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Tracht (Kleidung)

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Schwarzwälderin in Tracht um 1900
Datei:Helgoland Nationaltracht um 1900.jpeg
Nationaltracht Helgoland um 1900
Datei:Hamburg Vierlaender Tracht um 1900.jpeg
Hamburg, Vierländer Tracht um 1900


Der Begriff Tracht (von althochdt. traht(a), mittelniederdt. dracht: das, was getragen wird) wird im Allgemeinen für traditionelle und historische Kleidung gebraucht.

Die Berufstracht, die von die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe zum Ausdruck bringt, stammt aus dem handwerklichen und städtischen Umfeld, während die Volkstracht ihren Ursprung in ländlichen Gebieten hat und eine regionaltypische Bekleidungsform darstellt. Erste bäuerliche Trachten entstanden Ende des 15. Jahrhunderts.

Deutschland

In Deutschland fand die Volkstracht bis ins 20. Jahrhundert eine weite Verbreitung und grenzte sich von der bürgerlichen Kleidung ab. Die traditionelle Volkstracht wird heute noch in einigen Regionen (meist zu Volksfesten und besonderen Anlässen) getragen. Die heutige Tracht hingegen geht auf die Jagd- und Wanderbekleidung zurück.

Der Landestrachtenverband Niedersachsen definiert (in den Richtlinien zur Anerkennung einer Tracht) die Volkstracht wie folgt:

"Als Tracht wird die Kleidung der ländlichen Bevölkerung bezeichnet, deren Verbreitung regional, zeitlich und konfessionell begrenzt ist. Sie wechselt in den ihr vorgeschriebenen Grenzen nach Anlaß und Trauerstufe und spiegelt den sozialen Status wieder".

Die Tracht zeigte also nicht nur die regionale Herkunft des Trägers, sondern war auch ein Ausdruck seiner sozialen Stellung und seines Familienstandes. Auch wurde zu bestimmten Anlässen (Kirchgang, Abendmahl, Hochzeit, Trauerfall) eine entsprechende Tracht getragen. Dies wurde beispielsweise durch unterschiedliche Ornamente betont.

Siehe auch: Bollenhut, Dirndl, Laufender Hund

Österreich

Bilder von Trachten:

Schweiz

Die Kantone der Schweiz haben regional unterschiedliche Trachten. In den meisten Kantonen wird zwischen Sonntags- und Werktagstracht unterschieden, wobei die Sonntagstrachten der Frauen aufwändig gewirkte, oft mit Silber oder Gold geschmückte sowie mit Spitzenhauben und -handschuhen ergänzte Kunstwerke darstellen. Siehe bitte Trachten der Schweiz.

Literatur

  • Brunhilde Miehe: Der Tracht treu geblieben, Studien zu den letzten regonalen Kleidungsformen Hessens. Bad Hersfeld 1995: Verlag Brunhilde Miehe Haunetal

Siehe auch

Artikel Volkstracht

Der nachfolgende Text wurde aus dem ehemaligen Artikel Volkstracht hier eingefügt:

Die Volkstracht ist eine regionaltypische Bekleidungsform, die ihren Ursprung im Empire (1800-1820), Biedermeier (1820-1848) und Rokoko hat.

Volkstrachten gibt es meist in zwei Ausführungen, einer Werktagstracht und einer Festtagstracht. Zwar werden Werktagstrachten auch vereinzelt als Alltagskleidung getragen (was sie auch ursprünglich war), aber insbesonders in Heimatvereinen, Brauchtumsgruppen, Musikkapellen, Schützenkompanien und Chören wird das Tragen der Tracht gepflegt.

Trachten in Deutschland