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Crimmitschau

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Crimmitschau ist eine Große Kreisstadt im sächsischen Landkreis Zwickauer Land.

Geographie

Crimmitschau liegt am Fluss Pleiße und gleichzeitig im unteren Westerzgebirge auf einer Höhe von 230-366 m.ü. NN. Crimmitschau wird im Westen vom Westberg (310 m ü. NN) und im Osten vom Gablenzer Berg (306 m ü. NN) eingerahmt. Die Stadt liegt im Westen des Erzgebirgsbeckens. Vor allem von den älteren Bewohnern der Stadt wird die westerzgebirgische Mundart gesprochen.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind die kreisfreie Stadt Zwickau, Dennheritz, Neukirchen und Langenbernsdorf im Landkreis Zwickauer Land, Meerane im Landkreis Chemnitzer Land, Heyersdorf, Jonaswalde, Ponitz und Thonhausen im thüringischen Landkreis Altenburger Land sowie Braunichswalde, Rückersdorf und Seelingstädt im ebenfalls zu Thüringen gehörenden Landkreis Greiz.

Stadtgliederung

Name Einwohnerzahl Fläche Höhe über NN
Blankenhain
- Großpillingsdorf
1.036
-
1.143 ha
-
330-356 m
-
Crimmitschau (Hauptort) 16.454 1.231 ha -
Frankenhausen
- Gösau
- Gosel
1.256
-
-
851 ha
-
-
240 m
-
-
Gablenz 464 457 ha 250 m
Harthau - - -
Langenreinsdorf 814 851 ha 280 m
Lauenhain 677 610 ha 275 m
Leitelshain - - -
Mannichswalde 673 655 ha 361 m
Rudelswalde 389 323 ha 318 m
Wahlen - - -
Crimmitschau (gesamt) 21.763 6.121 ha 240-361 m

Klima

Der wenigste Niederschlag fällt im Februar mit 37,3 mm und der meiste im August mit 75,5 mm. Der Gesamtjahresniederschlag beträgt 631,6 mm.[1]

Geschichte

Historische Entwicklung

Bis zur Stadtrechtsverleihung

Bereits um 974 erfolgte die erste Erwähnung des pagus plisni (Pleißengau). Im Zuge der deutschen Ostexpansion wurden die Stadt und die gleichnamige Burg Crimmitschau (heute Schweinsburg) im Zeitraum 1170 bis 1200 als planmäßige deutsche Ansiedlung gegründet. 1120 wird in einer Urkunde wird eine überbaute Wasserburg mit Wall, Graben und Zugbrücke zum Schutz der Siedlungen Culten und Crimmitschau als "vest huz Cremaschowe" erwähnt. 1212 wurde der Ort erstmalig urkundlich erwähnt, es tauchte ein Henricus de Crematzowe auf: Dieser Heinrich von Crimmitschau residiert auf der Burg Crimmitschau (später Schweinsburg) als Generalrichter über das Pleißenland.

Die Stadt wurde in den nächsten Jahren erneut mehrmals urkundlich erwähnt: 1270 als die milites de Cremaschowe und 1322 als das castrum Crimaschowe. Die Stadt war von einer Stadtmauer umgeben, die ebenso wie ihre drei Tore 1350 errichtet wurde. Ebenfalls 1350 erbaut wurde der Rote Turm, der bis zu seinem Abbruch 1928 Wahrzeichen der Stadt war.

Am 4. Juni 1414 bekam Crimmitschau das Schmöllner Stadtrecht von Markgraf Wilhelm II. verliehen.

Von der Stadtrechtsverleihung bis zum Textilarbeiterstreik

Um 1429 wird die erste Tuchmacherordnung erwähnt und bereits 1430 brennt Crimmitschau samt Rathaus im Hussitenkrieg nieder. Sechs Jahre später, 1436, wird eine Tuchmacherinnung gegründet.

Bis zum Dreißigjährigen Krieg war das Bierbrauen weit verbreitet. Die älteste Brauordnung stammt von 1575. So gab es allein 1614 in Crimmitschau 33 Malz- und 18 Brauhäuser. Höhepunkt der Brauaktivitäten war der sogenannte Crimmitschauer Bürgerkrieg, hierbei kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen den Crimmitschauer Brauhäusern und der Blankenburger Rittergutsbrauerei, es gab nie einen Sieger und mit dem Verfall der Stadt im Dreißigjährigen Krieg verfiel auch das Bierbrauen. So gab es 1682 nur noch zwei Brauhäuser.

In den Jahren 1634, 1635 und 1639 wurde die Stadt mehrfach, teils durch schwedische Truppen geplündert und gebrandschatzt.

1748 gründete David Friedrich Oehler in der Stadt eine Tuchmanufaktur und -färberei. Unter seiner Leitung blühte Crimmitschau nach 1750 die Zeug- und Flanellproduktion auf. 1765 verkaufte Dorothee von Planitz gegen 9.000 Taler die Stadt an J. Ch. Seyfarth, die Stadt wurde mit allen Einwohnern Besitz einer reichen Patrizierfamilie. Entgegen der Zünfte setzte Oehler seine Verlagsbeziehungen durch und schon 1777 wurden Crimmitschauer Halbtuche nach Südamerika gebracht.

In der Stadt wurde 1814 die Maschinenspinnerei eingeführt und 1824 wurde die erste Dampfmaschine aufgestellt. Am 15. März 1844 wurde Crimmitschau an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen (Sächsisch-Bayrische Eisenbahn nach Leipzig, später bis Bayern verlängert).

Das ehemalige städtische Krankenhaus wurde bereits 1848 das erste Mal erwähnt. Kurz vor der Schließung 1999 hatte es noch 180 Betten.[2]

Um die Jahrhundertwende war Crimmitschau auf Grund der hohen Konzentration von Betrieben der Textilindustrie die so genannte „Stadt der 100 Schornsteine“. So zählte man am Ende des 19. Jahrhunderts auch die meisten Millionäre pro Kopf der Bevölkerung im Deutschen Reich. Heute besteht nur noch eine einzige Tuchfabrik, nämlich Spengler & Fürst, die 1837 als Buckskinfabrik gegründet wurde und zur 1. Weltausstellung mit einer Bronzemedaille aus königlichen Händen geehrt wurde.

Am 16. Juni 1870 erschien hier die erste Lokalzeitung der deutschen Sozialdemokratie, der Crimmitschauer Bürger- und Bauernfreund. Sie erschien noch bis 1879. Nach der Reichseinigung 1871 kam es in den Gründerjahren zu einer raschen Entwicklung. Um 1880 gab es in Crimmitschau 40 Volltuchfabriken, 16 Vigognespinnereien, 5 Färbereien und 2 Baumwollzwirnereien.

Der Textilarbeiterstreik

Bereits vor dem eigentlichen Streik entlud sich die Unruhe der Arbeiter in den Jahren 1882, 1884 und 1887 zur Zeit des Sozialistengesetzes. In den Streiks ging es um höhere Löhne.

Der Kapitalismus der freien Konkurrenz entwickelte sich um die Jahrhundertwende des 19. und 20. Jahrhunderts herum zum Imperialismus. Die Lage des ansässigen Proletariats verschlechterte sich. Allerdings gab es zu dieser Zeit auch bereits 23 Millionäre in der Stadt.

Vom 22. August 1903 bis zum 18. Januar 1904 fand einer der längsten und größten Textilarbeiterstreiks im Kaiserreich statt, der landesweit für Aufruhr sorgte. Allein am besagten 22. August stellten 26 Spinnereien, 52 Webereien, vier Färbereien und zwei Hülsenfabriken mit insgesamt 7.827 Arbeitern ihre Arbeit ein. Weitere 1.500 Heimarbeiter wurden in Mitleidenschaft gezogen. 21 Wochen lang kämpften zeitweise 9.327 Arbeiter um den Zehnstundentag und fanden dabei internationale Beachtung, die sich in diversen Spenden an die Streikenden zeigte. Ein abruptes Ende fand der Streik am 18. Januar 1904, als die Gewerkschaftsführer und Streikleiter hinter dem Rücken aller Arbeiter den Streit für nutzlos erklärten. Trotz aller Bemühungen wurde erst 1908 vom Reichstag beschlossen, den Zehnstundentag einzuführen.

Vom Textilarbeiterstreik bis zum Zweiten Weltkrieg

Während des Ersten Weltkrieges starben 1.042 Crimmitschauer Bürger.

Am 7. Juli 1944 wurden mehrere Crimmitschauer Häuser (Leitelshainer-/Freund-/Hohlstraße) während des Zweiten Weltkrieges bombardiert, es handelte sich allerdings nicht um einen systematischen Angriff. Am 13. und 14. April 1945 stießen amerikanische Panzer auf der Autobahn aus Richtung Meerane vor und hatten die Stadt am 15. April eingenommen. Aufgrund der Erklärungen von Jalta und Teheran verließen die amerikanischen Truppen Crimmitschau und am 1. Juli 1945 zogen sowjetische Truppen ein.

Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Deutschen Wiedervereinigung

Am 22. Oktober 1945 wurden die Crimmitschauer Schulen wieder geöffnet und bereits im September 1949 wurde das erste Geschäft der staatlichen HO eröffnet. Am 11. April 1946 erfolgte in Crimmitschau der Zusammenschluss der lokalen Organisationen von KPD und SPD zur SED.

Die Stadt beherbergt ein eigenes Theater, dass 1947 mit Schillers Kabale und Liebe in der ehemaligen Turnhalle eröffnet und drei Jahre später an seinen heutigen Standort umzog.

Mit der Verwaltungsrefom 1952 schied Crimmitschau aus dem Landkreis Zwickau aus und wurde am 1. September 1952 dem Kreis Werdau zugeordnet.

In der DDR wurden viele Bauprojekte verwirklicht: 1953 begann man mit dem Bau von 188 in der Wilhelm-Liebknecht-Straße, im Jahr darauf wurde die Arbeiter-Wohnungsbau-Genossenschaft Crimmitschau gegründet und 1956 konnten 45 Wohnungen an der Ecke Donath-/Hohlstraße bezogen werden. Zwischen 1963 und 1969 entstand das Plattenbaugebiet in der heutigen Helmut-Bräutigam-Straße mit 344 Wohnungen. Im selben Jahr wurden zwei Wohnblocks mit 32 Wohnungen in der Lindenstraße übergeben. Im Oktober 1964 erfolgte die Einweihung des Kunsteisstadions im Sahnpark. Die Errichtung des Wildgeheges wurde 1966 begonnen und Die Spinnerin, das Wahrzeichen der Stadt auf dem Brunnen des Marktplatzes, wurde 1967 von dem Bildhauer Hans Eickworth enthüllt. Das größte Plattenbaugebiet der Stadt, an der Westbergstraße wurde 1978 mit 680 Wohnungen an die Bürger übergeben, es folgten 1979 zwei Wohnblöcke mit 110 altersgerechten und teilweise behinderten- und rollstuhlgerechten Wohnungen, sowie eine Kaufhalle, eine Kinderkombination und eine Schule. Im März 1985 wurde nach intensiver Vorbereitung mit den Erschließungsarbeiten im innerstädtischen Wohnungsbaustandort Parkgasse/Buttenplatz begonnen. Am 11. Dezember 1987 erfolgte die Grundsteinlegung. Es wurden hier 1.150 fernbeheizte Wohnungen, eine Kinderkrippe, ein Fitnessstudio und ein Geschäft eingerichtet.

In den Jahren zwischen 1962 und 1978 vollzog sich der Prozess der Zusammenlegung aller im Ort befindlichen Tuchhersteller zu einem Großbetrieb, dem VEB Volltuchwerke.

Ab der Deutschen Wiedervereinigung

Nach der deutschen Wiedervereinigung brach in Crimmitschau die Textilindustrie fast vollständig zusammen und es entfaltete sich eine Vielfältigkeit in allen Branchen.

Politisch und gesellschaftlich kam es ebenfalls zu einem Wandel. Zur ersten freien Kommunalwahl am 6. Mai 1990 errang die CDU einen deutlichen Wahlsieg. Ab 1. August 1994 gehört die Stadt nicht mehr zum Kreis Werdau, sondern wird in den wiedergegründeten Landkreis Zwickauer Land eingegliedert. Crimmitschau wurde am 1. Oktober 1994 zur Großen Kreisstadt ernannt. Zudem wurde weiterhin an der Sanierung der historischen Innenstadt gearbeitet.

1999 schloss das Crimmitschauer Kreiskrankenhaus zugunsten der neuen Pleißentalklinik in Werdau. Am 25. März 1999 trafen Crimmitschau und Dennheritz eine Verwaltungsvereinbarung, die am 1. Mai 1999 in Kraft trat.

Religionen

Crimmitschau liegt auf dem Gebiet der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens bzw. dem Römisch-Katholischen Bistum Dresden-Meißen. Mehrheitlich sind die zu einer Glaubensgemeinschaft gehörenden Christen evangelisch-lutherischen Bekenntnisses. Neben den drei evangelisch-lutherischen Kirchgemeinden und der römisch-katholischen Pfarrgemeinde gibt es noch weitere kleine christliche Gemeinschaften (Landeskirchliche Gemeinschaft, Freikirche u.a.).

Die älteste Kirche der Stadt ist die St. Laurentius-Kirche in der Innenstadt. Die Zeit der Entstehung der ersten Kapelle am Standort der heutigen Kirche ist weitgehend unbekannt. Wahrscheinlich reicht sie zurück bis ins 10. Jahrhundert (so bezeugt vom Chronist Johannes Trommer). Erstmals wurde die ecclesia S. Laurentii in civitate Crimaschowe im Jahre 1222 urkundlich erwähnt. Es ist als sicher anzunehmen, dass die romanische Kapelle an dem Ort des späteren Chorraumes der St. Laurentius-Kirche stand. Die ursprünglich romanische Anlage der Kirche wich im 14. Jahrhundert einem Neubau, die der damals verantwortliche Bischof von Naumburg im Jahre 1353 verfügte. Aus dieser Zeit sind die Mauern und das Gewölbe der jetzigen Winterkirche (ehemaliger Chorraum, seit ca. 1976 vom Kirchenschiff abgetrennt) und die äußere Gestalt des Turmes. 1462 ist dann er Bau der ersten Orgel bezeugt.

Aufgrund des Wachstums der Gemeinde wurde das Gebäude 1513 nach Westen hin im spätgotischen Stil erweitert. Der Baumeister Aßmann Pfeffer schuf unter Mitwirkung von Konrad Krebs (erkennbar an den Steinmetzzeichen) damit eine dreischiffige Hallenkirche mit acht freistehenden Pfeilern, die eine Höhe von zwölf Metern haben. Bemerkenswert und von der Ursache her umstritten, ist, dass das Schiff sich versetzt an den Chorraum anschließt.
Die Finanzierung des Kirchenbaus erfolgte über Kollekten und Spenden, die auf dem traditionellen Laurentius-Jahrmarkt und am Fest der Himmelfahrt Marias gesammelt wurden.

Ab dem Jahr 1529 ist Crimmitschau durch die Reformation Luthers evangelisch geworden. Heute ist die St. Laurentius-Kirchgemeinde stark von der umfangreichen kirchenmusikalischen Arbeit geprägt. Besonders durch die Konzertreihe Crimmitschauer Kirchenmusiken wirkt sie so über die Stadtgrenzen hinaus. Die Kantorei kann auf eine über 350-jährige ununterbrochene Tradition zurückschauen.

Aufgrund des wirtschaftlichen Aufstiegs der Stadt und der damit verbundenen Bevölkerungszunahme wurde vor der Jahrhundertwende (19. zum 20. Jahrhundert) der Bau einer Kirche in der Südvorstadt beschlossen. 1912 wurde die St. Johannis-Kirche geweiht.

1937 dann wurde in dem eingemeindeten Dorf Leitelshain die Luther-Kirche errichtet. In den Zeiten des Nationalsozialismus wurde sie von den sogenannten Deutschen Christen okkupiert.

Die Römisch-Katholische Kirche besitzt seit dem Jahr 1927 eine Kapelle in einer ehemaligen Villa in Crimmitschau. Es kam zu einer Errichtung einer Pfarrstelle durch den Bischof. Besonders durch die Umsiedler wuchs die Pfarrgemeinde St. Franziskus nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Größere Gottesdienste und Messen werden in der evangelischen St. Johannis-Kirche gefeiert.

Bis 1939 existierte in Crimmitschau auch noch eine jüdische Bevölkerung. Nachfolgend die Größe der jüdischen Gemeinde Crimmitschaus über die Jahre.

Jahr jüd. Bev.
1890 27
1905 ca. 10
1933 9
1939 1

Eingemeindungen

  • 1906: Leitelshain, Wahlen
  • 1950: Frankenhausen mit Gosel, Gablenz, Rudelswalde, Rußdorf
  • Februar 1973: Gösau
  • 1974: Großpillingsdorf
  • 1. Januar 1994: Blankenhain, Langenreinsdorf, Mannichswalde
  • 1. Januar 1999: Lauenhain

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl seit 1834:

Jahr Einwohner
1834 3.767
1875 17.649
1880 18.925
1890 19.300
1933 27.938
1939 27.247
1946 30.504
1950 34.541
1960 31.279
1981 26.229
1984 25.086
Jahr Einwohner
1995 23.888
1997 23.420
1998 23.854
1999 23.570
2000 23.305
2001 23.104
2002 22.874
2003 22.660
2004 22.528
2005 22.306
2006 21.953

Jeweils zum 31. Dezember, 1946: 29. Oktober, 1950: 31. August. Quelle (ab 1. Januar 1999): Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Politik

Crimmitschau ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Crimmitschau-Dennheritz.

Stadtrat

Stadtrat nach Wahlperiode (in den 1990er Jahren als Stadtverordnetenversammlung)
Wahlperiode Wahlbeteiligung CDU FDP FCr1 PDS SPD DSU Kirchen GRÜNE DFD Unabh. Gesamt
1990-1994[3] 15 5 - 3 2 4 2 1 1 6 39
1995-2003
2004-2009[4] 41,34 % 8 3 9 4 2 - - - - - 26

1 FCr: Für Crimmitschau

Oberbürgermeister

Oberbürgermeister nach Wahlperiode
Wahlperiode Wahlbeteiligung Stimmen für den OB Oberbürgermeister Bemerkungen
1990-1994 Dr. Martin Seidel (FDP) als amtierender Bürgermeister
1995-2003 Peter Zippel (CDU) nach Korruptionsvorfall entlassen
2004-2009[5] 40,91 % 58,14 % Holm Günther (parteilos)

Ortschaftsvorsteher

Ortschaftsvorstehender nach Wahlperiode
Wahlperiode Blankenhain Frankenhausen Langenreinsdorf Lauenhain Mannichswalde
2004-2009[4] Wolfram Koch (CDU) Kerstin Kretzschmar (SHF1) Lutz Baumgärtel (FDP) Christian Jacob (CDU) Wolfgang Langwald (CDU)

1 SHF: Sächsischer Heimatschutz Frankenhausen e. V.

Wappen

Seit dem Erhalt des Stadtrechts 1414 führt Crimmitschau ein Wappen. Das noch heute gültige Wappen wurde 1896 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen und noch im selben Jahr vom sächsischen Innenministerium bestätigt.

Es zeigt auf rotem Grund die silberne Zinnenmauer, gekrönt von zwei silbernen Türmen, die nunmehr in Seitenansicht zu sehen sind. Zwischen den Türmen befindet sich der Schild der Schönburger, die 1878 alle Territorialrechte endgültig dem Königreich Sachsen verkauft hatten.[6]

Städtepartner- und Städtefreundschaften

Seit 1971 pflegt Crimmitschau eine Städtepartnerschaft mit der tschechischen Stadt Bystřice nad Pernštejnem, seit März 1990 mit der Stadt Wiehl in Nordrhein-Westfalen. Eine Städtefreundschaft verbindet Crimmitschau seit Februar 1990 mit Backnang in Baden-Württemberg.

Quelle: [7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Blankenhain

Theater

Von 1947 bis 1950 spielte das Crimmitschauer Theaterensemble im heutigen Haus des Sports. Das städtische Theater am heutigen Standort wurde am 11. April 1950 eröffnet und gilt seit über 50 Jahren als das größte und traditionsreichste Veranstaltungshaus im Umland[8]. Seit 1957 besitzt Crimmitschau kein eigenes Ensemble mehr. 1963 wurde das Gebäude rekonstruiert und anlässlich der ersten Weberfestspiele als Kulturzentrum wiedereröffnet.
Im Jahr 2006 besuchten rund 35.000 Menschen das Gebäude[9].

Museen

  • Westsächsisches Textilmuseum
    • in der ehemaligen Tuchfabrik Gebrüder Pfau KG
    • die größte, mit vollständiger Ausstattung erhaltene Volltuchfabrik Mitteleuropas
    • gehört heute zu der Museenvereinigung Sächsisches Industriemuseum
  • Deutsches Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain
    • seit Oktober 2006 unter diesem Namen
    • ca. 80 thematische Ausstellungen

Musik

Bauwerke

Bauliche Sehenswürdigkeiten sind die spätgotische Pfarrkirche St. Laurentius (1513) mit Stern- und Kreuzrippengewölben, das Zisterzienserinnen-Nonnenkloster (gegründet um 1290) im Ortsteil Frankenhausen und das Schloss Blankenhain mit dem Landwirtschaftsmuseum im gleichnamigen Ortsteil Blankenhain. Das Rathaus ist das sehenswerteste Gebäude im Zentrum neben dem Roten Turm.

Parks

Es gibt mehrere Erholungsstätten in Crimmitschau: Einerseits den in der Vorkriegszeit gegründeten Zöffelpark, der nach Emil Oskar Zöffel, einem wichtigen Textilfabrikant in der Crimmitschauer Geschichte, benannt worden ist. Andererseits den Bismarckhain, der auch unter Friedenspark (so wurde er in der DDR genannt) bekannt ist und im Volksmund auch weiterhin so genannt wird. Dieser Park liegt direkt an der Zeitzer Straße, der Ausfallstraße Richtung Sahnpark, Eisstadion und Autobahn-Anschlussstelle Schmölln. Im Zentrum des Parks befindet sich der Wettinbrunnen, der anlässlich der Stadtrechtsfeier 1914 eingeweiht wurde.

Das größte Erholungsgebiet der Stadt ist der Sahnpark, nördlich des Stadtzentrums mit 40 ha. Das Waldgebiet durchziehen 6,5 km angelegte Wanderwege. Hier befinden sich das altehrwürdige Freibad, ein Tiergehege, ein Kinderspielplatz und die Spielstätte des ETC Crimmitschau: das bis zu 7250 Zuschauer fassende Kunsteisstadion, welches Mitte der Neunziger Jahre überdacht wurde.


Sport

Crimmitschau hat einen bekannten Eishockeyverein, den ETC Crimmitschau, der 2006 wieder in die 2.Bundesliga aufstieg. Fußballerisch vertritt der FC Crimmitschau die Stadt – die Herren vom „FCC“ spielen derzeit in der Kreisliga. Außerdem besteht seit dem 10. Juni 2005 eine American-Football-Mannschaft die Crimmitschau Tornados. In Crimmitschau gibt es das Waldbad Sahnbad, das nach dem umliegenden Waldstück, der Mark Sahnau, benannt wurde. Es besitzt zwei sehr große Becken (100 m x 50 m und 50 m x 25 m). Das größere der beiden Becken hat die größte Wasserfläche im Regierungsbezirk Chemnitz.

Regelmäßige Veranstaltungen

Zu regelmäßigen Veranstaltungen gehören beispielsweise das Crimmitschauer Marktfest, der deutschlandweit bekannte Töpfermarkt im Ortsteil Gablenz, die Crimmitschauer Autoschau, der Zunft- und Handelsmarkt und der Weihnachtsmarkt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Jahr Arbeitslosenquote[10] Schuldenstand in Mio. €[11] Schuldenstand pro Einwohner in €[11]
1998 20,556 856
1999 19,644 828
2000 19,705 837
2001 17,977 776
2002 16,568 722
2003 15,208 667
2004 20,2 % 14,376 635
2005 17,0 % 13,417 601
2006 16,0 % 12,591 568

Verkehr


Datei:Autobahn-A4-Brücke Frankenhausen.png: Bitte eine Gesamtbreite ohne Einheit angeben.Vorlage:Panorama/Wartung/Breite mit Einheit
Bahnhof Crimmitschau

Zwischen Crimmitschau und dem Stadtteil Frankenhausen überspannt die Bundesautobahn 4 das Tal der Pleiße. Anschlussstellen gibt es auf thüringischem Gebiet südlich von Schmölln und auf sächsischem Gebiet südlich von Meerane über die vierspurig ausgebaute Bundesstraße 93. Die Deutsche Bahn AG bietet durch den Bahnhof Crimmitschau vielfältige RegionalExpress-Verbindungen nach Zwickau, Leipzig, Göttingen, Bad Brambach und Hof (Saale) an.

Ansässige Unternehmen

Das Industrie- und Gewerbegebiet Glauchauer Landstraße Crimmitschau, auch Gewerbegebiet Crimmitschau Ost, wurde mit den dazugehörigen Straßen Glauchauer Landstraße, Gewerbering, Breitscheidstraße und Waldsachsener Weg 1991 im Osten der Stadt angelegt. 2002 wurde eine Erweiterung um 12 ha beschlossen. Zur Zeit sind 55 Unternehmen auf dem dortigen Areal mit einer Gesamtfläche von 73 ha angesiedelt, die Anzahl der Beschäftigten stieg von 350 (1994) auf knapp 1800 (2006), die Auslastung beträgt 89 %. Zu den angesiedelten Unternehmen gehören u. a.:

  • B.i.V. Bau- und Industriegeräte Vertriebs GmbH
  • GTC Gastrotechnik Crimmitschau Herstellungs- und Vertriebs GmbH
  • H&T ProduktionsTechnologie GmbH
  • Linamar GmbH
  • ttb GmbH & Co. KG Crimmitschau

Im Gewerbegebiet existiert auch ein Einkaufszentrum (Crimmitschau Center, als Sondergebietsfläche Handel ausgewiesen) mit ca. 25 Dienstleistungs- und Handelsgeschäften.

Weitere ansässige Unternehmen sind:

Bildung

In der Stadt Crimmitschau gibt es 3 Grundschulen, 2 Mittelschulen, ein Gymnasium sowie eine Förderschule:

  • Käthe-Kollwitz-Grundschule
  • Grundschule Frankenhausen
  • Grundschule Blankenhain
  • Käthe-Kollwitz-Mittelschule
  • Mittelschule Sahnschule
  • Julius Motteler-Gymnasium
  • Förderschule Lindenschule

Darüber hinaus gibt es speziell für die astronomische Bildung die:

  • Schul- und Volkssternwarte "Johannes Kepler"

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

  • Slang, eigentlich Fritz Hampel † 1932, wichtiger satirischer Schriftsteller.
  • Heinrich Mauersberger, † 1982 in Bestensee, Ingenieur und Erfinder in der Textilindustrie. Er entwickelte von 1946 bis 1949 in seiner Garage das Nähwirkverfahren Malimo (DDR-Patent Nr. 8194, Anmeldetag: 3. Februar 1949; U.S. Patent #2,890,579, 16. Juni 1959).
  • Gerhard Zwerenz, Schriftsteller
  • Helmut Bräutigam, Musiker
  • Peter Graf, Maler
  • Eishockey-Cracks der DDR-Startjahre: u. a. der spätere Staats- und Bundestrainer Gerhard Kießling, Siegfried Speck †, Alfred Unterdörfel, Hans-Joachim Rudert †, Ernst Mälzer, Dieter Kratzsch (alle Frankenhausen)
  • Udo Kießling, Eishockeyspieler
  • Gabriele Zange, Eisschnellläuferin
  • Klaus Gruner, Handballer, Olympiasieger 1980
  • Horst Kunz, Chemiker

weitere Persönlichkeiten

  • Julius Motteler, Reichstagsabgeordneter, Mitbegründer der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (* 18. Juni 1838 in Esslingen, † 29. September 1907 in Leipzig)

Quellen

Commons: Crimmitschau – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


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