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Memminger Brauerei

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Memminger Brauerei GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1886
Sitz Memmingen
Leitung Jochen Kesselschläger
Branche Brauerei
Website www.memminger-brauerei.de

Die Memminger Brauerei GmbH ist eine bayerische Brauerei in Memmingen. Sie gehört zu den 100 größten Brauereien Deutschlands.

Geschichte

1886 übernimmt Josef Herz die Brauereigaststätte Schwarzer Ochsen in der Ulmer Vorstadt in Memmingen. Im Jahre 1897 hatte die Brauerei bereits einen Bierausstoß von 2836 hl. und ist damit die viertgrößte Brauerei der Stadt. Bereits im Jahre 1906 lag der Ausstoß bei 4321 hl. und die Brauerei wurde damit die Nr. 2 der Stadt. Zu dieser Zeit existierten noch 21 Brauereien und 35 Schankwirtschaften in Memmingen. Durch den Zusammenschluss dreier Brauereien am 1. Juni 1911 und durch Umfirmierung zur AG entstand in Memmingen die erste Großbrauerei. (Josef Herz mit der Brauerei zum Schwarzen Ochsen, Wilhelm Bilgram mit der Brauerei zum Schwarzen Adler und Fritz Halder mit der Brauerei Weißes Ross). Ab diesem Zeitpunkt hieß die Memminger Brauerei Bürgerliches Brauhaus. Dadurch, dass die Brauerei zum Schwarzen Ochsen die modernsten Brauereigerätschaften besaß, wurde beschlossen, diese als gemeinsames Brauhaus zu benutzen. Bereits in den Jahren 1911/1912 betrug der Bierausstoß damit 40.000 hl. 1912 wurde der junge Braumeister Albert Sayle von der Pschorr Brauerei durch Josef Herz nach Memmingen angeworben. Nach dem Tod von Josef Herz sen., Max Herz und Josef Herz jun. übernahm 1920 Albert Sayle die Führung des Bürgerlichen Brauhauses. Gleichzeitig übernahm Josef Forster den Vorsitz des Aufsichtsrates der AG. Am 02.09.1920 schlossen sich - aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten - die zwei größten Brauereien in Memmingen, die “Bürgerliches Brauhaus AG, Memmingen“ und “Engelbrauerei Memmingen Gebrüder Bilgram“ zur "Bürger- und Engelbräu Aktiengesellschaft" zusammen. Den Vorstand bildeten die Direktoren Albert Sayle und Hugo Bilgram. In den Vorkriegsjahren (1923 - 1939) wurden mehrere Gaststätten übernommen und die Benediktinerbrauerei Ottobeuren angegliedert, sowie die beiden Weizenbrauereien Jaut und Steinbogen und die Waldhornbrauerei (alle aus [[Memmingen) gekauft. Bereits zu dieser Zeit wurden Niederlassungen in München, Augsburg, Konstanz, Besigheim, Oberurbach, Hindelang, Geislingen, Munderkingen und die Benediktinerbrauerei Ottobeuren gegründet. 1938 gelang es Albeert Sayle bereits einen Bierabsatz von 128.000 hl. zu steigern. Im zweiten Weltkrieg fiel dieser Absatz jedoch wieder auf den Stand von 1912 auf 40.000 hl.

1948 wurden die Brauereieinrichtungen zum Teil erneuert und für den steigenden Flaschenbierabsatz neue Räume und Maschinen angeschafft. Durch Um- und Neubauten an dem bisherigen Standort in der Ulmer Vorstadt Memmingens wurde die Lagerkapazität erweitert, der Gärkeller wesentlich vergrößert, die Technik modernisiert, um für damalige Zeiten biologisch und geschmacklich einwandfreie Biere auf einem neuem Höchststand zu verkaufen. Ab 1955 wurde der Bierabsatz aus den Vorkriegsjahren wieder übertroffen. Der heutige Geschäftsführer, Jochen Kesselschläger trat 1972 in die Bürger- und Engelbräu AG ein. Der Direktor Albert Sayle starb im Jahr 1973. 1977 wurde der Neubau auf der grünen Wiese beschlossen. Dem seit 1975 zum Vorstand gehörende Jochen Kesselschläger schaffte es, die neue B & E-Gebäude in nur zwei Jahren zur Produktionsreife zu erstellen. Zur Eröffnung der neuen Brauerei war die B & E die modernste Brauerei Europas. 1986 kaufe die Traditionsbrauerei Weitnau im Allgäu mit ca. 30.000 hl im Jahr und 25 Mitarbeitern. Das neue Tochterunternehmen, die Arbeitsplätze wurden vollständig erhalten, brachte so die Marken wie den “Alpkönig“ zur Brauerei. 1990 wurde das erste mal Bier nach Sachsen gefahren. Bereits 1992 konnte man in über 150 Gaststätten Berlins ein B & E genießen. Durch massive Kooperationen konnte gerade in den letzten Jahren dies auf über 350 Gaststätten und Kneipen erweitert werden. Auf der grünen Woche in Berlin hatte die Brauerei 1991 erstmals einen Stand.

1997 trugen tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten zwischen den beteiligten Inhaberfamilien (Kesselschläger und Bilgram) über die konzeptionelle Ausrichtung des Unternehmens führten dazu, dass der für Technik und Vertrieb verantwortliche Vorstand Jochen Kesselschläger mit Hilfe der im Aufsichtsrat vertretenen Arbeitnehmervertreter seines Amtes enthoben wurde. Dies wurde vor allem dadurch möglich, dass er kostensenkende Maßnahmen einleitete. Die Familie Kesselschläger, selbst Mehrheitsaktionär, konnte daran nichts ändern. Dies - vor allem dadurch, dass es in der Presse breitgetreten wurde, hatte einen massiven Imageschaden zur Folge. Allerdings kaufte die Familie Kesselschläger sämtliche Aktienanteile der bisherigen Familien ab (insgesamt über 20 Mio. DM). Vor allem durch dieses Engagement konnte die Brauerei vor einem kompletten Kollaps bewahrt werden. In den folgenden Jahren wurde massiv an der Firma gearbeitet, um so den Imageschaden zum einen, und den Bierabsatzrückgang zum anderen wieder wett zu machen. 1998 wurde dann auch die bisherige B & E umfirmiert. Die Memminger Brauerei AG wurde geboren.

Im Jahr 2000 wurde die Ulmer Münster Brauerei aus Ulm zugekauft. Hierbei kam, in einem vor allem von den Gewerkschaften angeführten Gerangel, die Brauerei in Schwierigkeiten. Obwohl die meisten Angestellten der Ulmer Münster Brauerei übernommen wurden, die Löhne nicht gesenkt wurden (zur gleichen Zeit gab es Lohnkürzungen bei der Memminger Brauerei AG) und Arbeitsplatzgarantie machte die Gewerkschaft hier gegen die Brauerei mobil.

Die bisherige Rechtsform der AG wurde 2003 zur GmbH. Damit ist die Brauerei wieder eine Privatbrauerei. Seit einigen Jahren setzt die Memminger Brauerei auch verstärkt auf den Export ihrer Biere. So kann man Memminger Bier bereits in Russland, Italien und Bulgarien trinken.

Slogan

"Memminger - Gebraut mit natürlichen Gebirgswasser", dieser Slogan wurde früher von den benachbarten Brauereien oft angezweifelt, da sich Memmingen ca. 70 km von den Alpen entfernt befindet. Das Wasser für das Memminger Bier kommt aus einer Quelle im Benninger Ried. Die Quelle wird von unterirdischen Wasseradern aus den Alpen gespeist. Dies wurde mit verschiedenen Farbtests bewiesen, in dem im Alpsee ein Farbmittel dem Wasser beigemischt wurde und eben dieses wieder in der Quelle des Benninger Riedes heraustrat. Damit war der unwiederbringliche Beweis erbracht, dass der Slogan der Wahrheit entspricht.

Sponsoring

Produkte

Für eine mittelständische Brauerei unüblich ist die sehr große Bandbreite an verschiedenen Biersorten, welche gebraut werden. Neben den unten aufgeführten Produkten werden noch verschiedene Biere als Handelsmarke abgefüllt. Gerade auch die Biere, welche in das Ausland exportiert werden (z. B. Russland) haben selten die offizielle Etikettierung.

Alkoholhaltige Produkte

Memminger Bier

  • Memminger Gold
  • Memminger Silach
  • Memminger Hell
  • Memminger Lager Schwarz (ein Bier, welches direkt aus der 0,33 ltr. Flasche getrunken wird)

Memminger Weißbier

  • Memminger Weißbier
  • Memminger Dunkle Weiße
  • Memmingeer Kristall-Weizen
  • Memminger Leichte Weiße
  • Memminger Flight (ein Weißbiergemisch, welches direkt aus der 0,33 ltr. Flasche getrunken wird)
  • Memminger Lemon (ein Weißbiergemisch, welches direkt aus der 0,33 ltr. Flasche getrunken wird)
  • Memminger Grape (ein Weißbiergemisch, welches direkt aus der 0,33 ltr. Flasche getrunken wird)
  • Memminger Passion (ein Weißbiergemisch, welches direkt aus der 0,33 ltr. Flasche getrunken wird)

Memminger Pils

  • Memminger Premium
  • Memminger Kellerpils
  • Memminger Berglerbier
  • Memminger Skip (ein Bier, welches direkt aus der 0,33 ltr. Flasche getrunken wird)

Memminger Bockbier

  • Memminger Klausator
  • Memminger Weizenbock

Memminger Saisonbier

  • Memminger Winterbier

Memminger Mischgetränke

  • Memminger Radler (Bier mit Zitronenlimonade)

Kartäuser

  • Kartäuser Spezialbier
  • Kartäuser Weißbier

Alpkönig

  • Alpkönig Gold
  • Alpkönig Dunkel
  • Alpkönig Weißbier
  • Alpkönig Dunkle Weiße
  • Alpkönig Kellerbier

Alkoholfreie Produkte

Die alkoholfreien Produkte der Brauerei werden unter dem Libella vertrieben. Hierunter gibt es Limonaden (Zitronen-, Orangenlimonade, Blutorange und Cola-Mix), kalorienreduzierte Limonaden (die Fit-Linie: Zitrone, Orange und Grapefruit), Frucht- und Gemüsesäfte/-mischungen (die Wellness-Produkte: ACE Orange-Karotte und Multivitamin-Früchtekorb), das Apfelschorle, das isotonisch angereicherte Iso-Sport sowie den Eistee Pfirsich.