Bahnstrecke Bad Neustadt–Bischofsheim
| Bahnstrecke Neustadt–Bischofsheim | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Streckennummer: | 5242 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Kursbuchstrecke (DB): | 814 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenlänge: | 18,9 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Maximale Neigung: | 27,8 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Minimaler Radius: | 280 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Bad Neustadt–Bischofsheim in Unterfranken führte von der Kreisstadt des heutigen Landkreises Rhön-Grabfeld zu der Kleinstadt Bischofsheim an der Rhön, die um 1900 etwa 1300 Einwohner zählte. Im Volksmund wurde sie „Böschamer Böhle“ genannt.
Geschichte
Mit Gesetz vom 21. April 1884 genehmigte der Bayerische Landtag das Gesetz zum Bau und Betrieb einer Lokalbahn, die vom Bahnhof Neustadt an der Saale an der 1874 eröffneten Hauptbahn Erfurt–Schweinfurt ausgehend im Tal der Brend aufwärts führte und nach 19 Kilometern ihr Ziel am Fuß der bayerischen Rhön erreichte.
Baubeginn war im Februar 1884, und am 15. Oktober 1885 konnte die Bayerische Staatsbahn den Betrieb eröffnen. Mehr als die Hälfte der Trasse wurde aus Sparsamkeitsgründen auf öffentliche Straßen gelegt. Dies führte jedoch zu zahlreichen Unfällen, so dass recht bald größere Abschnitte einen eigenen Bahnkörper erhielten. Bis zuletzt blieb aber die Ortsdurchfahrt von Wegfurt im Straßenraum liegen.
Verkehrsaufkommen
Anfangs erfüllte die Bahn ihre Erwartungen. Vor allem der Güterverkehr mit Basalt, Holz und auch Braunkohle war zufriedenstellend.
Der erste Fahrplan von 1885 wies nur zwei Zugpaare auf; 1914 waren es bereits vier. Selbst 1939 finden wir nur drei an Werktagen, aber fünf an Sonntagen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sonntags wieder fünf Zugpaare angeboten. An Werktagen stieg deren Zahl Ende der fünfziger Jahre bis auf acht bzw. neun Fahrten an; dazu kamen täglich noch einige Busfahrten. Im Sommerfahrplan 1957 fällt auf, dass ab Bad Neustadt abends an Werktagen um 22.22 Uhr und täglich noch um 0.25 Uhr ein Triebwagen nach Bischofsheim eingesetzt wurde.
Die wirtschaftliche Entwicklung führte in der Folgezeit dazu, dass diese Strecke zu den unrentabelsten in ganz Bayern gehörte; denn die Gegend war sehr dünn besiedelt und ohne nennenswerte Industriebetriebe. Am 26. Mai 1989 wurde der Personenverkehr eingestellt. Der Güterverkehr folgte alsbald.
Literatur
- Wolfgang Bleiweis / Ekkehard Martin: Fränkische Nebenbahnen einst und jetzt – Mittel- und Unterfranken. Egglham 1987
- Andreas Kuhfahl: Nebenbahnen in Unterfranken . Eisenbahn-Fachbuchverlag Neustadt/Coburg, 2003. ISBN 3-9805967-9-6