Rheinbrücke Emmerich
| Überführt | Bundesstraße 220 |
| Unterführt | Rhein |
| Ort | Emmerich |
| Konstruktion | Hängebrücke |
| Gesamtlänge | 803 m + 385 m |
| Breite | 22,5 m |
| Längste Stützweite | 500 m |
| Konstruktionshöhe | 4,5 m |
| Fertigstellung | 1965 |
| Lage | |
| Koordinaten | |
Die Rheinbrücke Emmerich ist mit 803 m die längste Hängebrücke Deutschlands und hat mit 500 m die größte Stützweite einer Brücke in Deutschland. Der Entwurf der Brücke stammte von den Bauingenieuren Hellmut Homberg und Wilhelm Klingenberg[1], der Architekt Heinrich Bartmann [2][3] wirkte bei der Gestaltung mit. Das Bauwerk überspannt zwischen Kleve und Emmerich in einer Höhe von ungefähr 30 m den Rhein bei Kilometer 853,2. Es ist die nördlichste deutsche Rheinbrücke. Die Straßenüberführung hat zwei Fahr- und Standspuren sowie zwei Gehwege und ist Teil der Bundesstraße B 220. Gebaut wurde die Brücke zwischen den Jahren 1962 und 1965.
Konstruktion

Die echte Hängebrücke besitzt zwei 76,7 m hohe Stahlpylone. Die Stiele der Pylone sind oben mit 5,8 m Richtung Brückenachse geneigt und durch einen 5,5 m hohen Querriegel verbunden. Der trapezförmige Stielquerschnitt hat auf den Flusspfeilern die Außenabmessungen von 4,0 m x 3,25 m und am Pylonkopf von 2,5 m x 3,25 m. Über die Pylone sind zwei Tragkabel, die aus 61 Einzelseilen bestehen, mit 45 cm Außendurchmesser im Abstand von 16,8 m geführt. Der Kabeldurchhang zwischen Pylon und Brückenmitte beträgt 55,56 m. An den Tragkabeln sind im Abstand von 15,15 m die Hängeseile befestigt. Diese tragen den 4,5 m hohen Brückenüberbau aus Stahl. Der Überbau besteht in Längsrichtung aus zwei Versteifungsträgern, die als 70 cm breites pfostenloses Strebenfachwerk ausgebildet sind. Zwischen den Obergurten der Fachwerkträger spannen im Abstand von 2,53 m die Querträger, welche die Brückentafel stützen. Dies ist eine 22,5 m breite orthotrope Platte, die an beiden Seiten 2,5 m über die Hauptträger auskragt. In der Mittelöffnung hat die Brücke außerdem auf der Unterseite zur Sicherstellung einer ausreichenden Stabilität einen Windverband.
Die 803 m lange Hängebrücke weist Stützweiten von 151,5 m + 500,0 m + 151,5 m auf. Die zugehörige Vorlandbrücke auf der linken Rheinseite ist eine fünffeldrige rund 385 m lange Spannbetonbrücke mit einem zweistegigen Plattenbalkenquerschnitt. Zwischen Fluss- und Vorlandbrücke liegt ein 38 m langer Verankerungspfeiler.
Siehe auch
Literatur
Wilhelm Klingenberg: Neubau einer Hängebrücke über den Rhein. Der Bauingenieur 37 (1962)
Einzelnachweise
- ↑ Structurae
- ↑ Heinrich Bartmann: Kartei der Bauvorhaben Nr. 547, Darmstadt 1961
- ↑ Hofmann, Wilhelm: Laudatio für Professor Heinrich Bartmann, in: Fritz-Schumacher-Stiftung 1974, Stiftung F.V.S., Hamburg 1974, S. 16

