Abū Hanīfa
Abū Ḥanīfa (699 in Kufa, Irak; † 767 war ein Gelehrter der islamischen Rechtswissenschaft Fiqh. Nach ihm ist die zahlenmäßig größte Rechtsschule (madhhab) der Hanafiten benannt.
أبو حنيفة deutsch: Vater des Aufrechten; eigentlich Muḥammad an-Nuʾmān ibn Thabit ibn Zuta; von seinen Anhängern auch oft al-Imâm al-A‘zam [النعمان بن ثابت der größte Imâm] genannt), *
Er war persischer Abstammung aus der Stadt Kabul und wirkte in Kufa im heutigen Irak. Dort war er ein Schüler des Hammad ibn Abi Sulayman, er soll auch Vorlesungen von Ata ibn Abi Rabah in Mekka gehört haben. Zudem war er 2 Jahre lang Schüler Dschafar ibn Muhammads, dem Begründer der dschafaritischen Rechtsschule.
Von seinem Leben ist wenig bekannt, außer dass er ein wohlhabender Mann war und vom Gewinn seines Handels mit Kleiderstoffen lebte. Seine Lebensumstände erlaubten ihm Unabhängigkeit, so dass er seine Kraft auf die Wissenschaft konzentrieren konnte. Sein Denken gilt als theoretisch stringent und teilweise mutig in seinen Neuerungen, jedoch manchmal etwas zu wenig praxisorientiert.
Zu seinen bedeutendsten Schülern zählen Abu Yusuf, Asch-Schaybani und nach diesen Zufar ibn Al-Hudhayl.
Abu Hanifa verfasste selbst keine schriftlichen Werke, seine Lehre ist durch die Schriften seiner Schüler überliefert, etwa Abu Yusuf in Ichtilaf Abi Hanifa wa-bn Abi Layla und al-Radd ala Siyar al-Awza'i und Asch-Schaybani in seiner Schrift al-Hujaj.
Nach ihm wurde die Abu-Hanifa-Moschee in Bagdad benannt.
Abu Hanifa starb durch eine Vergiftung, die dem Zweiten Abbasidenkalif zugeschrieben wird.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Abu Hanifa |
ALTERNATIVNAMEN | An-Nu'man ibn Thabit ibn Zuta |
KURZBESCHREIBUNG | islamischer Gelehrter |
GEBURTSDATUM | 699 |
GEBURTSORT | Kufa, Irak |
STERBEDATUM | 767 |