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Buzz Aldrin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Edwin Aldrin
Edwin Aldrin
Edwin Aldrin
Land USA
Organisation NASA
ausgewählt 17. Oktober 1963
(3. NASA-Gruppe)
Einsätze 2 Raumflüge
Start des
ersten Raumflugs
11. November 1966
Landung des
letzten Raumflugs
24. Juli 1969
Zeit im Weltraum 12d 1h 52min
EVA-Einsätze 2
EVA-Gesamtdauer 4h 37min
ausgeschieden Juli 1971
Raumflüge

Edwin Eugene „Buzz“ Aldrin, Jr. (* 20. Januar 1930 in Montclair, New Jersey, USA) ist ein ehemaliger Astronaut und war nach Neil Armstrong der zweite Mensch auf dem Mond.

Schon als Kind wurde er Buzz gerufen. Buzz ist die Kurzform von buzzer, dem missglückten Versuch seiner Schwester, ihn brother zu rufen. 1988 nahm er diesen Vornamen offiziell an. Seit 1988 ist Aldrin zum dritten Mal verheiratet. Er hat drei Kinder aus erster Ehe: James (* 1955), Janice (* 1957) und Andrew (* 1958), sowie drei Stiefkinder von seiner Frau Lois Driggs Cannon.

Kindheit und Jugend

Edwin Aldrin wurde als jüngstes von drei Kindern eines ehemaligen Armeefliegers geboren. Schon im Alter von zwei Jahren wurde er von seinem Vater in einem Dienstflugzeug der Standard Oil Company mitgenommen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde sein Vater wieder als Pilot eingezogen und kam nur selten und kurz nach Hause. Aldrins Mutter Marion litt unter Depressionen und Alkoholsucht.

Im Alter von 9 bis 15 Jahren verbrachte Edwin Aldrin seine Sommerferien regelmäßig in Jugendcamps in Maine. Dort genoss er die Kameradschaft unter den Jungs und lernte, sich in Wettkämpfen durchzusetzen.

Während seiner Schulzeit spielte Aldrin Football und betrieb Stabhochsprung.

Militärdienst und Studium

Edwin Aldrin absolvierte die Militärakademie in West Point, die er 1951 als Drittbester seiner Klasse mit einem Bachelor-Abschluss verließ. Er diente bei der US Air Force und wurde als Kampfpilot im Koreakrieg eingesetzt, wo er 66 Einsätze flog und zwei MiG-15 abschoss.

Nach dem Krieg diente er in Nevada, Colorado und Bitburg in Deutschland. Ab 1959 studierte er Raumfahrttechnik am Massachusetts Institute of Technology, das er 1963 als Doktor verließ. Seine Doktorarbeit schrieb er über „Navigationstechniken für bemannte Rendezvous im Orbit“.

Nach dem Studium kehrte er zur Luftwaffe zurück und diente im Gemini Target Office in Los Angeles und auf der Edwards Air Force Base.

Gemini

Aldrin bewarb sich bei der NASA und wurde am 18. Oktober 1963 als einer der 14 Astronauten der dritten Astronautengruppe der Öffentlichkeit vorgestellt. Er war der erste Astronaut mit Doktortitel und einer der wenigen, die nicht zuvor Testpilot waren.

Ihm wurde als Fachgebiet die Missionsplanung der Gemini-Flüge zugeteilt. Für das geplante Rendezvous eines Gemini-Raumschiffs mit einem Zielsatelliten konnte er seine Kenntnisse der Himmelsmechanik einbringen, indem er statt tangentialen Umlaufbahnen konzentrische vorschlug.

Während des Fluges von Gemini 5 im August 1965 diente er als Verbindungssprecher (Capcom) in der Leitzentrale, doch das geplante Rendezvous konnte wegen eines Defektes im Raumschiff nicht durchgeführt werden.

Am 25. Januar 1966 wurde er als Ersatzpilot für Gemini 10 eingeteilt. Üblicherweise führte dies zu einer Nominierung für die Hauptmannschaft drei Flüge später, doch das Gemini-Programm sollte mit Gemini 12 enden, so dass Aldrin voraussichtlich nicht mehr zum Einsatz kommen würde und auf eine Einteilung zu einem frühen Apolloflug hoffen musste.

Tragischerweise profitierte Aldrin vom Tod zweier Kollegen. Elliot See und Charles Bassett, die als Besatzung von Gemini 9 vorgesehen waren, verunglückten am 28. Februar 1966 bei einem Flugzeugabsturz tödlich. Die bisherige Ersatzmannschaft rückte nach, und Aldrin wurde in die neue Ersatzmannschaft von Gemini 9 versetzt. Der Flug fand im Juni 1966 statt, Aldrin war wieder als Capcom beteiligt.

Nach Ende dieses Fluges erhielt er am 17. Juni 1966 wie erwartet die Nominierung als Pilot von Gemini 12. Während der Vorbereitung arbeitete er noch im Juli 1966 als Capcom für die Gemini-10-Mission.

Aldrin startete am 11. November 1966 zusammen mit Jim Lovell zu seinem ersten Raumflug. Zu seinen Aufgaben gehörte ein Weltraumspaziergang. Dieser wesentliche Teil des Gemini-Programms hatte bisher nicht zufriedenstellend funktioniert. Aldrin hatte sich jedoch gründlich vorbereitet und als erster Astronaut die Schwerelosigkeit in einem Wassertank simuliert. An drei Tagen führte Aldrin im Raumanzug eine Außenbordaktivität (EVA) durch: zweimal in der geöffneten Luke stehend, ein drittes Mal verließ er das Raumschiff vollständig, wobei er noch mit einer Nabelschnur von 9 Metern Länge verbunden war.

Durch langsame und vorsichtige Bewegungen konnte Aldrin alle Arbeiten problemlos durchführen. Regelmäßige Ruhepausen schützten vor Überhitzung und beschlagenem Visier. Aldrin hatte damit bewiesen, dass das letzte große Problem des Gemini-Programms gelöst werden konnte.

Apollo

Buzz Aldrin im LM

Zum Ende des Gemini-Programms waren bereits sechs Mannschaften für die ersten Apollo-Flüge eingeteilt. Da Aldrin den letzten Gemini-Flug absolviert hatte, war er dabei nicht berücksichtigt worden. Und wieder war es der Tod anderer Astronauten, der ihn nachrücken ließ. Im Januar 1967 kam die Mannschaft von Apollo 1 bei einem Bodentest ums Leben. Im November wurden die neuen Pläne veröffentlicht, und Aldrin war in der Ersatzmannschaft der Mission E dabei, zuerst als Pilot der Mondfähre, später als Pilot des Apollo-Raumschiffs. Ersatz-Kommandant war Neil Armstrong. Dieser Flug wurde als Apollo 8 zwischen die Mission C und die Mission D geschoben und führte zum Mond.

Am 9. Januar 1969 wurde Aldrin konsequenterweise in die Mannschaft von Apollo 11 berufen, dieses Mal als Pilot der Mondfähre, die Kommandokapsel sollte von Michael Collins gesteuert werden. Wenn die beiden ausstehenden Flüge von Apollo 9 und Apollo 10 erfolgreich verliefen, würde das bedeuten, dass Aldrin die erste bemannte Mondlandung durchführen würde. Erst im Laufe des Frühlings wurde entschieden, dass der Kommandant zuerst den Mondboden betreten würde. Aldrin sollte somit Zweiter werden.

Apollo 11 startete mit den Astronauten Armstrong, Aldrin und Collins problemlos am 16. Juli 1969. Am 21. Juli, um 03:15 GMT betrat Edwin Aldrin als zweiter Mensch den Mond, knapp 20 Minuten nach Armstrong.

Insgesamt war Aldrin 289 Stunden und 53 Minuten im Weltall, davon 7 Stunden und 52 Minuten außerhalb seines Raumfahrzeugs.

Nach der Rückkehr zur Erde gingen die Apollo-Astronauten auf strapaziöse Reisen rund um die Welt, so wurden innerhalb 45 Tagen 23 Länder besucht.

Das Bild, das häufig in Büchern über die erste Mondlandung zu finden ist, zeigt nicht, wie meist behauptet, Neil Armstrong, sondern Buzz Aldrin; da es aber von Neil Armstrong kein gutes Bild gibt, wie er auf dem Mond steht, wurde das Bild von Buzz häufig einfach umgetitelt.

Nach der NASA

Aldrin verließ die NASA im Juli 1971 und wurde Leiter des Astronautenausbildungszentrums ARPS in der Edwards Air Force Base, Kalifornien. Nachdem er jahrelang als Astronaut auf ein Ziel hingearbeitet hatte, erschien ihm diese Arbeit unbefriedigend, und er fiel in Depressionen, verstärkt durch Medikamenten- und Alkoholmissbrauch. Im Jahre 1972 verließ er die Luftwaffe und führte, zum ersten Mal, ein unstrukturiertes, zielloses Leben. Nach einiger Zeit begab er sich jedoch in Therapie und bekam sein Leben wieder einigermaßen in den Griff, so wurde er Berater bei einer Hilfsorganisation. Seine Alkoholabhängigkeit konnte er jedoch erst 1978 überwinden. Seit dieser Zeit hat Aldrin fünf Bücher geschrieben, unter anderem eine Autobiografie mit dem bezeichnenden Titel „Return To Earth“ („Rückkehr auf die Erde“), denn, wie er sagte, bestand der schwerste Teil seines Lebens nicht darin, zum Mond zu fliegen, sondern dem entgegenzutreten, was ihn bei der Rückkehr erwartete.

1993 wurde ihm ein US-Patent für eine von ihm entworfene permanente Raumstation verliehen. 1996 gründete er seine Firma Starcraft Boosters, die kostengünstige Raumfahrtsysteme entwirft, ebenso ShareSpace Foundation, eine gemeinnützige Stiftung, die den Weltraumtourismus fördern will. 2002 wurde er in eine Kommission berufen, die die Zukunft der amerikanischen Luft- und Raumfahrtindustrie untersuchte.

Heute lebt er in Südkalifornien, hält Vorträge, tritt im Fernsehen als Raumfahrt-Experte auf und berät Firmen bei Filmproduktionen. Am 20. März 2007 eröffnete Aldrin offiziell den Skywalk, eine gläserne Aussichtsplattform in 1200 m Höhe über dem Grand Canyon in Arizona.

Privat

Bereits vor seinem Mondflug wurde Aldrin Freimaurer und Mitglied der Montclair Lodge No. 144 in New Jersey und affiliierte später bei der Clear Lake Lodge No. 1417 in Seabrook, Texas. Als Mitglied des Scottish Rite Valley von Houston bekam er 1969 den 33. Grad der Südlichen Jurisdiktion des Schottischen Ritus.[1] Am 20. Juli 1969 deponierte er als Spezieller Stellvertreter im Auftrag des Großmeisters J. Guy Smith der Großloge von Texas der Alten Freien und Angenommenen Maurer eine Urkunde (Special Deputation) für eine erste freimaurerische Jurisdiktion auf dem Mond unter einem Steinhaufen. Nach seiner Rückkehr hielt er dies schriftlich fest und hinterlegte das Protokoll bei der Großloge von Texas.[2][3][4][5]

Datei:Buzz Aldrin´s Bootprint 20.6.1969.jpg
Aldrins Fußabdruck auf dem Mond vom 20. Juli 1969
Edwin Aldrin

Besonderheiten und Rekorde

  • zweiter Mensch auf dem Mond (Apollo 11)
  • erster Mensch, von dem ein Foto auf dem Mond gemacht worden ist (Apollo 11)

Ehrungen

Im Jahre 2000 wurde er in die National Aviation Hall of Fame aufgenommen.

Werke

Siehe auch

Vorlage:PNDfehlt

Einzelnachweise

  1. http://www.nymasons.org/cms/famousmasonsii
  2. http://tl2k.org/history.htm
  3. die weisse lilie. 9. Jahrgang, Heft 51/52, Juni 1970, Druck und Verlag: Buchdruckerei C. W. Wenng K. G. (S. 1682)
  4. http://freemasonry.bcy.ca/biography/spacemason/
  5. http://www.masonicsites.org/blue/masonictrivia.html