Mitte Dezember wurde 1976 eine provisorische Marionettenregierung eingesetzt.
Der Kampf um die Unabhängigkeit
Verschiedene timoresische Gruppierungen kämpften gegen die indonesischen Besatzer und für ein freies Osttimor. Bei den Auseinandersetzungen kam es zu vielen Gräueltaten und Menschenrechtsverletzungen durch das indonesische Militär. Ein trauriger Höhepunkt war das Massaker an Demonstranten (nach Berichten 250) am 12. November 1991 auf einem Friedhof von Dili. Schätzungsweise wurden insgesamt zwischen 100.000 und 350.000 Menschen getötet - bei einer Gesamtbevölkerung von 800.000. 1996 erhielten die Friedens- und Unabhängigkeitsaktivisten Bischof Carlos Felipe Ximenes Belo und Jose Ramos-Horta den Friedensnobelpreis.
1999 entschied die indonesische Regierung, ein Referendum über die Zukunft Osttimors durchzuführen. Die Volksabstimmung vom 30. August brachte eine klare Mehrheit (78.5%) gegen die Autonomie und für die Unabhängigkeit Osttimors.
Direkt danach eskalierte die Gewalt gegen die Osttimoresen durch die proindonesischen Milizen, und sogar des Indonesischen Militärs selbst. Unter internationalem Druck zog die indonesische Regierung ihre Truppen aus Osttimor ab und stimmte der Stationierung von UN-Friedenstruppen zur Stabilisierung der Region zu.
Nach der Landung der, von Australien angeführten, UN-Truppe begann die UN-Übergangsverwaltung UNTAET (United Nations Transitional Administration for East Timor) ihre Arbeit. Am 30. August 2001 wurden Wahlen für eine verfassungsgebende Versammlung abgehalten, die ihre Aufgabe im Februar 2002 beendete. Formell wurde Osttimor am 20. Mai 2002 unabhängig und der frühere Rebellenführer Xanana Gusmão zum Präsident gewählt. Am 27. September 2002 wurde Osttimor Mitglied der UN. Seit dem Jahre 2002 überwacht die UNMISET-Friedensmission den Demokratieprozess.
Politik
Der Präsident von Timor-Leste wird alle fünf Jahre gewählt und hat mehr symbolische Befugnisse, er besitzt aber ein Vetorecht bei der Gesetzgebung. Nach den Parlamentswahlen bestimmt der Präsident einen Premierminister, der die Mehrheit einer Partei oder Koalition hat. Als Kopf der Regierung sitzt er dem Kabinet vor.
Das Parlament (Parlamento Nacional) umfasst mehrere Kammern. Seine Mitglieder werden alle fünf Jahre in freien Wahlen bestimmt. Die Anzahl der Sitze kann zwischen 52 und 64 variieren. Während der laufenden (2005) Wahlperiode wurden ausnahmsweise 88 Sitze vergeben, weil es die erste Regierungszeit überhaupt ist. Die Verfassung wurde nach portugiesischem Vorbild entwickelt.
Provinzen
- ist in 13 Administrative Districte aufgeteil
- sind in 67 Ortschaften und in 2,336 Dörfer aufgeteilt
| Adminitrativer Destrict | HASC | Einwohner | Fläche in km² | Hauptstadt |
|---|---|---|---|---|
| Aileu | TP.AL | 32,500 | 729 | Aileu |
| Ainaro | TP.AN | 44,100 | 797 | Ainaro |
| Ambeno (Ambino) | TP.AM | 54,500 | 815 | Pante Macassar (Pante Makasar) |
| Baucau (Baukau) | TP.BC | 97,600 | 1,494 | Baucau (Baukau) |
| Bobonaro | TP.BB | 90,700 | 1,368 | Maliana |
| Cova Lima (Kova-Lima) | TP.CL | 63,900 | 1,226 | Suai |
| Dili | TP.DL | 179,600 | 372 | Dili |
| Ermera | TP.ER | 89,500 | 746 | Ermera |
| Lautem | TP.BT | 52,100 | 1,702 | Los Palos |
| Liquiça (Likisia) | TP.LQ | 54,800 | 543 | Liquiça (Likisia) |
| Manatuto | TP.MT | 34,900 | 1,706 | Manatuto |
| Manufahi | TP.MF | 37,200 | 1,325 | Same |
| Viqueque (Vikeke) | TP.VQ | 59,600 | 1,781 | Viqueque (Vikeke) |
Religion
97% Katholiken, protestantische, islamische und buddhistische Minderheiten
Weblinks
- Offizielle Regierungsseite
- SPIEGEL-Jahrbuch Eintrag "Osttimor"
- Dossier Osttimor - Informationen von der Gesellschaft für bedrohte Völker
- Osttimor -Daten, Informationen, Analysen - Friedensforschung an der Uni Kassel
- Osttimor: Bilder
- [1]
Literatur
- José Ramos-Horta: Funu. Ost-Timors Freiheitskampf ist nicht vorbei! Ahriman-Verlag Freiburg 1997. ISBN 3-89484-556-2
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