Peter Cushing
Peter Wilton Cushing (* 26. Mai 1913 in Kenley (Surrey), Großbritannien; † 11. August 1994 in Canterbury (Kent), Großbritannien) war ein britischer Schauspieler.
Leben
Der Sohn von Nellie Marie King und George Edward Cushing wuchs in Kenley und Dulwich nahe London auf. Nach einer kurzzeitigen Anstellung bei einem Landvermesser nahm er mit einem Stipendium ein Studium an der Guildhall School of Music and Drama auf. 1939 ging Cushing nach Hollywood und spielte in mehreren Filmen mit, darunter auch in A Chump at Oxford (1940) mit Laurel und Hardy. Seine erste größere Rolle war die Darstellung des Osric im Film Hamlet neben Laurence Olivier. 1943 heiratete Cushing die Schauspielerin Helen Beck.
In den 1950er-Jahren arbeitete Cushing auch für das Fernsehen und fand große Beachtung in seiner Rolle als Winston Smith in der Fernsehverfilmung des George Orwell-Romans 1984. Auch in den BBC-Fernsehfassungen von Pride and Prejudice (1952) als Fitzwilliam Darcy und Richard of Bordeaux als König Richard II. war er zu sehen.
Peter Cushing ist vor allem durch die Rolle des Dr. Van Helsing in Terence Fishers „Dracula“-Filmen bekannt geworden, in denen er als Vampirjäger dem Grafen Dracula auf der Spur war. Cushing spielte bei der britischen Firma Hammer-Film, bei der er ab 1957 unter Vertrag war, aber auch den unglückseligen Dr. Frankenstein und den Meisterdetektiv Sherlock Holmes, den er auch im ersten Farbfilm der Hammer-Studios spielte in „Der Hund von Baskerville“ (The Hound of the Baskervilles, 1959). Neben Christopher Lee war er einer der Stammschauspieler des Studios. Zwischendurch spielte er auch zweimal den mysteriösen Doctor Who in den Kinofilmen Dr. Who and the Daleks (1965) und Daleks — Invasion Earth 2150 AD (1966). In der gleichnamigen Fernsehserie spielte er allerdings nicht mit.
Die bekannteste seiner späteren Rollen war die des Grand Moff Tarkin in „Krieg der Sterne“ (1977), dem ersten Teil der Star-Wars-Reihe von George Lucas.
Auch als Kunstmaler und Karikaturist machte sich Cushing einen Namen.
In Anerkennung seiner schauspielerischen Leistungen sowohl in Großbritannien als auch weltweit wurde Peter Cushing im Jahr 1989 der Titel des Officer of the Order of The British Empire verliehen. Seine nachlassende Gesundheit bewog ihn, in ein Haus am Meer bei Whitstable (en.) zu ziehen, wo er sich seinem Hobby der Vogelbeobachtung hingab, zwei Autobiografien schrieb und ein Kinderbuch im Stil von Lewis Carroll verfasste und selbst illustrierte, The Bois Saga.
Noch eine Woche vor seinem Tod war er neben Christopher Lee als Sprecher in der Dokumentation Flesh and Blood, the Hammer Heritage of Horror des Regisseurs Ted Newsom tätig. Er starb am 11. August 1994, im Alter von 81 Jahren, an Prostatakrebs.
Bildende Kunst
Als Maler und Karikaturist war Cushing in erster Linie Autodidakt und studierte ab 1931 an der Croydon School of Art bei Percy Rendle. Eine erste Bilderpräsentation erfolgte 1958 im Rahmen einer Fernsehsendung, Einzelausstellungen folgten u.a. 1958 in London, 1994 in Canterbury und 1998 in Chatham/Kent. In seinen surrealistischen Collagen, die an zuweilen an Alfred Jarry und Max Ernst erinnern, finden sich zeichnerisch klassische Physiognomien und architektonische Elemente. In Buchform sind eine Vielzahl seiner Karikaturen in „Tudor Tea Room Profiles“ und „The Bois Saga“ erschienen.
Filmografie
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Literatur
- Cushing, Peter: An Autobiography, Orion Publishing, London 1986 - ISBN 029779132X
- Cushing, Peter: Past Forgetting. Memoires of the Hammer Years, Weidenfeld & Nicholson,, London 1988 - ISBN 0297792830
Sekundärliteratur
- Del Vecchio, Deborah & Tom Johnson: Peter Cushing. The Gentle Man of Horror and His 91 Films, Jefferson & London 1992
- Dick, Rainer: Peter Cushing. Im ewigen Kampf gegen das Böse, in ders.: Die Stars des Horrorfilms. Tilsner, München 1996, ISBN 3-910079-63-6, S. 71-79
- Earnshaw, Tony: An Actor and a Rare One. Peter Cushing as Sherlock Holmes, Lanham, Maryland & London 2001
- Giesen, Rolf: Lexikon des Phantastischen Films Band 1, Frankfurt/Berlin/Wien 1984, S. 152 - 158
- Miller, M. A.: Christopher Lee and Peter Cushing and Horror Cinema, Jefferson & London 1995
- Parfitt, Gary: The Films of Peter Cushing, Bath 1975
- Pohl, Gerd J.: Peter Cushing, in: Allgemeines Künstlerlexikon, Band 23, Seite 200, o.O. 1999
- Sommerlad, Uwe: Peter Cushing, in: Norbert Stresau, Heinrich Wimmer (Hrg.): Enzyklopädie des phantastischen Films, 39. Ergänzungslieferung, Corian, Meitingen 1995
- Sommerlad, Uwe: Peter Cushing, in: Michael Ross (Hrg.): Sherlock Holmes in Film und Fernsehen. Ein Handbuch, Baskerville Bücher, Köln 2003, ISBN 3-930932-03-2, S. 81 - 103
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Cushing, Peter |
ALTERNATIVNAMEN | Cushing, Peter Wilton (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 26. Mai 1913 |
GEBURTSORT | Kenley, Surrey, Großbritannien |
STERBEDATUM | 11. August 1994 |
STERBEORT | Canterbury, Kent, Großbritannien |