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Deutsches Stadion (Berlin)

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Das Deutsche Stadion (auch Kaiser-Wilhelm-Stadion oder Grunewaldstadion) wurde am 8. Juni 1913 bei Berlin eingeweiht. Seit den Eingemeindungen 1920 liegt es auf Berliner Grund, heute im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Westend. Errichtet wurde es von Otto March als zentrale Anlage für die nach Berlin vergebenen Olympischen Sommerspiele 1916, die vom 1. Juli bis 10. Juli 1916 angesetzt waren. Wegen des Ersten Weltkriegs fanden sie nicht statt, obwohl sie nie offiziell abgesagt wurden.

Das Stadion war im Inneren einer Pferderennbahn, der 1909 eröffneten Rennbahn Grunewald, versenkt angelegt und nur durch einen Tunnel erreichbar. Lediglich die Kaiserloge und eine gegenüberliegende Säule durften den Blick auf die Rennbahn beeinträchtigen. Es war groß dimensioniert mit einer 600-Meter-Laufbahn, eingeschlossen von einer 666 Meter langen Radrennbahn und einem sich seitlich anschließenden 100-Meter-Schwimmbecken. 17.250 von insgesamt 64.000 Plätzen waren Sitzplätze, hiervon waren 2.208 überdacht.

Am Tag der Einweihung wurde auch der U-Bahn Betrieb zum Bahnhof Stadion aufgenommen. Nach einigen sportlichen Großveranstaltungen wurde das Stadion und die Rennbahn seit Ende 1914 als Reservelazarett genutzt. Ab 1916 wurde der Sportbetrieb mit Kriegsmeisterschaften wieder aufgenommen und das Stadion nun zunehmend auch für nichtsportliche Großveranstaltungen genutzt. Für die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin sollte das Stadion zunächst umgebaut werden. Die Schwimmbahn sollte von der Nordseite in die Kurve an der Ostseite verlegt werden und das Innere des Stadions unter Verzicht auf die Radrennbahn tiefer eingesenkt und verkleinert werden, um Spielfeld und Laufbahn auf gängige Maße zu bringen und zusätzliche Zuschauerplätze nahe am Sportfeld zu gewinnen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde auf Betreiben Hitlers das Deutsche Stadion 1934 abgerissen und durch das 1936 fertiggestellte Berliner Olympiastadion ersetzt. Lediglich der genannte Tunnel und in dessen Bereich einige Wände sind vom Deutschen Stadion erhalten geblieben.

Literatur

  • Wolfgang Schäche, Norbert Szymanski: Das Reichssportfeld. Architektur im Spannungsfeld von Sport und Macht, bebra Verlag, Berlin 2001. ISBN 3930863677

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