Redefin
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Redefin ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Hagenow-Land mit Sitz in der Stadt Hagenow verwaltet.
Geografie
Redefin liegt am Nordwestrand der Griesen Gegend, am Westufer der Sude, die ihren Lauf hier, von Norden kommend, nach Westen Richtung Elbe fortsetzt.
Geschichte
Redefin ging aus einer slawischen Rundlingssiedlung hervor. Die urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahr 1306 und fand sich in einem Beistandsvertrag zwischen dem Markgrafen Hermann von Brandenburg, den Grafen Nikolaus und Gunzelin von Schwerin gegen den Ritter Rybe, der in Redefin eine um 1300 erbaute Burg bewohnte. Rybe war wahrscheinlich ein von der Hanse gefürchteter Raubritter, der Warentransporte auf der Handelsroute zwischen Hamburg und Berlin geplündert hat. Die Burg wurde 1311 zerstört und wiederaufgebaut. Der schwerinsche Anteil an dem Rittersitz ging als Lehen an Ulrich von Pentz und befand sich in den Folgejahren in wechselndem Pfandbesitz verschiedener Ritterschaften. Ein erneuter Wiederaufbau des Gemäuers erfolgte 1356. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg mit Kapelle endgültig zerstört und diente seitdem der Gewinnung von Baumaterial. Es entstanden drei Rittersitze und adlige Höfe.

Schon 1710 wurden eine herzogliche Stuterei eingerichtet, und zwischen 1812 und 1820 ließ Vollrath Joachim von Bülow das Landgestüt nach Plänen des mecklenburgischen Oberlandbaumeisters Carl Heinrich Wünsch im Stil des Klassizismus um einen Paradeplatz herum errichten. Zu dieser Zeit lebten im Dorf zwölf Bauern, vier Büdner und ein Pachtfischer. Mit dem Bau der Poststraße von Hamburg nach Berlin, der heutigen B 5, erhielt Redefin ein Hauptpostamt mit Pferdeumspannstation. 1830 und 1845 entstanden eine Hof- und eine Dorfschule. Als im Jahr 1880 in Redefin 10 Bauern, 17 Büdner, 21 Häusler, zwei Krüge, ein Chausseehaus, ein Stationsjägerhaus, zwei Schulen, eine Zentralschule, eine Schmiede und jeweils eine Wind- und Wassermühle existierten, wurde die örtliche Feuerwehr gegründet. 1921 schlossen sich die Schulen zusammen und 1923 hielt der elektrische Strom im Dorf Einzug. Die Einwohnerzahlen stiegen von 630 im Jahr 1935, über 750 (1941) bis auf 1138 inklusive aller Umsiedler im Jahr 1946 nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Zu DDR-Zeiten entwickelte sich Redefin zum Zentralort der umliegenden Dörfer mit entsprechender Infrastruktur. Die Bauern wurden zwangskollektiviert. Nach 1990 wurden Infrastruktur, Dorfkirche und Gestüt modernisiert und saniert.


Dorfkirche
Aus Aufzeichnung aus dem Jahr 1705 geht hervor, dass von einer einst im Ort bestehenden Kirche kaum noch Reste erhalten waren. Der jetzige neogotische, polygonal geschlossene, flachgedeckte Saalbau mit breitem Westwerk und zierlichem turmartigem Mittelwerk sowie dem fast wehrhaft wirkenden Kirchturm mit Unterbau entstand in den Jahren 1843 bis 1847. Im Innenraum befinden sich eine Christusstatue aus dem Jahr 1911, ein neogotischer Altar und die mit etwa 400 Jahren älteste Kirchenorgel Mecklenburgs.
Wappen
Blasonierung: „In Rot über goldenem Schildfuß ein springendes goldenes Pferd mit aufgerichtetem Schweif.“
Verkehr
Die Bundesstraße 5 von Ludwigslust nach Boizenburg/Elbe, welche vor dem Bau der Bundesautobahn 24 Transitstraße von Berlin nach Hamburg war, führt durch Redefin und überquert die Sude und die Kleine Sude. Die nächstgrößeren Städte sind Lübtheen in 14 Kilometer Entfernung und Hagenow (13 Kilometer). Die Kreisstadt Ludwigslust liegt etwa 19 Kilometer östlich. Per Bahn erreicht man Redefin von Pritzier oder Hagenow aus. Nördlich von Hagenow besteht Anschluss an die Bundesautobahn 24 (Berlin – Hamburg).

Wirtschaft
Überregional bekannt ist Redefin durch sein Landgestüt. Die 1993 durch das Land Mecklenburg-Vorpommern übernommene Einrichtung betreibt Pferdezucht, handelt mit Sportpferden und hält alljährliche Hallentuniere und Hengstparaden ab.
Weblinks
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