Gunter Hampel
Gunter Hampel (* 31. August 1937 in Göttingen) ist ein Jazzmusiker (Komponist, Vibraphonist, Saxophonist, Flötist, Pianist und Bassklarinettist).
Leben und Wirken
Der Multiinstrumentalist Hampel studierte Architektur und leitete 1958 erstmals eine eigene Combo, mit der er (u.a. mit Toto Blanke) in der alten Bundesrepublik auf Tour war. In den 1960ern öffnete er sich dem Free Jazz, insbesondere nachdem er die Platte Heartplants 1964 (mit Manfred Schoof, Alexander von Schlippenbach, Buschi Niebergall, Pierre Courbois) eingespielt hatte, die zu den ersten Versuchen eigenständiger europäischer Jazzmusik gehört. Ab 1966 arbeitete er verstärkt mit europäischen Musikern wie John McLaughlin, Arjen Gorter, Willem van Manen und Willem Breuker zusammen, aber zunehmend auch mit amerikanischen Solisten, insbesondere Marion Brown, Jeanne Lee und Anthony Braxton. Besonders zu erwähnen ist die Platte The 8th of July (1969), auf der europäischer und amerikanischer Free Jazz zu einer überzeugenden Synthese finden. Anfang der 1970er gründete er die Galaxy Dream Band, die in den 70er Jahren eine bekannte und erfolgreiche Gruppe war und 20 Jahre Bestand hatte; in deren Spielerfahrungen kamen Themen Hampels mit ihrer folkloristischen Motivik immer mehr in mingushafte Formen. Die zentralen Akteure der Galaxy Dream Band waren neben ihm, seine Lebensgefährtin, Jeanne Lee, und der Klarinettist Perry Robinson. Daneben hat Hampel auch immer wieder Solo- und Duokonzerte gegeben (vor allem mit Brown und mit Lee, aber auch mit Boulou Ferré).
Nach seiner Trennung von Lee war Hampel ebenso wie auch Thomas Keyserling, der zuvor lange Jahre bei der Galaxy Dream Band spielte, Teil des Indie-Projektes The Cocoon; später kam es zur Zusammenarbeit mit der Jazzkantine und zur Gründung seines HipHop-Projektes Next Generation, in dem Jazzmusiker wie Christian Weidner oder Mike Diez auf Tänzer wie Shaun Vargas und Rapper wie Smudo oder Nuclear B. trafen. In seinem aktuellen New York Trio arbeitet er mit Lou Grassi und wieder mit Perry Robinson zusammen.
Hampel hat auch Filmmusiken geschrieben sowie 1996 die Musik zum Theaterstück Sid and Nancy von Ben Becker. Hampel war auch an der Aufführung von Kompositionen Hans Werner Henzes, Krzysztof Pendereckis und von Don Cherry beteiligt. Sein Sohn Ruomi Hampel-Lee wirkt an einigen aktuellen Projekten von Hampel mit. Er betreibt ein eigenes Plattenlabel "birth records".
Auszeichnungen
Am 28. Oktober 2007 verlieht die Stadt Göttingen Hampel ihre „Ehrenmedaille“. Für sein Lebenswerk wurde er im November 2007 mit dem Deutschen Jazzpreis (Albert-Mangelsdorff-Preis) ausgezeichnet.
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Gunter_Hampel“
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Hampel, Gunter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jazzmusiker |
GEBURTSDATUM | 31. August 1937 |
GEBURTSORT | Göttingen |