Jersey Devil
Datei:Jersey Devil.JPG |
Darstellung vom Jersey Devil by Nelson Evans, Philadelphia Evening Bullentin, 1909 |
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Die berühmteste Legende aus dem US-Bundesstaat New Jersey ist der Jersey Devil (engl. Teufel aus (New) Jersey), ein merkwürdiges Mischwesen aus einem Ort im Süden des Staates.
Die Legende inspirierte den Namen der NHL-Hockeymannschaft New Jerseys, die New Jersey Devils.
Über den Jersey Devil wurde auch ein gleichnamiges Videospiel, für die PlayStation, veröffentlicht.
Aussehen
Der Teufel wird häufig als zweifüßige, fliegende Kreatur mit Hufen und Flügeln beschrieben, obwohl das Aussehen je nach Bericht anders beschrieben wird. Die Beine sind häufig von einem Pferd. Andere berichten von einem haarigen und affenähnlichen Tier, ein hundeähnliches Monster oder ein herkömmlicher Dämon. In wenigen Geschichten erinnert er auch an einem Känguruh.
Vergleiche
Der Jersey Devil wird öfters mit dem mittelamerikanischen Chupacabra verglichen. Jedoch ist der Teufel nie als stachelig beschrieben worden. Es hat einige Fälle gegeben, in denen der Teufel für Tiertodesfälle veranwortlich gemacht wurde, aber es wurden keine ungewöhnlichen Schnitte oder Organverlust vermerkt. Der Chupacabra wird traditionell nicht als zweifüßig dargestellt. Beiden Kreaturen wird jedoch nachgesagt, dass sie fliegen können.
Legende
Der Legende nach soll der Teufel das 13. Kind von Mrs. Leeds, einer Bewohnerin von Pine Barrens (Ort in New Jersey) während des mittleren 18. Jahrhunderts, gewesen sein. Mrs. Leeds hatte jedoch bereits 12 Kinder und soll deshalb bei der Schwangerschaft gesagt haben: I am tired of children! Let it be a devil! ("Ich habe die Kinder satt! Lasse es ein Teufel werden!"). So geschah es: Was einmal ein menschliches Kind war, soll nun ein fliegender Teufel sein, welches oben durch den Kamin flog.
Es gibt viele Varianten bei diesem Teil der Legende, z. B. der Grund der Verunstaltung. In einigen Geschichten ist der Teufel ursprünglich ein menschliches Kind, welches die Mutter in den Keller sperrte. Eine weiterere Theorie sagt, dass der Jersey Devil vor der Tür stand, dreimal klopfte und seiner Mutter bat, ihn herein zu lassen, doch die Mutter wollte keinen Teufel und schickte ihn fort.
Das Haus Shourds, eine Logkabine innerhalb von Pine Barrens, war angeblich der Geburtsort des Devils. Das Haus steht heute nicht mehr, aber es gab das Haus bis 1952.
Eine andere Legende, abgesehen von der Leedsgeschichte, schreibt die Geburt des Teufels einem Zigeunerfluch zu, mit dem eine egoistischen jungen Frau besetzt wurde, diese aber den Fluch nicht ernst nahm.
In wieder einer anderen Version spielt die Geschichte in Eastville/NJ oder Leeds Point. Statt Mrs. Leeds wird in einigen Fällen auch Mrs. Schrouds genannt.
Fakten
Von den vielen Versionen gibt es immer wieder Teile, die auf Tatsachen beruhen. In Leeds Point z. B. lebten tatsächlich ab dem Ende des 17. Jahrhunderts eine Familie namens Leeds. Interessant ist auch die Tatsache, dass gegenüber der Familie im Nachbarort eine andere Familie mit dem Namen Schrouds gab. Die beiden Familien trennten nur ein Fluss. Den meisten Forschern wundert dies nicht: Zu dieser Zeit war die Hexenverfolgung noch aktuell. Es wurden neben angeblichen Hexen auch andere Menschen, z. B. als Dämon, beschuldigt.
Spätere Sichtungen
Während die Leute von New Jersey Jahrzehnte danach noch an das Wesen glaubten, begann der Wahn auch in anderen Ortschaften. In New York wurden z. B. Anfang der 1840er Berichte über mysteriöse Tieropferfälle bekannt, die einem unbekannten Wesen nachgesagt wurden. In Philadelphia wurden Hufspuren entdeckt, die angeblich vom Jersey Devil waren. Es gab auch Fälle bei denen man nachts laute (pferdeähnliche) Geräusche hörte und am Morgen fand man Hufspuren, die sogar über Bäume und Häuser gingen. Einige Augenzeugen haben den Jersey Devil angeblich gesehen. Die Beschreibungen waren oft sehr unterschiedlich und von der Größe her, beschrieb man ihn meist nicht größer als 1,50 m. Sehr viele Sichtungen gab es aber auch im Westen Europas, besonders in England. Auch hier gab es Hufspuren, die über Häuser gingen. Weitere "Funde" soll es in Lateinamerika und sogar in der Antarktis gegeben haben. Bei all diesen Fällen sollte man beachten, dass einige weit ins 20. Jh. hinein gehen. Manche Augenzeugen gaben sogar an, dass sie auf den Jersey Devil geschossen haben. Eine Leiche gab es jedoch nie.
Siehe auch: Kryptozoologie, Kryptid
Weblinks
- The Legend of the Jersey Devil (englisch)
- The Jersey Devil of the Pine Barrens (englisch)
- Der Jersey Devil