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Edward Raczyński (Politiker)

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Edward Bernard Maria Graf Raczyński (* 19. Dezember 1891 in Zakopane; † 30. Juli 1993 in London) war ein polnischer Diplomat und Politiker des 20. Jahrhunderts.

Aus einem der ältesten Adelsgeschlechter Großpolens stammend, das am 1. Februar 1824 von Friedrich Wilhelm III. in den erblichen preußischen Grafenstand erhoben wurde und das schönste Schloss in der Provinz Posen - (Rogalin) - mit unschätzbaren Kunstsammlungen besaß, erhielt er seine Ausbildung in Berlin, Paris und Rom und trat schon 1919 in den Dienst des polnischen Außenamtes. 1932 bis 1934 war er polnischer Gesandter beim Völkerbund in Genf und später bis 1941 Botschafter in London, danach war er nach dem Abgang des August Zaleski bis 1943 Außenminister in der polnischen Exilregierung in London.

Lange Jahre in den Kreisen der polnischen Emigranten in leitenden Funktionen (u.a. im Dreierrat) tätig, wurde er schließlich 1979 Staatspräsident von Polen im Exil und übte dieses Amt bis zum Jahre 1986 aus. Er war der letzte Exilpräsident, der schon während der 2. Republik einen hohen Posten bekleidete. Seine zwei Nachfolger - Sabbat und Kaczorowski- waren 26 bzw. 20 Jahre alt, als der 2.Weltkrieg begann.

Als letzter Nachkomme seines Geschlechts starb Graf Edward Raczyński, 102 Jahre alt, in London im Jahre 1993 und bekam nach der Überführung seiner Leiche nach Polen ein Staatsbegräbnis in der Gruftkirche seiner Familie zu Rogalin. Rogalin schenkte er dem polnischen Volke.


Literatur

  • Konarski, S.: Armorial de la noblesse polonaise titrée, Paris 1958
  • Raczyński, E.: Rogalin i jego mieszkańcy, London 1969