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Ebolafieber

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Ebolavirus. Für den gleichnamigen Fluss in Zaire siehe Ebola (Fluss)


Ebola-Virus unter dem Elektronenmikroskop (Quelle: CDC)

Ebola ist eine anzeigepflichtige Infektionskrankheit.

Das Ebolavirus ist ein zur Familie der Filoviridae gehörendes -ssRNA-Virus (Einzelstrang-RNA komplementär zur mRNA).

Es stammt aus den tropischen Regenwäldern Zentralafrikas und Südostasiens (Subtyp Reston) und führte 1976 erstmals zu einer Epidemie (in Zaire und nahezu gleichzeitig im Sudan). Es wurde nach dem kongolesischen Fluss benannt, in dessen Nähe es zum ersten Ausbruch kam.

Das Ebolavirus verursachte 1995 eine Epidemie in Zaire mit 315 Erkrankten, von denen 244 starben.

Es werden fünf Stämme (Zaire, Sudan, Reston, Elfenbeinküste, Gabun) unterschieden, von denen vier beim Menschen hämorrhagisches Fieber auslösen. 50 bis 90% der Erkankten sterben daran. Der Subtyp Reston löst in Affen die Krankheit aus, jedoch nicht beim Menschen.

Nach einer 3- bis 16-tägigen Inkubationszeit treten Symptome ähnlich wie bei einer beginnenden Grippe auf. Dann folgen hämorrhagisches Fieber und Übelkeit mit Erbrechen, Durchfall und Haut- und Schleimhautblutungen. Die Infektion breitet sich auf den ganzen Organismus aus. Insbesondere führen Blutungen im Magen-Darm-Kanal und in der Lunge zum Tode.

Manche Forscher gehen heute davon aus, dass die Pest-Epidemien des späten Mittelalters in Wirklichkeit Ebola-Epidemien waren. Diese Vermutung ist jedoch stark umstritten, da die Übertragung des Ebola-Virus von Mensch zu Mensch nur bei sehr engem Kontakt mit einem Infizierten erfolgt. Ebenso spricht gegen diese These, dass das Horrorszenario einer Pest-Epidemie von den Ebola-Ausbrüchen in Afrika nie erreicht wurde. Auch ist auf der Nordhalbkugel kein Reservoir bekannt, das dem Erreger des Ebola-Virus dienen könnte.

Ausbrüche

  • 1972 in Zaire / Demokratische Republik Kongo
    • 1 Infektion
    • Kein Toter
  • 1976 in Zaïre
    • 318 Patienten erkrankten
    • 280 Patienten verstarben bei einer Letalität von 88%
  • 1976 im Sudan
    • 284 Patienten erkrankten
    • 150 Patienten verstarben
  • 1976 in Birmingham
    • Eine Laborinfektion in Birmingham
    • Der Patient überlebte
  • 1977/78 in Zaïre
    • 1 Infektion
    • 1 Toter
  • 1979 im Sudan
    • 34 Personen erkrankten
    • 22 Patienten starben
  • 1994 in Côte d' Ivoire
    • 1 Infektion
    • Kein Toter
  • 1994 in Gabun
    • 44 Personen erkrankten
    • 28 Patienten starben
  • 1995 in Kikwit (Zaire)
    • 315 Personen erkrankten
    • 244 Patienten starben bei einer Letalität von 80 %
  • 1996 in Gabun
    • 37 Personen erkrankten
    • 21 Patienten starben
  • 1996 in Gabun
    • 61 Personen erkrankten
    • 45 Patienten starben
  • 1996 in Südafrika (Patient kam aus Gabun)
    • 1 Infektion
    • 1 Toter
  • Oktober 2000 in Uganda
    • bis 19. Dezember erkrankten 425 Menschen, 224 starben

Bis Oktober 2001 sind in Afrika 1.479 Patienten an Ebola erkrankt. Davon starben 988 Personen.

Diagnose

Klinisch ist eine Ebola-Infektion nicht von einer Infektion mit dem Marburg-Virus zu unterscheiden. Das Virus kann im Labor im Blut, im Urin oder im Speichel nachgewiesen werden. Auch ein Nachweis der Antikörper ist möglich.

Therapie

Symptomatische Therapie. Im Frühstadium gibt es vereinzelt Erfolge mit Rekonvaleszentenserum.

Besonders in den Hochsicherheitslaboratorien der US-Armee wird intensiv an Schnelltest-, Therapie- und Impfmöglichkeiten von Ebola-Infektionen geforscht. Wissenschaftler des USAMRIID gelang es im Jahre 2003, Mäuse durch Injektion von virusähnlichen Partikeln zu immunisieren.