Bussard (Schiff, 1890)
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Baudaten | ||
Schiffstyp | Kleiner Kreuzer | |
Schiffsklasse | Bussard-Klasse | |
Baubezeichnung: | Kreuzer IV. Classe C | |
Bauwerft: | Kaiserliche Werft Danzig Bau-Nr.: | |
Kiellegung: | August 1888 | |
Stapellauf: | 23. Januar 1890 | |
Fertigstellung: | 7. Oktober 1890 | |
Baukosten: | 2,287 Mio Mark | |
Schwesterschiffe | ||
SMS Falke, SMS Seeadler, SMS Condor, SMS Cormoran, SMS Geier | ||
Schiffsmaße | ||
Vermessung: | 1019 BRT 458 NRT | |
Wasserverdrängung: | Konstruktion: 1559 t Maximal: 1868 t | |
Länge der Wasserlinie: Länge über alles: |
LKWL: 79,62 m Lü.a.: 82,6 m | |
Breite Rumpf: Breite über alles: |
10,2 m 12,5 m | |
Tiefgang: | 4,45 - 5,63 m | |
Seitenhöhe: | 6,42 m | |
Technische Daten | ||
Kesselanlage: | 4 Zylinderkessel | |
Maschinenanlage: | 2 liegende 3-Zylinder- Dreifachexpansions-Dampfmaschinen | |
Anzahl der Propeller: | 2 dreiflügelig 3 m | |
Wellenumdrehungen: | 129 U/min | |
Antriebsleistung: | 2806 PSi | |
Geschwindigkeit: | 15,7 kn | |
Fahrbereich: | 2880 sm bei 9 kn | |
Treibstoffvorrat: | 305 t Kohle | |
Besatzung: | 9 Offiziere und 152 Mann | |
Bauweise: | Querspant-Stahlbau (Vorsteven: Bronzedorn) | |
Takelage: | Schonerbark | |
Bewaffnung | ||
Seezielgeschütze: | 8 Rk - 10,5 cm L/35 5 Rev - 3,7 cm | |
Torpedorohre: | 2 35 cm an Deck | |
Verbleib | ||
25. Oktober 1912 ausgemustert und 1913 in Hamburg verschrottet |
Die SMS Bussard war ein Kleiner Kreuzer der kaiserlichen Marine.
Technik
Die Kreuzer der Bussard-Klasse waren größtenteils aus Stahl gebaut, doch war der Rumpf bis zum Deck mit Holz beplankt, das seinerseits mit Platten aus Muntzmetall beschlagen war. Auch gab es noch einen bronzenen Rammsporn.
Die Bussard war anfangs als Schonerbark getakelt. Die Segelfläche wurde später zu einem Toppsegelschoner reduziert, wobei der Besanmast nur ein Dreieckssegel ohne Gaffel erhielt.
Die Artillerie war auf, über die Bordwand hinausragenden, Plattformen (sogenannten Schwalbennestern) aufgestellt, um die Bestreichungswinkel der Geschütze zu vergrößern.
Geschichte
Planung und Bau
Mit der wirtschaftlichen Expansion des Deutschen Reichs mit dem Jahre 1871, wurde es notwendig Kriegsschiffe der kaiserlichen Marine dauerhaft in den deutschen Kolonien zu stationieren, um diese zu schützen. Die Kanonenboote waren auf Grund der räumlichen Enge der Mannschaftsräume und ihrer geringen Seetüchtigkeit dafür ungeeignet. Auch wurde ihre Bewaffnung als zu schwach bewertet.
Vielmehr sollten die Einheiten über eine große Wasserverdrängung verfügen und einen Antrieb erhalten, der es ihnen möglich machte große Seeräume zu überwachen. Auch sollten die Einheiten weiter über eine entsprechende Besegelung verfügen, um auf langen Fahrten Kohle zu sparen.
Umgesetzt wurde es in den beiden Einheiten der Schwalbe-Klasse, aus der mit dem im August 1888 auf Kiel gelegten Neubau C die Bussard-Klasse entstand. Die Stapellegung fand am 23. Januar 1890 auf der Kaiserlichen Werft in Danzig statt.
Einsatz
Nach der anschließenden Probefahrt und der Indienststellung am 7. Oktober 1890 wurde die Bussard die meiste Zeit in den deutschen Kolonien eingesetzt und kam 1900 beim Boxeraufstand und beim Haussa-Aufstand zum Einsatz.
Verbleib
Die Außerdienststellung fand am 25. Oktober 1912 statt und im Jahr 1913 wurde das Schiff abgewrackt.
Kommandanten
Oktober 1890 - April 1891 | KK Wachenhusen |
Mai 1891 - August 1892 | KK Gertz |
August 1892 - Oktober 1893 | KK Flichtenhöfer |
Oktober 1893 - April 1894 | KL Kinderling |
April 1894 - September 1894 | KK Scheder |
September 1895 - Januar 1898 | KK Winkler |
Januar 1898 - April 1899 | KK Mandt |
Juni 1900 - April 1902 | KK v. Bassewitz |
April 1902 - Mai 1904 | KK Huss |
Mai 1904 - Oktober 1905 | KK Back |
Oktober 1905 - Oktober 1906 | KK Marks |
Oktober 1906 - Juli 1908 | KK Werner |
Juli 1908 - März 1910 | KK Menger |
Literatur
- Erich Göner, Dieter Jung und Martin Maass, Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945 Band 1, Bernard & Graefe Verlag München, 1982, ISBN 3-7637-4800-8
- John Roberts, H. C. Timewell, Roger Chesneau (Hrsg.), Eugene M. Kolesnik (Hrsg.): Kriegsschiffe der Welt 1860 bis 1905 - Band 1: Großbritannien/Deutschland, Bernard & Graefe Verlag, Koblenz, 1983, ISBN 3-7637-5402-4