Arnold Stadler
Arnold Stadler (* 9. April 1954 in Meßkirch) ist ein deutscher Schriftsteller, Essayist und Übersetzer.
Leben
Arnold Stadler wurde am 9. April 1954 in Meßkirch geboren. Er wuchs auf einem Bauernhof im Sauldorfer Ortsteil Rast, einem Nachbardorf seines Geburtsortes Meßkirch, auf.
Stadler studierte katholische Theologie in München und Rom, anschließend Germanistik an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg und in Köln; Promotion zum Dr. phil.. 1986 erschien sein Erstlingswerk, der Lyrikband „Kein Herz und keine Seele“. 1989 folgte mit „Ich war einmal“ sein erster Roman, der in den folgenden Jahren mit „Feuerland“ und „Mein Hund, meine Sau, mein Leben“ zur Trilogie vervollständigte.
Die erste nachdrückliche und prominente Empfehlung zu seinen Werken kam 1994 von Martin Walser[1]. Seit 1995 lebt er wieder überwiegend in Rast, ansonsten in Berlin. Seine teilweise autobiographisch geprägten Werke spielen häufig in seiner Heimat. Sie thematisieren oft die Veränderung dieser ländlich geprägten Gegend und seine Heimatlosigkeit.
Er ist Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt.
Zuletzt erschienen: „Eines Tages, vielleicht auch nachts“, Roman 2003; „Komm, gehen wir“, eine Liebesgeschichte 2007
Auszeichnungen
- 1989 Literaturförderpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung
- 1994 Hermann-Hesse-Preis - Förderpreis für Feuerland
- 1995 Nicolas Born-Preis der Hubert Burda Stiftung
- 1998 Marie-Luise-Kaschnitz-Preis
- 1998/1999 Stadtschreiber von Bergen-Enkheim
- 1999 Alemannischer Literaturpreis
- 1999 Georg-Büchner-Preis
- 2004 Stefan-Andres-Preis
- 2006 Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin (FB Geschichts- und Kulturwissenschaften, Seminar für Katholische Theologie; Laudatorin: Annette Schavan).
Stadler ist Mitglied im Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels.
Werke (Auswahl)
- Kein Herz und keine Seele. Man muss es singen können, Gedichte, Erker-Verlag, St. Gallen 1986
- Das Buch der Psalmen und die deutschsprachige Lyrik des 20. Jahrhunderts. Zu den Psalmen im Werk Bertolt Brechts und Paul Celans (= Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Phil. Fak. der Univ. Köln, vorgelegt von A. Stadler 1986), Böhlau Verlag, Köln, Wien 1989
- Ich war einmal, Roman, Residenz, Salzburg 1989
- Feuerland, Roman, Residenz, Salzburg 1992
- Mein Hund, meine Sau, mein Leben, Roman, Residenz, Salzburg 1994
- Warum toben die Heiden und andere Psalmen, Residenz, Salzburg 1995
- Gedichte aufs Land, mit Offsetlithografien von Hildegard Pütz, Eremiten-Presse, Düsseldorf 1995
- Der Tod und ich, wir zwei, Residenz, Salzburg 1996
- Johann Peter Hebels Unvergänglichkeit, Mayer, Berlin/Stuttgart 1997
- Ausflug nach Afrika. Eine Wintergeschichte, Edition Isele, Eggingen 1997
- Volubilis oder Meine Reisen ans Ende der Welt, Erzählungen, Edition Isele, Eggingen 1999
- Ein hinreissender Schrotthändler, Roman, DuMont, Köln 1999, Taschenbuch Goldmann, München 2001
- Die Menschen lügen. Alle. Und andere Psalmen, Insel, Frankfurt a.M. 1999
- Erbarmen mit dem Seziermesser, Essays, DuMont, Köln 2000
- Tohuwabohu. Heiliges und Profanes, gelesen und wiedergelesen von Arnold Stadler nach dem 11. September 2001, Anthologie, DuMont, Köln 2002
- Sehnsucht. Versuch über das erste Mal, Roman, DuMont, Köln 2002
- Eines Tages, vielleicht auch nachts, Roman, Jung und Jung, Salzburg, Wien 2003
- Mein Stifter. Porträt eines Selbstmörders in spe, DuMont, Köln 2005
- Komm, gehen wir. Roman, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2007
Literatur
- Irene Armbruster: Büchner-Preisträger Arnold Stadler in New York. Kein Landei; in: "Aufbau" No. 8, New York, April 20, 2000; p. 7.
- Gregory Knott: Arnold Stadler and the Metaphysics of Heimat. Dissertation. Washington University in St. Louis (USA), 2007.
- Martin Walser: Über das Verbergen der Verzweiflung; in: "DER SPIEGEL" Nr. 29/1999, Hamburg, 19. Juli 1999; S. 161-162.
Weblinks
- Vorlage:PND
- 3sat Kulturzeit über Arnold Stadler
- Arnold Stadler: Die Kirche sollte im Dorf bleiben. Wie hält man's mit der Religion im multikulturellen Europa?. - In: taz, 15.04.2006
Personendaten | |
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NAME | Stadler, Arnold |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 9. April 1954 |
GEBURTSORT | Meßkirch |
- ↑ DER SPIEGEL Nr. 31 vom 1. August 1994