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Ludwigshafen am Rhein

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Ludwigshafen am Rhein ist nach Mainz die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz und die zweitgrößte Stadt der Metropolregion Rhein-Neckar. Am linken Rheinufer gegenüber der baden-württembergischen Schwesterstadt Mannheim gelegen, ging Ludwigshafen einst aus der ehemaligen Mannheimer Rheinschanze hervor. Heute ist die Stadt vor allem als Sitz der BASF bekannt.

Ludwigshafen ist eine kreisfreie Stadt und gleichzeitig Verwaltungssitz des die Stadt umgebenden Rhein-Pfalz-Kreises (bis 2003 Landkreis Ludwigshafen). Sie ist eines der fünf Oberzentren des Landes Rheinland-Pfalz. Weitere nähergelegene Großstädte sind Heidelberg (etwa 25 km südöstlich), Karlsruhe (etwa 50 km südlich) und Mainz (etwa 60 km nördlich)

Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt um das Jahr 1925 die Grenze von 100.000, wodurch sie innerhalb eines Jahrhunderts seit ihrer Gründung im Jahr 1853 zur Großstadt wurde.

Eine thematische Sammlung der Artikel rund um die Stadt findet sich im Portal Ludwigshafen.

Geographie

Geographische Lage

Ludwigshafen liegt in den Auen am linken Rheinufer des Oberrheingrabens, gegenüber der Mündung des Neckars in den Rhein.

Klima

Ludwigshafen hat ein sehr mildes und trockenes Klima. Im Sommer wird es, durch die Nähe zum Rhein, oft überdurchschnittlich drückend schwül. Außerdem suchen in dieser Jahreszeit stärkere Unwetter die Stadt heim, die vom Süd-Westen bis Westen herankommen. Die bisherige Höchsttemperatur wurde im August während der Hitzewelle 2003 erreicht und betrug 40,1 Grad. Das höchste Monatsmittel wurde im Juli 2006 mit 25,18 Gad gemessen. Die Norm ist ca. 20 Grad. Am 11. August 2006 wurde im Landkreis Ludwigshafen (Rhein-Pfalz-Kreis) nähe Maxdorf ein Tornado bzw. Funnel beobachtet.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Ludwigshafen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt:

Mannheim (Stadtkreis in Baden-Württemberg), Altrip, Neuhofen, Limburgerhof, Mutterstadt sowie Fußgönheim und Maxdorf (Verbandsgemeinde Maxdorf) (alle zum Rhein-Pfalz-Kreis gehörig) und Frankenthal (Pfalz) (kreisfreie Stadt).

Stadtgliederung

Stadtteilbrunnen
Wappen der Stadtteile im Stadtmuseum
Rheinufer Süd mit Ostasieninstitut
Ludwigshafener Innenstadt

Das Stadtgebiet von Ludwigshafen ist gemäß § 2 der Hauptsatzung der Stadt Ludwigshafen in 10 Ortsbezirke gegliedert. In jedem Ortsbezirk gibt es einen aus 7 bis 15 Mitgliedern bestehenden Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher. Sie werden für fünf Jahre gewählt. Die nächste Wahl ist im Jahr 2009. Die Ortsbeiräte sind zu wichtigen, den Ortsbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann jedoch dem Gemeinderat der Gesamtstadt Ludwigshafen am Rhein. Die Ortsbezirke sind zum Teil in weitere Stadtteile beziehungsweise statistische Bezirke untergliedert. Diese Einteilung dient lediglich statistischen Zwecken.

Ortsbezirke mit ihren zugehörigen Stadtteilen (in Klammern die Größe des Ortsbeirats):

Geschichte

Rheinschanze, 1834
Rheinschanze 1834

Der Raum Ludwigshafen ist bereits seit sehr früher Zeit besiedelt. Im Bereich des Ortsteils Rheingönheim existierte das Römerkastell Rufiniana. Durch die Gemarkung der Ortsteile Maudach und Oggersheim führte die wichtige Römerstraße von Speyer nach Worms.

1607 gründet Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz am Westufer des Rheins die Mannheimer Rheinschanze als Brückenkopf der Festung Mannheim. Sie wird nach der Neugründung der Stadt Mannheim 1720 weiter ausgebaut. Die Festung wird zwischen 1799 und 1804 von französischen Truppen geschleift.

1811 entsteht an dieser Stelle ein privater Schiffslandeplatz am Rhein. Nach dem Wiener Kongress 1815 kommt die links des Rheins gelegene Pfalz zu Bayern, die rechts des Rheins gelegene Pfalz mit der ehemaligen Hauptstadt Mannheim zu Baden. Das Gebiet der späteren Stadt Ludwigshafen gehört somit zunächst zum Distrikt beziehungsweise Kanton Mutterstadt des Landkommissariats Speyer im Rheinkreis.

Ab 1820 entsteht auf dem Gelände ein privates Handelshaus, das 1843 vom bayerischen Staat erworben wird. Dieser benennt es zu Ehren von König Ludwig I. von Bayern in Ludwigshafen um und unterstützt die rasche Aufsiedelung als Gegenpol zur badischen Stadt Mannheim. Neun Jahre später wird die aufstrebende Siedlung zu einer selbständigen Gemeinde innerhalb des Landkommissariats Speyer, heute einem Landkreis vergleichbar, erklärt, die mit Wirkung vom 14. April 1853 formell errichtet wird. Ihre Gemarkungsfläche beträgt 366 ha, die sie wie folgt erhält: 240 ha von der Gemeinde Friesenheim und 126 ha von der Gemeinde Mundenheim. Beide Orte werden später eingemeindet.

1852 verlieh König Maximilian II. Ludwigshafen die Rechte einer Gemeinde:

Ludwig I. von Bayern
"Seine Majestät der König haben die Bildung einer eigenen politischen Gemeinde Ludwigshafen, bestehend aus den Ansiedlungen zu Ludwigshafen, den Hemshöfen, dem Ganter- und Rohrlachhofe, so dann der Gräfenau, ferner die Bannabteilung zwischen den Gemeinden Friesenheim, Mundenheim und Ludwigshafen allergnädigst zu genehmigen geruht."

Am 8. November 1859 wird die Gemeinde Ludwigshafen zur Stadt erhoben und bildet ab 1860 einen eigenen Distrikt innerhalb des Landkommissariats Speyer. Am 8. Mai 1865 wird die Konzession zur Ansiedelung der Firma BASF erteilt. Diese Firma war kurz zuvor als "Badische Anilin- und Sodafabrik" errichtet worden, hatte aber vom Mannheimer Gemeinderat kein Gelände zugebilligt bekommen, weshalb die "badische" Firma nach Ludwigshafen in die Pfalz übersiedelte. Aus ihr wird später ein weltweit operierender Konzern, der das Gesicht der Stadt und deren Geschichte bis heute nachhaltig prägt; die Bezeichnung „Aniliner“ entstand.

1882 erhält die Stadt zur Unterscheidung von gleichnamigen anderen Orten den Namenszusatz "am Rhein" und 1886 wird das bisherige Landkommissariat Speyer in ein Bezirksamt umgewandelt und gleichzeitig geteilt. Damit wird Ludwigshafen Sitz eines eigenen Bezirksamtes, aus dem später der Landkreis Ludwigshafen (heute Rhein-Pfalz-Kreis) hervorgeht.

1891 wird die nördlich der Stadt gelegene Gemeinde Friesenheim eingegliedert. Es folgen bis 1974 weitere Eingemeindungen.

1920 wird Ludwigshafen kreisunmittelbar, das heißt es scheidet aus dem Landkreis Ludwigshafen aus, bleibt aber zunächst noch unter der Finanzhoheit des Landkreises. Der Bürgermeister erhält den Titel Oberbürgermeister. 1925 wird Ludwigshafen Großstadt.

Im Zweiten Weltkrieg ist Ludwigshafen zusammen mit Mannheim mit seinen kriegswichtigen Industrien einer der am meisten bombardierten Ballungsräume in Süddeutschland. Über 80 Prozent der Bebauung im Innenstadtbereich werden durch die 124 zum Teil verheerenden Luftangriffe völlig zerstört. Während des 2. Weltkriegs werden in Ludwigshafen etwa 50.000 ausländische Arbeitskräfte und Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit herangezogen. Ohnehin schon harten Arbeits- und Lebensbedingungen ausgesetzt - dies gilt vor allem für die sogenannten Ostarbeiter - haben die Zwangsarbeiter besonders zu leiden unter den Auswirkungen der Bombardements. Aufgrund der unterschiedlichen Politik der Besatzungsmächte im besetzten Deutschland dauert es in Ludwigshafen im Vergleich zu anderen Städten relativ lange, bis der Wiederaufbau voll ins Rollen kommt. Die Stadt wird eilig im einfachen Stil wieder aufgebaut, mit dem Ziel, dem akuten Wohnraummangel auch in der Innenstadt zu begegnen. Daher fehlt es im Stadtbild fast überall an repräsentativer Bebauung sowie an großen Kaufhäusern.

Verkehrstechnisch werden in den 60er-Jahren Projekte in gewagterer Größenordnung umgesetzt. Neben der Bahnhofsverlegung und der Auflassung der Bahnanlagen zwischen den Stadtteilen Nord und Mitte verwirklicht das Projekt Visitenkarte den Bau von Hochstraßen nach amerikanischem Vorbild.

Im Zuge der rheinland-pfälzischen Gebietsreform wird 1974 die Gemeinde Ruchheim eingegliedert. Damit erreicht das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung.

1997 startet mit AnschLUss 2000 nach dem Projekt Visitenkarte die zweite große städtebauliche Herausforderung. Das Vorhaben umschließt unter anderem die Umgestaltung des Berliner Platzes und dessen Anbindung an den Rhein, dem Bau einer zweiten Eisenbahnbrücke und des S-Bahn-Haltepunkts LU-Mitte am Berliner Platz sowie dem Bau des Einkaufcenters Walzmühle den Süden der Innenstadt. Die einzelnen Vorhaben sind 2006 weitestgehend verwirklicht.

Bis Anfang 2010 soll die Innenstadt durch den Bau eines neuen Stadtquartiers auf dem Gelände des ehemaligen Zollhofhafens (Einkaufszentrum, Hotel, Gastronomie, Veranstaltungshalle) wieder an den Rhein gebracht werden. Investor des 185-Millionen-Euro-Projektes ist das Hamburger ECE Projektmanagement, welche das fertige Einkaufszentrum auch betreiben wird.

Eingemeindungen

Pegeluhr auf der Parkinsel

Ehemals selbständige Städte und Gemeinden, die in die Stadt Ludwigshafen am Rhein eingegliedert wurden. Bei Gründung der Gemeinde Ludwigshafen 1853 umfasste das Gemeindegebiet lediglich 366 ha.

Jahr Orte Zuwachs in ha
1. Dezember 1891 Friesenheim 772
1. Dezember 1899 Mundenheim 1.027
1. April 1938 Oppau (Stadt; mit dem am 1. April 1929 eingemeindeten Edigheim) 1.677
1. April 1938 Oggersheim (Stadt) 1.087
1. April 1938 Maudach 787
1. April 1938 Rheingönheim 1.172
17. März 1974 Ruchheim 961

Einwohnerentwicklung

1888 hatte Ludwigshafen 25.000 Einwohner, bis 1899 verdoppelte sich diese Zahl auf mehr als 50.000. Im Jahre 1925 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1965 erreichte die Bevölkerungszahl mit rund 180.000 ihren historischen Höchststand. Am 31. Dezember 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Ludwigshafen nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz 161.343 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Der Ausländeranteil liegt bei 19,7 %.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“.

Einwohnerentwicklung der Stadt Ludwigshafen
Jahr Einwohner
3. Dezember 1843 ¹ 90
3. Dezember 1852 ¹ 1.520
3. Dezember 1861 ¹ 3.300
3. Dezember 1864 ¹ 3.900
3. Dezember 1867 ¹ 4.887
1. Dezember 1871 ¹ 7.830
1. Dezember 1875 ¹ 12.093
1. Dezember 1880 ¹ 15.000
1. Dezember 1885 ¹ 21.042
1. Dezember 1890 ¹ 28.768
2. Dezember 1895 ¹ 39.799
1. Dezember 1900 ¹ 61.914
1. Dezember 1905 ¹ 72.286
1. Dezember 1910 ¹ 83.301
1. Dezember 1916 ¹ 81.728
5. Dezember 1917 ¹ 83.193
8. Oktober 1919 ¹ 90.721
16. Juni 1925 ¹ 101.869
Jahr Einwohner
16. Juni 1933 ¹ 107.344
17. Mai 1939 ¹ 144.425
23. März 1945 61.372
31. Dezember 1945 101.001
29. Oktober 1946 ¹ 106.556
13. September 1950 ¹ 123.869
25. September 1956 147.557
6. Juni 1961 ¹ 165.761
31. Dezember 1965 179.155
27. Mai 1970 ¹ 176.031
31. Dezember 1975 170.374
31. Dezember 1980 159.399
31. Dezember 1985 153.654
25. Mai 1987 ¹ 156.601
31. Dezember 1990 161.173
31. Dezember 1995 167.369
31. Dezember 2000 162.233
31. Dezember 2005 163.343

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Das Gebiet der Stadt Ludwigshafen gehörte zur Pfalz und war damit überwiegend ein evangelisches Gebiet. Doch zogen schon kurz nach Gründung der Gemeinde auch römisch-katholische Bewohner zu, so dass beide Konfessionen relativ ausgewogen vertreten waren.

Die evangelischen Bewohner gehörten anfangs zu den Kirchengemeinden Oggersheim beziehungsweise Frankenthal (Pfalz), bevor sie 1862 ihre erste eigenständige Kirchengemeinde erhielten. 1913 wurde das evangelische Dekanat Ludwigshafen innerhalb der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) gegründet, zu dem heute alle evangelischen Kirchengemeinden der Stadt gehören, es sei denn sie sind Glieder einer Freikirche.

Die römisch-katholischen Bewohner gehörten anfangs zu den Pfarreien Friesenheim, Mundenheim und Oppau, bevor sie 1857 ihre erste eigenständige Pfarrei erhielten. Um 1913 entstand das katholische Stadtdekanat Ludwigshafen innerhalb der Diözese Speyer, zu der heute alle katholischen Pfarrgemeinden der Stadt gehören.

1891 wurde in Ludwigshafen eine freireligiöse Gemeinde gegründet durch Josef Queva. (Wegen seines Einsatzes in der Gewerkschaft und der Politik wurde nach ihm ein Platz in Oggersheim benannt.) 1926 erhielt die Gemeinde die Körperschaftsrechte. Vom nationalsozialistischen Regime wurde sie am 5. 4. 1933 verboten. 1946 konnte sie wiedergegründet werden. Seit 1952 hat sie einen Feierraum und ihre Geschäftstelle im Johannes-Ronge-Haus, Wörthstr. 6a. Dort hat auch die Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz,K.d.ö.R., ihren Sitz.

Durch Einwanderer kamen in den letzten 10–20 Jahren auch andere Religionen hinzu.

Politik

Rathaus

Stadtoberhäupter und Stadtrat

An der Spitze der Gemeinde (beziehungsweise Stadt) Ludwigshafen stand seit Gründung der Kommune 1853 ein ehrenamtlicher, ab 1896 ein hauptamtlicher Bürgermeister, der ab 1920 den Titel Oberbürgermeister erhielt.

Der Stadtvorstand setzt sich aus dem Oberbürgermeister und den Dezernenten zusammen. Hier vollzieht sich die interne Willensbildung der Verwaltung. Die Dezernenten werden vom Stadtrat auf die Dauer von acht Jahren gewählt.

Gemeinde- und Stadtoberhäupter

Bei den Stadtratswahlen vom 13. Juni 2004 ergab sich folgendes Ergebnis:

  1. CDU 42,9 % (-0,0) – 26 Sitze (=)
  2. SPD 32,6 % (-8,6) – 20 Sitze (-5)
  3. REP 8,8 % (+3,5) – 5 Sitze (+3)
  4. Bündnis 90/Die Grünen 6,0 % (+1,7) – 4 Sitze (+1)
  5. FWG 5,5 % (+1,5) – 3 Sitze (=)
  6. FDP 4,1 % (+1,7) – 2 Sitze (+2)

Die Fraktionen von CDU und SPD arbeiten seit 2001 im Rat zusammen, haben allerdings keine offizielle Koalition gebildet.

Wappen

ehemaliges Wappen aus dem Jahr 1900

Das Wappen der Stadt Ludwigshafen zeigt in Rot einen gesenkten goldenen Anker. Die Stadtfarben sind Rot-Gelb-Rot.

Der Anker als Symbol der Schifffahrt soll die Stadt am Rheinhafen versinnbildlichen. Das heutige Wappen wurde am 14. September 1937 vom Reichsstatthalter in Bayern genehmigt. Der Anker war auch im ersten Wappen der Stadt aus dem Jahre 1853 abgebildet. Mit der Eingemeindung von Nachbarorten veränderte sich auch das Wappen und zwar 1895 und erneut 1900. Die damaligen Wappen zeigten einen vierteiligen Wappenschild mit Anker, Rauten und Spaten beziehungsweise Anker, Rauten, Spaten und Schlüssel. 1937 reduzierte man das Wappenbild wieder auf den Anker allein. Die Stadtfarben, die sich üblicherweise von den Wappenfarben ableiten, wurden erst 1895 offiziell genehmigt.

Zur Historie und den Stadtteilwappen siehe auch: Liste der Wappen der kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz#Ludwigshafen am Rhein

Städtepartnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Arbeitslosenquote lag im Oktober 2007 bei 9,4 %.

Chemische Industrie

BASF-Hochhaus

In Ludwigshafen befindet sich der Stammsitz der BASF, die hier den größten zusammenhängenden Chemiestandort der Welt – gegliedert in mehr als 300 Einzelbetriebe – betreibt. Im Umfeld der BASF und durch Ausgründungen haben sich weitere Chemieunternehmen wie z. B. die Abbott GmbH und die Raschig GmbH angesiedelt.

Ansässige Unternehmen

Pfalzwerke AG
Triport Ludwigshafen
Privatbrauerei Gebr. Mayer

Verkehr

Straßennetz um Ludwigshafen und Mannheim

Straßenverkehr

Durch das nördliche Stadtgebiet führt die Bundesautobahn 6 Saarbrücken-Nürnberg. Im Westen der Stadt führt die Bundesautobahn 61 Speyer-Koblenz vorbei. Ferner beginnen hier die A 65 in Richtung Neustadt an der Weinstraße und die A 650 in Richtung Bad Dürkheim. Folgende Bundesstraßen führen durch das Stadtgebiet: von Süden nach Norden die B 9, in Richtung Westen die B 37 nach Bad Dürkheim und in Richtung Süden die B 44.

Eisenbahn

Dem Hauptbahnhof, 1969 als "modernster Bahnhof Europas" eingeweiht, macht seit Dezember 2003 der Haltepunkt LU-Mitte Konkurrenz. Außerdem gibt es Stadtteilbahnhöfe in Oggersheim, Mundenheim und Rheingönheim sowie drei Werksbahnhöfe (BASF-Süd, BASF-Mitte, BASF-Nord) auf dem Gelände der BASF.

Seit 14. Dezember 2003 erschließt die S-Bahn Rhein-Neckar den gesamten Rhein-Neckar-Raum mit Linien, die bis in die Westpfalz, den Odenwald und nach Südhessen führen.

ÖPNV

Den öffentlichen Personennahverkehr in Ludwigshafen versorgen mehrere Straßenbahn- und Buslinien der RNV. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) zu benutzen. Zusätzlich gibt es in Ludwigshafen ein wachsendes Carsharing-Angebot. Kooperationen des Verkehrsverbundes und der RNV mit Stadtmobil ermöglichen die besonders günstige Nutzung von CarSharing durch Besitzer von Jahrestickets für den ÖPNV.

In den 1970er Jahren plante man den Bau des U-Bahn-Netzes Mannheim-Ludwigshafen, das jedoch aus Kostengründen nie vollendet wurde. Die bis dahin gebauten U-Bahn-Stationen werden heute von normalen Straßenbahnen bedient. Die Bahnsteighöhe beträgt 35 cm, geplant waren 80–90 cm hohe Bahnsteige und 80 m lange U-Bahn Stationen. Unterirdische und Hochbahn-Stationen in Ludwigshafen: Hauptbahnhof, Rathaus-Center B-Ebene, Rathaus-Center C-Ebene, Danziger Platz, Hemshofstraße, Ostausgang (Hauptbahnhof) und Gartenstraße.

Wasserstraße

Mit dem Rheinhafen hat die Stadt den größten und leistungsstärksten Hafen in Rheinland-Pfalz. Mit einem Güterumschlag von 7,1 Mio. Tonnen im Jahr 2005 ist er einer der bedeutendsten Binnenhäfen der Bundesrepublik.

Veranstaltungen

Für Veranstaltungen der Stadt Ludwigshafen ist die Ludwigshafener Kongress- und Marketinggesellschaft mbH (Lukom) verantwortlich, häufig in Zusammenarbeit mit dem Marketing-Verein Ludwigshafen e.V.

Der Marketing-Verein wurde am 15. Juli 1998 als konsequente Weiterführung eines integrierten Stadtmarketing-Prozesses gegründet. Er ist ein Zusammenschluss von Vertretern zahlreicher Institutionen und von interessierten Bürgern der Stadt Ludwigshafen. Mittlerweile hat der Marketing-Verein 133 Mitglieder, davon 54 Einzelpersonen, 79 Firmen und Verbände. Die Zusammensetzung des Vorstandes und der Mitglieder zeigt die breite Akzeptanz und die Unterstützung durch die Institutionen. Vorsitzende des Vereins ist Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse, Ulrich Gaißmayer ist Geschäftsführer.

Regelmäßige Veranstaltungen

Eberthalle
  • Februar: Fasnachtsumzug (jährlich im Wechsel mit Mannheim)
  • Februar: Altweiberfasnacht (Eberthalle)
  • April: Nordic Walking Tag (Berliner Platz)
  • Mai: Ludwigshafener Hobbywerkstatt (Innenstadt)
  • Juni: Parkfest (Ebertpark)
  • Juni: Wahl zur Miss Ludwigshafen (Ebertpark)
  • Juni: SpektakuLUm - Ludwigshafener Stadtfest (Innenstadt)
  • Juni: Festival des deutschen Films
  • Juli/August: Kultursommer Rheinland-Pfalz (Straßentheater)
  • August: Internationaler Pfalz Cup im Handball (Eberthalle)
  • August: LUftsprung Kinderfest - Eine Stadt spielt (Innenstadt)
  • September: Sprungbrett LU (Pfalzbau)
  • September/Oktober: Oktoberfest (Berliner Platz)
  • Oktober: Friesenheimer Kerwe
  • November/Dezember: Weihnachtsmarkt (Berliner Platz)
  • Sommer/Herbst: Aktion "Saubere Stadt"

Medien

Ludwigshafen ist Sitz von Radio RPR, dem ältesten privaten Rundfunksender Südwestdeutschlands, und LMK, der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland Pfalz. Zudem betrieb hier der Jugendsender BigFM sowie der Offene Kanal ein Studio. Als Tageszeitung erscheint die Hauptausgabe der Rheinpfalz, einer Regionalzeitung mit zahlreichen Lokalausgaben in der ganzen Pfalz in einer Gesamtauflage von 250.000 Exemplaren. Außerdem erscheint immer mittwochs die Ausgabe des Ludwigshafener Wochenblatts.

In Ludwigshafen startete am 1. Januar 1984 mit dem Kabelpilotprojekt Ludwigshafen das Privatfernsehen und somit das duale Rundfunksystem in Deutschland. Aus einem Kellerstudio nahm der Sender PKS seinen Sendebetrieb auf, aus dem ein Jahr später Sat.1 wurde. Heute strahlt das Rhein-Neckar-Fernsehen aus Mannheim Regionalthemen aus.

Bildung

Ostasieninstitut der FH Ludwigshafen

Fachhochschulen

In Ludwigshafen gibt es zwei Fachhochschulen:

Die nächstgelegene Universität ist die Universität Mannheim auf der gegenüberliegenden Rheinseite.

Gymnasien

  • Carl-Bosch-Gymnasium
  • Geschwister-Scholl-Gymnasium
  • Heinrich-Böll-Gymnasium
  • Max-Planck-Gymnasium
  • Technisches Gymnasium BBS I
  • Theodor-Heuss-Gymnasium
  • Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium
  • Wirtschaftsgymnasium
  • Integrierte Gesamtschule Ernst Bloch (IGSLO)

Realschulen

  • Anne-Frank-Realschule
  • Karolina-Burger-Realschule
  • Kopernikus-Realschule
  • Realschule Edigheim

Hauptschulen

  • Adolf-Diesterweg-Schule
  • Hauptschule Edigheim
  • Ernst-Reuter-Schule
  • Pestalozzischule
  • Hauptschule Mundenheim
  • Wittelsbachschule
  • Wilhelm-Leuschner-Schule

Förderschulen

  • Schule mit dem Förderschwerpunkt motorische Entwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfalzbau und Pfalzsäule
Blick von der Bühne des Prinzregenten-Theater
von Joan Miró gestaltete Wand am Wilhelm-Hack-Museum
Faktor Haus am Berliner Platz

Theater und Orchester

Museen

  • Bürgermeister-Ludwig-Reichert-Haus (Kunstverein)
  • Ernst-Bloch-Zentrum Ausstellung über Ernst Bloch (Bloch-Archiv) und Wechselausstellungen
  • Heimatmuseum in Friesenheim (Kulturgeschichte)
  • Karl-Otto-Braun-Museum in Oppau (Kulturgeschichte)
  • Schillerhaus in Oggersheim (Friedrich Schiller-Erstdrucke)
  • Stadtmuseum Ludwigshafen (Stadtgeschichte)
  • Wilhelm-Hack-Museum (Gondorfer Fund, Mittelalter, Klassische Moderne und Graphisches Kabinett)

Die alljährliche „Lange Nacht der Museen“ (gemeinsam mit Mannheim und Heidelberg) gilt nach Berlin als zweitgrößte Veranstaltung dieser Art in Deutschland.

Bauwerke

Kunst im öffentlichen Raum

Lutherbrunnen von Barbara und Gernot Rumpf

Sonstige Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

die Liste ist unvollständig

  • 1884 Carl Clemm (1836–1899), Direktor und Vorstandsmitglied der BASF; die Ehrenbürgerwürde wurde ihm vom Friesenheimer Gemeinderat verliehen und später von Ludwigshafen übernommen
  • 1892 August Clemm (1839–1910), Direktor und Aufsichtsratsmitglied der BASF
  • 1960 Carl Wurster (1900–1974), Aufsichtsratsvorsitzender der BASF

Miss Ludwigshafen

Durchführung der Wahlen jährlich seit 1995

  • 1995/1996, Christine Geiger
  • 1996/1997, Sladjana Cumurdzic
  • 1997/1998, Eleni Koulaxizidou
  • 1998/1999, Helene Fetz
  • 1999/2000, Manuela Markx
  • 2000/2001, Désirée Schmitt
  • 2001/2002, Miriam Horn
  • 2002/2003, Aylin Janßen (Miss Rheinland-Pfalz)
  • 2003/2004, Susanne Dreher
  • 2004/2005, Rebecca Silveira
  • 2005/2006, Karina Trzeciakiewicz
  • 2006/2007, Yazgül Mat
  • 2007/2008, Aloisia Leto

Söhne und Töchter der Stadt

Kurt Biedenkopf, 2006

Berühmte Persönlichkeiten, die in Ludwigshafen wohnen

  • 1923, April, Hildegard Pufe (Lady Redcap), Portraitmalerin, Schnellzeichnerin, „malende Reporterin“
  • 1966, 19. April, Julia Neigel, Künstlerin, wohnt seit 1971 in Ludwigshafen

Literatur

  • Kathrin Bräuer: Ludwigshafen. Ein Bildband in Farbe. Fotos von Johannes Hahn. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2000 ISBN 3-86134-593-5
  • Siegfried Fauck: Geschichte der Stadt Ludwigshafen am Rhein in Daten. 2. A. Stadtarchiv, Ludwigshafen 1989 ISBN 3-924667-14-4
  • Städtebibliographie Ludwigshafen am Rhein. Band 1 = Erscheinungen bis 1990. Jürgen Nürnberger, Ludwigshafen 1993 ISBN 3-929153-03-3
  • Städtebibliographie Ludwigshafen am Rhein. Band 2 = Erscheinungen 1991–1995 und Nachträge. Jürgen Nürnberger, Ludwigshafen 1998 ISBN 3-929153-06-8
  • Städtebibliographie Ludwigshafen am Rhein. Band 3 = Erscheinungen 1996–2000 und Nachträge. Jürgen Nürnberger, Ludwigshafen 2004 ISBN 3-929153-09-2 [bisher 9284 Literaturnachweise]
  • Städtebibliographie Ludwigshafen am Rhein. Band 4 = Erscheinungen 2001–2005 und Nachträge. Jürgen Nürnberger, Ludwigshafen [in Vorbereitung Jul 2006, erscheint periodisch alle 5 Jahre]
  • Städtebuch Rheinland-Pfalz und Saarland. Band IV 3. Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Stuttgart 1964
  • Eginhard Scharf: Man machte mit uns, was man wollte. Ausländische Zwangsarbeiter in Ludwigshafen am Rhein 1939-1945. Veröffentlichungen des Stadtarchivs Ludwigshafen am Rhein, Band 33. Ubstadt-Weiher, Verlag Regionalkultur, 2004. ISBN 978-3-89735-293-3. 360 S. mit 88 Abb. und 39 Tab.
  • Stefan Mörz u.a.: Geschichte der Stadt Ludwigshafen am Rhein. 2 Bände. Verlag Stadt Ludwigshafen Stadtarchiv, 2003. ISBN 978-3-924667-35-1.


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