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Natriumnitrit

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Strukturformel
Na+ Datei:Nitrit.PNG
Allgemeines
Name Natriumnitrit
Andere Namen

E 250

Summenformel NaNO2
Kurzbeschreibung

farblose bis leicht gelbliche Kristalle

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7632-00-0
Wikidata Q339975
Eigenschaften
Molare Masse 68,99 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,1 g·cm−3

Schmelzpunkt

280 °C

Siedepunkt

320 °C (Zersetzung)

Löslichkeit

gut in Wasser: 820 g·l−1 (20 °C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Natriumnitrit, NaNO2 (englisch: sodium nitrite), ist das Natriumsalz der salpetrigen Säure HNO2.

Eigenschaften

Natriumnitrit bildet farblose bis leicht gelbliche Kristalle, die sich in Wasser unter starker Abkühlung lösen, die Lösung reagiert alkalisch. Die Kristalle haben einen Schmelzpunkt von 280 °C und zersetzen sich ab 320 °C. Natriumnitrit ist brandfördernd (vor allem bei höheren Temperaturen) und reagiert heftig mit Aluminium (vor allem Pulver), trockenen Ammoniumverbindungen (wie beispielsweise Ammoniumsulfat), Cyaniden und vielen organischen Verbindungen. Es ist ein Reduktionsmittel und wird an der Luft langsam zu Natriumnitrat NaNO3 oxidiert.

Natriumnitrit ist giftig (tödliche Dosis etwa 4 g); im allgemeinen können Nitrite mit bestimmten Aminen bei geeigneten Bedingungen zu krebserregenden Nitrosaminen reagieren. Nitrit kann mit Eisen(II)-sulfat durch Braunfärbung nachgewiesen werden.

Vorkommen und Herstellung

In der Natur kommen Nitrite als Zwischenstufen im Stickstoffkreislauf vor – sowohl bei der Nitrifikation (Stickstoffbindung) als auch bei der Denitrifikation (Stickstoff-Freisetzung).

Technisch gewinnt man Natriumnitrit durch Einwirkung von Stickoxiden auf Natriumhydroxidlösung.

Verwendung

Natriumnitrit ist als Konservierungsmittel E 250 zugelassen. Im Gemisch mit Natriumchlorid verleiht Nitritpökelsalz (Natriumchlorid mit 0,4 bis 0,5 % Natriumnitrit) dem Fleisch durch Bildung von Nitrosomyoglobin eine bleibende rote Farbe und verhindert das Wachstum von Bakterien.

In der chemischen und pharmazeutischen Industrie dient es zur Synthese von Diazoniumverbindungen für Azofarbstoffe sowie Nitroso- und Isonitrosoverbindungen und als Zusatzstoff in Galvanikbädern und Rostschutzmitteln.

Zulässigkeit

Seit den 1980er Jahren darf der Natriumnitritgehalt 0,5% nicht überschreiten und nur gemischt mit Kochsalz in den Handel gelangen.[1] Unter bestimmten Auflagen darf Natriumnitrit als Lebensmittelzusatzstoff E 250 in der Funktion eines Konservierungsmittels eingesetzt werden (siehe oben).

Gesundheitliche Auswirkungen

In den 1920er Jahren wurden die ersten Vergiftungen durch Pökelsalze mit Natriumnitritgehalten über 5 % berichtet.[1] In den 1970er Jahren wurde entdeckt, dass die Nitrosamine, die aus Natriumnitrit entstehen, krebserregend sind.[1] Auch die zulässigen Beimischungen gelten als geringfügig krebserregend.

Quellen

  1. a b c Universität Bayreuth Wurst und Chemie:Pökeln