Berlin-Steglitz
| Steglitz Ortsteil von Berlin | |
|---|---|
| Koordinaten | 52° 28′ 0″ N, 13° 20′ 0″ O |
| Einwohner | 70.210 (31. Dez. 2006) |
| Eingemeindung | 1. Okt. 1920 |
| Postleitzahlen | 12157, 12161, 12163, 12165, 12167, 12169 |
| Ortsteilnummer | 0601 |
| Gliederung | |
| Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
| Ortslagen | |
| Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg | |
Steglitz ist ein Berliner Ortsteil im sechsten Verwaltungsbezirk Steglitz-Zehlendorf, der auf das historische preußische Dorf Steglitz zurückgeht.
Steglitz erlebte mit dem Bau der ersten gepflasterten preußischen Landstraße 1792 und dem Bau der Wannseebahn als erste Eisenbahnlinie zwischen Berlin und Potsdam im Jahr 1838 einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Erschließung der Vororte Berlins führte zu einem raschen Bevölkerungswachstum. Steglitz profitierte ebenso von seiner Lage an der alten Reichsstraße 1, der heutigen Bundesstraße 1, die – einem mittelalterlichen Handelsweg folgend – ursprünglich über mehr als 1000 Kilometer von Aachen über Berlin bis an die deutsch-litauische Grenze reichte und als wichtigste Straßenverbindung Deutschlands galt. Dem Verlauf der südlichen Eisenbahnverbindung aus dem Stadtzentrum von Berlin-Mitte über Schöneberg – Friedenau – Steglitz – Lichterfelde – Zehlendorf nach Wannsee folgt heute die S-Bahnlinie 1.
Von 1920 bis 2001 war Steglitz auch der Name eines Berliner Verwaltungsbezirks. Im Zuge der Neugestaltung der Verwaltungsbezirke wurden die Verwaltungsbezirke Steglitz und Bezirk Zehlendorf Zehlendorf fusioniert.
Höchster Punkt: Fichtenberg mit 68 Metern über NN
Geschichte
- Der Name leitet sich von der Vorsilbe stygl (Berghang) und der Nachsilbe -its (Siedlung) ab, wegen der örtlichen Lage am Fichtenberg
- 1197 wird Ritter Henricus und 1215 Ritter Sigfridus de Steglitz erwähnt
- Steglitz wird 1375 im Landbuch Karls IV. erstmals urkundlich erwähnt
- 1872/1873 Gründung der Villen- und Landhaus Kolonie Südende
- 1901 wurde im Ratskeller des Steglitzer Rathauses die Wandervogel-Jugendbewegung gegründet
- 1920 Eingemeindung zu Groß-Berlin, zuvor war die Bevölkerung von Steglitz von 5.000 auf über 80.000 angewachsen, zu diesem Zeitpunkt war Steglitz das größte Dorf Preußens
Steglitz war der Berliner Bezirk, der bei der Wahl 1933 von allen Berlinern Bezirken die höchste Zustimmung für die NSDAP zeigte.
Seinerzeitige Stimmverteilung:
- 45,0 % NSDAP
- 19,3 % Kampffront Schwarz-Weiß-Rot
- 13,9 % SPD
- 10,5 % KPD
- 5,0 % Zentrumspartei
Sehenswertes und wichtige Gebäude

- Matthäuskirche – Evangelische Kirchengemeinde
- Charité Campus Benjamin Franklin – ehemaliges Universitätsklinikum der Freien Universität Berlin
- Rathaus Steglitz – neben dem Einkaufszentrum „Das Schloß“
- Titania-Palast – Filmpalast von 1928, an der Ecke Schloß- /Gutmuthsstraße
- Forum Steglitz – erstes Einkaufszentrum nach dem Shop-in-Shop-System in West-Berlin
- Schloßstraße – große Einkaufsstraße
- Steglitzer Kreisel – Verwaltungshochhaus des Bezirksamtes
- Bierpinsel (ursprünglich Turmrestaurant Steglitz) – ehemaliger Gastronomiebetrieb auf drei Ebenen mit besonderer Architektur (derzeit wegen Umbau geschlossen)
- Gutshaus Steglitz (Wrangelschlösschen) mit dem Schlossparktheater (heute ein Musicaltheater)
Im ehemaligen Bezirk Steglitz befinden sich außerdem:
- Botanischer Garten und Museum (Ortsteil Lichterfelde)
- Villenkolonie Lichterfelde-West (Ortsteil Lichterfelde)
- Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (Ortsteil Lichterfelde)
- Bundesarchiv (Ortsteil Lichterfelde)
Friedhöfe
- Städtischer Friedhof Bergstraße
- Städtischer Friedhof Moltkestraße
Städtepartnerschaften
International
12. Arrondissement von Paris (Frankreich) (seit 1970)
Brøndby (Dänemark) (seit 1968)
Charkow-Ordshonikidse (Ukraine) (seit 1990)
Kazimierz Dolny, Poniatowa, Naleczow (Polen)
Kiriat Bialik (Israel) (seit 1966)
Ronneby (Schweden) (seit 1976)
Sderot (Israel) (seit 1975)
Sochos (Griechenland) (seit 1993)
Szilvásvárad (Ungarn) (seit 1989)
National
- Bonn-Bad Godesberg (seit 1962)
- Seestadt Bremerhaven (seit 1965)
- Landkreis Göttingen (seit 1962)
- Hagen (Westfalen) (seit 1967)
- Hannoversch Münden (seit 1962)
- Königs Wusterhausen (Brandenburg) (seit 1988)
- Landkreis Lüchow-Dannenberg (1979)
- Nentershausen (Hessen) (seit 1966)
- Kreis Rendsburg-Eckernförde (seit 1964)
- Kreis Westerwald (seit 1970)
Sonstiges
- Seit Oktober 1955 besteht zudem eine Patenschaft mit der Landsmannschaft der Ostpreußen und
- seit Mai 1997 mit der 2. Kompanie des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung.
- Seit 1997 gibt es eine Patenschaft mit der Reservistenkameradschaft Berlin-Südwest „Flakregiment 12“.
Siehe auch
- Siehe ausführlich zum höchsten Berg in Steglitz, an dem die Bäke entspringt, sowie zur Frühgeschichte Stegelitzes: Fichtenberg
- Siehe sehr ausführlich zum Bäkefließ, dem Vorgänger des Teltowkanals, zum Bäkepark mit einem Restteil der Bäke (Telte), zum ehemaligen Birkbusch (Birkbuschstraße), zur Siedlungsgeschichte des Bäketals und zu den Gründen für den Bau des Teltowkanals: Bäke (Telte)
Weblinks
- Commons: Berlin-Steglitz – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Commons: Bäkefließ, Telte, Teltowkanal, Bäketal – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Internetseiten des Bezirks Steglitz-Zehlendorf von Berlin
- Rund um Steglitz
- Das Steglitzer Heimatmuseum (Sitz im benachbarten Lichterfelde)
