Zum Inhalt springen

Trentino

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. November 2007 um 02:18 Uhr durch 87.15.110.32 (Diskussion) (Größte Gemeinden). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Autonome Provinz Trient (Trentino)
Wappen
Lage innerhalb ItaliensProvinz CuneoMetropolitanstadt TurinProvinz AstiProvinz AlessandriaProvinz VercelliProvinz BiellaProvinz Verbano-Cusio-OssolaProvinz NovaraProvinz PaviaProvinz LodiProvinz CremonaProvinz MantuaProvinz BresciaProvinz BergamoProvinz Monza und BrianzaMetropolitanstadt MailandProvinz VareseProvinz ComoProvinz LeccoProvinz SondrioProvinz RiminiProvinz Forlì-CesenaProvinz RavennaProvinz FerraraMetropolitanstadt BolognaProvinz ModenaProvinz Reggio EmiliaProvinz ParmaProvinz PiacenzaProvinz GrossetoProvinz SienaProvinz ArezzoProvinz PratoMetropolitanstadt FlorenzProvinz PisaProvinz LivornoProvinz LuccaProvinz PistoiaProvinz Massa-CarraraProvinz La SpeziaMetropolitanstadt GenuaProvinz SavonaProvinz ImperiaSüdtirolTrentinoFriaul-Julisch VenetienFriaul-Julisch VenetienFriaul-Julisch VenetienFriaul-Julisch VenetienMetropolitanstadt VenedigProvinz VeronaProvinz RovigoProvinz PaduaProvinz VicenzaProvinz TrevisoMetropolitanstadt SassariProvinz Nord-Est SardegnaProvinz OristanoProvinz NuoroProvinz OgliastraProvinz Medio CampidanoProvinz Sulcis IglesienteMetropolitanstadt CagliariFreies Gemeindekonsortium TrapaniMetropolitanstadt PalermoFreies Gemeindekonsortium AgrigentFreies Gemeindekonsortium CaltanissettaMetropolitanstadt MessinaFreies Gemeindekonsortium EnnaFreies Gemeindekonsortium RagusaMetropolitanstadt CataniaFreies Gemeindekonsortium SyrakusProvinz Vibo ValentiaMetropolitanstadt Reggio CalabriaProvinz CatanzaroProvinz CrotoneProvinz CosenzaProvinz PotenzaProvinz MateraProvinz FoggiaProvinz Barletta-Andria-TraniMetropolitanstadt BariProvinz TarentProvinz BrindisiProvinz LecceProvinz CasertaMetropolitanstadt NeapelProvinz BeneventoProvinz SalernoProvinz AvellinoProvinz CampobassoProvinz IserniaProvinz ViterboProvinz RietiProvinz FrosinoneMetropolitanstadt RomProvinz LatinaProvinz ChietiProvinz PescaraProvinz TeramoProvinz L’AquilaProvinz TerniProvinz PerugiaProvinz Pesaro-UrbinoProvinz AnconaProvinz MacerataProvinz FermoProvinz Ascoli PicenoAostatalSan MarinoVatikanstadtAlgerienTunesienMaltaMontenegroBosnien und HerzegowinaKroatienSlowenienUngarnSchweizÖsterreichSchweizMonacoFrankreichFrankreichFrankreich
Lage innerhalb Italiens
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Hauptstadt: Trient
Fläche: 6.206,90 km² (8.)
Einwohner: 499.420 (Fehler: Ungültige Zeitangabe)
Bevölkerungsdichte: 80,5 Einwohner/km²
Anzahl Gemeinden: 223
Kfz-Kennzeichen: {{{KFZ}}}
ISO-3166-2-Code: {{{Provinz-ISO}}}
Präsident: Lorenzo Dellai
Website: Provinz Trentino
Karte
Karte

Das Trentino (früher dt. Welschtirol), also das Land von Trient, ist eine Landschaft in Nord-Italien und Teil der historisch gewachsenen Alpenregion Tirol. Heute bildet es politisch die Autonome Provinz Trient mit 6.206 km² und rund 499.000 Einwohnern (Stand: Mai 2005). Zusammen mit der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol bildet diese die Region Trentino-Südtirol.

Geographie

Die historische Region Tirol, welche die heutige Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino darstellt

Das Land ist extrem gebirgig und wird von der Etsch durchflossen. Es bildet einen Teil der Brennerlinie und reicht von der Salurner Klause im Norden bis ca. 15 km vor die Veroneser Klause bzw. bis zum Gardasee im Süden.

Das Trentino gliedert sich in sechs große Talschaften: In der Mitte von Nord nach Süd das Etschtal (südlich von Trient Val Lagarina zu deutsch Lagertal genannt), im Westen das Judikariental (Val Giudicarie) und das Val di Sole (Sulzberg), im Osten das Fleimstal (Val di Fiemme) – mit dem Fassatal und das Valsugana und schließlich im Südwesten zwischen Val Lagarina und Judikarien das untere Sarcatal mit dem Gardasee.

Das Lagertal/Val Lagarina und das untere Sarcatal sind die tiefstgelegenen Täler der Alpen. Der höchste Berg des Trentino ist der Monte Cevedale (3769 m s.l.m.) in der Ortlergruppe, weitere bedeutende Gipfel sind Palon della Mare (3704 m s.l.m.), Punta San Matteo (3684 m s.l.m.), Cima Presanella (3556 m s.l.m.), Monte Care Alto (3462 m s.l.m.), Marmolata (3342 m s.l.m.), Cima Tosa (3173 m s.l.m.), Cimone della Pala (3185 m s.l.m.), Cima Brenta (3150 m s.l.m.) und die Spitze Monte Baldo Altissimo (2079 m s.l.m.).

Touristische Zentren des Trentino sind zunächst Trient selbst, dann die Wintersportorte Madonna di Campiglio, Canazei und San Martino di Castrozza, das Klettererzentrum Arco und das Surfeldorado Riva del Garda.

Gardasee, Blick auf das Nordufer
Seepromenade in Riva del Garda

Im Gegensatz zur Provinz Bozen spricht man im Trentino italienisch, abgesehen von einigen deutschen Sprachinseln der Zimbern im Gebirge nördlich (Fersina/Fersental) und südlich (Luserna/Lusern, Lavarone/Lafraun und Folgaria/Vielgereut) des oberen Val Sugana. Während das Zimbrische noch von fast der gesamten Dorfbevölkerung in Lusern und drei Orten im Fersental gesprochen wird, ist es in Lavarone und Folgaria in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgestorben.

In einigen Tälern, namentlich im Fassatal ist die ladinische Sprache in Gebrauch.

Geschichte

Das Trentino wurde 1027 von Kaiser Konrad II. dem Herzogtum Bayern unterstellt und somit Teil des deutschen Teils des in Heiliges Römisches Reich umbenannten ehemaligen Ostfrankenreiches. Neben Chiavenna und kurzzeitig Aquileja war es der einzige Teil Italiens, der im Laufe des Mittelalters formell an das Deutsche Reich angegliedert wurde.

Lehnsnehmer war der Bischof von Trient. Er konnte schon bald einen von Bayern unabhängigen Territorialstaat begründen. Dieser umfasste ursprünglich praktisch das ganze Trentino (abgesehen vom Fassatal, das zum Bistum Brixen gehörte, dem Etschtal südlich von Salurn, das zu Tirol gehörte und von einzelnen Enklaven wie den Lodronschen Besitzungen und Riva). 1518 eroberte Habsburg die „Welschen Confinen“, also Rovereto, die östliche Val Sugana und das Tal des Cismon (südlich der Pala). Das Gebiet des Fürstbistums Trient geriet seit etwa 1300 unter starken Einfluss der Grafen von Tirol.

1803 wurde das geistliche Fürstentum aufgehoben und das Trentino unterstand nunmehr offiziell dem Fürstenhaus der Habsburger. Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde es endgültig Tirol angegliedert.

Auch nach dem Krieg von 1866, nach welchem die Habsburger ihre letzten Besitzungen in Italien räumen mussten, blieb das Trentino unter der Herrschaft der Habsburger (Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn). Der italienische Irredentismus legte jedoch Wert darauf, auch das Trentino mit seiner (mehrheitlich) weiterhin italienisch sprechenden Bevölkerung mit dem neu gegründeten Königreich Italien zu vereinen. Dies geschah 1918 nach dem Waffenstillstand von Villa Giusti am Ende des Ersten Weltkriegs bzw. offiziell mit dem nachfolgenden Vertrag von Saint-Germain. Gleichzeitig fiel das mehrheitlich deutschsprachige Gebiet, welches das jetzige Bozen-Südtirol umfasst, an Italien.

Die geschlossen italienisch- und ladinisch besiedelten Gebietsteile Tirols, also im wesentlichen das Trentino, wurden im 19. Jahrhundert als Welschtirol (auch Welsch-Tirol oder Welschsüdtirol) bezeichnet. Die Bezeichnung „Tirol“ (italienisch: Trentino -tirolese) lebt heute in der Bezeichnung des Trentiner (Welschtiroler) Schützenbundes und im Namen des PATT (Partito Autonomista Trentino Tirolese, einer auf Autonomie bedachten Regionalpartei innerhalb des italienischen Links-Mitte-Bündnisses L'Unione) weiter. Das Trentino ist wie Nord-, Ost- und Südtirol Teil der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino.

Landeshauptleute des Trentino

360°-Panorama vom Westgrat der Marmolata. Links und rechts der der Gipfel Punta Penia, am Horizont Palagruppe, Latemar, Rosengarten, Langkofel, Sella und Ampezzaner Dolomiten

Größte Gemeinden

(Stand: 31. Mai 2005)

Gemeinde Einwohner
Trient 112.142
Rovereto (dt. Rofreit) 35.231
Pergine Valsugana 18.833
Arco (dt. Arch) 16.023
Riva del Garda (dt. Reif) 15.170
Mori (dt. Moor) 8.918
Lavis 8.157
Ala 8.071
Levico Terme 6.767
Cles 6.714
Borgo Valsugana 6.570
Mezzolombardo 6.339