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M-84

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M-84
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Serbischer M-84

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 3 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze)
Länge 9,53 m
Breite 3,57 m
Höhe 2,19 m (Turm Oberseite)
Masse 41 Tonnen
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung Verbundpanzerung
Hauptbewaffnung 1 x 125 mm Glattrohrkanone vom Typ 2A46
Sekundärbewaffnung 1 x 7,62 mm M86- Maschinengewehr (koaxial) und

1 x 12,7 mm M87-Fla-MG

Beweglichkeit
Antrieb V-46TK Dieselmotor
1.000 PS (750 kW)
Federung Torsionsstab
Geschwindigkeit 68 km/h
Leistung/Gewicht 24,10 PS/Tonne
Reichweite 700 km (mit externen Tankbehältern)

Der M-84 ist ein moderner Kampfpanzer aus Jugoslawien. Der Panzer stellt eine Weiterentwicklung des russischen T-72A dar.

Geschichte

In den 1970er-Jahren beschloss die jugoslawische Armee, einen eigenen Kampfpanzer zu entwickeln und zu produzieren. Aufgrund mangelnder Erfahrung der jugoslawischen Rüstungsindustrie hinsichtlich des Baus von Panzern entschloss man sich, den damals sehr fortschrittlichen sowjetischen Panzer T-72 als Basis zu verwenden. Die Rechte für den Lizenzbau wurden 1979 von der Sowjetunion erworben. Unter dem Codenamen Kapela wurde in der Panzerschmiede Đuro Đaković in Slavonski Brod (Kroatien) mit der Produktion begonnen. Der erste Prototyp rollte 1983 vom Band und die Serienproduktion setzte 1984 ein. Der Kampfpanzer M-84 stellte insgesamt eine signifikante Verbesserung des T-72 dar. In den folgenden Jahren erfolgten weitere Kampfwertsteigerungen und Modernisierungen in verschiedenen Versionen.

Technik

Die neue, modernen Technik, mit der der Panzer aufgerüstet wurde stammte größtenteils aus dem Westen, nicht zuletzt deshalb, weil man von der Sowjetunion unabhängig sein wollte. Beispielsweise die Komunikationsanlage, der Zielcomputer, die Fahrzeugoptik und die Zielerfassungssysteme wurden auf Weststandard aufgerüstet.

Varianten

  • M-84AB: Der M-84AB ist mit der modernen computerbasierten Feuerleitanlage SUV-M-84, der DNNS-2-Optik mit Laserentfernungsmesser. Zudem war diese Version mit den Periskopen TNP-160, TNPA-65, TNPO-168V (für den Fahrer) und DNKS-2 (für den Kommandanten) ausgerüstet. Zudem ist der M-84AB mit einem moderneren Kreiselkompass und neuen Interkom- und Kommunikationssystemen ausgestattet. Der M-84 wurde nach Kuwait exportiert. Die kuwaitische 35. Fatah (Märtyrer) Panzerbrigade ist mit mehreren Dutzend M-84ABs ausgerüstet, die im Zweiten Golfkrieg eingesetzt wurden, wobei nur zwei Fahrzeuge verloren gingen, die aber nach den Kampfhandlungen wieder instandgesetzt werden konnten.
  • M-84ABN: M-84AB, der mit einer Landortungseinrichtung ausgestattet ist
  • M-84ABK: Befehlspanzer, basierend auf dem M-84AB1, der mit umfangreichen Kommunikationsmitteln und Ortungseinrichtungen ausgestattet ist
  • M-84A4: Verbesserte Version mit neuer SCS-84-Tag/Nachtsichtoptik, dem ballistischen Computer DBR-84 und verbesserten Sensoren für den Höhen- und Seitenrichtung. Im Jahr 2003 erwarb Kroatien 20 M-84A4 aus heimischer Produktion. Zudem wurde der Panzer von einem 1.100 PS Dieselmotor aus deutscher Produktion angetrieben, anstatt des ursprünglichen 1.000-PS-Dieselmotors. Außerdem erhielt diese Variante ein moderneres Kommunikationssystem der britischen Firma Racal.
  • M-84AI: Der M-84AI ist ein Bergepanzer, der auf den M-84A basiert, der mitte der 1990er-Jahre in der Fabrik „14. Oktober“ in Kruševac. Der Entwicklungsprozess wurde von polnischen Ingenieuren unterstützt, die das Know-How aus dem polnischen Bergepanzer WTZ-3 einbrachten. Es war auch geplant M-84AI-Bergepanzer nach Kuwait zu liefern, dieses Vorhaben wurde aber verworfen. Der M-84AI ist nur mit einem M-87 12,7-mm-Maschinengewehr an der Kommandantenluke und 12 Wurfbechern zum Verschießen von Nebelwurfkörpern (8 rechts und 4 links). Zudem umfasst die Ausstattung einen TD-50-Kran, ein Räumschild und zwei Seilwinden.
Datei:M84ab1 tank.jpg
M-84AB1 (M-2001) mit dem Abwehrsystem Shtora (links und rechts vom Turm)
  • M-84AB1, später M-2001: Beim M-84AB1 handelt es sich um die modernste Kampfwertsteigerung des M-84 in der serbischen Armee. Es wurde eine neue Feuerleitanlage, eine neue Panzerung aus Stahl, Titan und Aluminium, Kontakt-5 Reaktivpanzerung eingebaut, sowie besteht nun die Möglichkeit AT-11 Sniper Panzerabwehrlenkwaffen zu verschießen. Auch wurde das moderne Agava-2-Wärmebildsystem und das aktive Lenkwaffen-Abwehrsystem Shtora installiert. Der erste M-84AB1 wurde im Juli 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt. Hinsichtlich der äußeren Erscheinung und der Leistungsfähigkeit ist er mit dem russischen T-90S vergleichbar.
  • M-95 Degman bzw. M-84D: Modernste Variante des M-84 aus Kroatien.

Verwendung des Panzers

Kuwaitischer M-84AB
Commons: M-84 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien