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Acanthostega

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Acanthostega gunnari ist der Name eines 1933 in Grönland gefundenen Fossils, das zu den Stammgruppenvertretern der Landwirbeltiere (Tetrapoda) gehört, seine gesamte Lebenszeit jedoch wie ein Fisch im Wasser verbracht hat. Es ist für Evolutionsbiologen von besonderem Interesse, da es nahe des Ursprungs der Stammesgeschichte dieser wichtigen Tiergruppe steht. Der anatomische Bau seiner Vorder- und Hinterhand belegt, dass sich die typischen vier Gliedmaßen der Landwirbeltiere bereits im Wasser entwickelt haben müssen. Die noch weit verbreitete Annahme, dass sich die Landwirbeltiere aus heute nur noch als Fossilien erhaltenen Quastenflossern entwickelt haben, die ihre muskulösen, quastigen Fischflossen zu gelegentlichen Landgängen benutzten, ist somit falsch. Vielmehr bewegte sich Acanthostega bereits mit vier beinartigen Gliedmaßen auf dem mit Wasserpflanzen bewachsenen Sumpfboden fort. Eine Rekonstruktion seiner Extremitätenknochen zeigt, dass sie den schweren Körper auf dem Lande gar nicht hätten tragen können. Zudem atmete Acanthostega noch über Kiemen und nicht über Lungen, war also eindeutig ein Wassertier, das sich mit vier Beinen und nicht per Flossenschlag im Gewässer fortbewegte.