Gummibär

Gummibärchen sind eine Sonderform der Fruchtgummis in Form etwa einen bis zwei Zentimeter hoher Bären. Sie werden in unterschiedlichen Farben hergestellt und bestehen neben Zucker, Säuerungs- und Überzugsmitteln im Wesentlichen aus Farb- und Geschmacksstoffen und einer erstarrten Gelatine-Mischung, der sie ihre gummiartige Konsistenz zu verdanken haben. Neben dem ursprünglichen Gummibären von Haribo existieren inzwischen auch Produkte anderer Firmen, darunter auch gelatinefreie und somit für Muslime und Vegetarier geeignete Präparate. Im Jüdischen Museum Berlin gibt es einen Automaten mit koscheren Gummibären.
Geschichte

Der Gummibär wurde 1921 von dem Bonner Unternehmer Hans Riegel erfunden. Seine Firma Haribo brachte den 1922 vormals sogenannten Tanzbären, später dann Goldbären, das erste Mal auf den Markt.
Farbkomposition
2005 produzierte Haribo täglich rund 100 Millionen Goldbären in 18 europaweit verteilten Betrieben, um den Vertrieb in über 100 Ländern gewährleisten zu können. Pro Packung sind 1/3 rote und jeweils 1/6 grüne, gelbe, orangefarbene und weiße Goldbären vorhanden. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass nach einer Marktstudie die roten die beliebtesten Goldbären sind, die weißen hingegen mit Abstand die unbeliebtesten.
Für den deutschen Markt werden sie inzwischen mit natürlichen Fruchtextrakten gefärbt, nachdem in der Vergangenheit auch künstliche Farbstoffe zum Einsatz kamen.
Bis August 2007 gab es sie in den Farben grün (Erdbeere), rot (Himbeere), gelb (Zitrone), orange (Orange) und weiß (Ananas).

Im August 2007 überarbeitete Haribo seine Palette neu. Die neuen Geschmacks-/Farbkombinationen sind Himbeere (dunkelrot), Apfel (grün), Zitrone (gelb), Orange (orange), Ananas (weiß) sowie Erdbeere (hellrot). Als Geschmacksrichtung kam also Apfel neu hinzu. Zudem wurde die Goldbärform gegenüber früheren Generationen leicht verändert: Alle Goldbären erhielten fortan ein "lächelndes" Gesicht.
Produktionsstätte Linz
Seit 20 Jahren werden Goldbären auch in Linz in Oberösterreich produziert. Von den weltweit täglich 100 Mio. in 105 Ländern produzierten Bären sind 5 Mio. aus Linz. Die Stadt gilt als Drehscheibe für den gesamten ost- und südeuropäischen Markt. Verkauft werden die Bärchen seit 1976 in Österreich. Im Jahr 1989 wurde mit der Übernahme des ehemaligen Konditorei-Großbetriebsunternehmen GmbH Panuli die einzige Produktionsstätte Haribos in Österreich gestartet. Dort werden jährlich 16.000 Tonnen Süßwaren hergestellt (75 Tonnen am Tag). Es handelt sich um 100 verschiedene Produkte für Österreich, die Schweiz, das Baltikum und auch Lieferungen an andere Haribo-Gesellschaften. 250 Personen sind im Werk Linz beschäftigt, das in Österreich bei Fruchtgummi einen Marktanteil von 60% hält.
Weltweit hat Haribo 6.000 Mitarbeiter in 18 Produktstätten und 20 Vertriebsniederlassungen. Die Familie Riegel, die den Konzern in dritter Generation leitet, gibt keine Umsatzzahlen bekannt.
Trivia

Gummibärchen werden immer wieder zum Objekt verschiedener Werke der Fotokunst. Insbesondere die Nachstellung bekannter historischer oder biblischer Szenen sind dabei sehr beliebt.
Nach den Gummibären wurde ein alkoholhaltiges Mischgetränk benannt. In Österreich und der Schweiz nennt man es Gummibärli. Es wird aus Wodka und Red Bull gemischt und weist den typischen Geschmack von Gummibären auf.
Da in der Natur keine Pflanzen existieren, aus denen ein akzeptabler blauer Farbstoff gewonnen werden kann, gibt es keine blauen Goldbären.
Siehe auch
Literatur
- Eckard Sackmann, Uwe Scheutzel: Ursus Latex: Das Gummibärchen-Buch, Hamburg 1990, Sackmann und Hörndl, ISBN 3-924623-74-0