Trentino
Autonome Provinz Trient (Trentino) | |
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Wappen | ![]() |
Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Hauptstadt: | Trient |
Fläche: | 6.206,90 km² (8.) |
Einwohner: | 499.420 (Fehler: Ungültige Zeitangabe) |
Bevölkerungsdichte: | 80,5 Einwohner/km² |
Anzahl Gemeinden: | 223 |
Kfz-Kennzeichen: | {{{KFZ}}} |
ISO-3166-2-Code: | {{{Provinz-ISO}}} |
Präsident: | Lorenzo Dellai |
Website: | Provinz Trentino |
Das Trentino (früher dt. Welschtirol), also das Land von Trient, ist eine Landschaft in Nord-Italien und Teil der historisch gewachsenen Alpenregion Tirol. Heute bildet es politisch die Autonome Provinz Trient mit 6.206 km² und rund 499.000 Einwohnern (Stand: Mai 2005). Zusammen mit der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol bildet diese die Region Trentino-Südtirol.
Geographie

Das Land ist extrem gebirgig und wird von der Etsch durchflossen. Es bildet einen Teil der Brennerlinie und reicht von der Salurner Klause im Norden bis ca. 15 km vor die Veroneser Klause bzw. bis zum Gardasee im Süden.
Das Trentino gliedert sich in sechs große Talschaften: In der Mitte von Nord nach Süd das Etschtal (südlich von Trient Val Lagarina zu deutsch Lagertal genannt), im Westen das Judikariental (Val Giudicarie) und das Val di Sole (Sulzberg), im Osten das Fleimstal (Val di Fiemme) – mit dem Fassatal und das Valsugana und schließlich im Südwesten zwischen Val Lagarina und Judikarien das untere Sarcatal mit dem Gardasee.
Das Lagertal/Val Lagarina und das untere Sarcatal sind die tiefstgelegenen Täler der Alpen. Der höchste Berg des Trentino ist der Monte Cevedale (3769 m s.l.m.) in der Ortlergruppe, weitere bedeutende Gipfel sind Palon della Mare (3704 m s.l.m.), Punta San Matteo (3684 m s.l.m.), Cima Presanella (3556 m s.l.m.), Monte Care Alto (3462 m s.l.m.), Marmolata (3342 m s.l.m.), Cima Tosa (3173 m s.l.m.), Cimone della Pala (3185 m s.l.m.), Cima Brenta (3150 m s.l.m.) und die Spitze Monte Baldo Altissimo (2079 m s.l.m.).
Touristische Zentren des Trentino sind zunächst Trient selbst, dann die Wintersportorte Madonna di Campiglio, Canazei und San Martino di Castrozza, das Klettererzentrum Arco und das Surfeldorado Riva del Garda.


Im Gegensatz zur Provinz Bozen spricht man im Trentino italienisch, abgesehen von einigen deutschen Sprachinseln der Zimbern im Gebirge nördlich (Fersina/Fersental) und südlich (Luserna/Lusern, Lavarone/Lafraun und Folgaria/Vielgereut) des oberen Val Sugana. Während das Zimbrische noch von fast der gesamten Dorfbevölkerung in Lusern und drei Orten im Fersental gesprochen wird, ist es in Lavarone und Folgaria in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgestorben.
In einigen Tälern, namentlich im Fassatal ist die ladinische Sprache in Gebrauch.
Geschichte
Das Trentino wurde 1027 von Kaiser Konrad II. dem Herzogtum Bayern unterstellt und somit Teil des deutschen Teils des in Heiliges Römisches Reich umbenannten ehemaligen Ostfrankenreiches. Neben Chiavenna und kurzzeitig Aquileja war es der einzige Teil Italiens, der im Laufe des Mittelalters formell an das Deutsche Reich angegliedert wurde.
Lehnsnehmer war der Bischof von Trient. Er konnte schon bald einen von Bayern unabhängigen Territorialstaat begründen. Dieser umfasste ursprünglich praktisch das ganze Trentino (abgesehen vom Fassatal, das zum Bistum Brixen gehörte, dem Etschtal südlich von Salurn, das zu Tirol gehörte und von einzelnen Enklaven wie den Lodronschen Besitzungen und Riva). 1518 eroberte Habsburg die „Welschen Confinen“, also Rovereto, die östliche Val Sugana und das Tal des Cismon (südlich der Pala). Das Gebiet des Fürstbistums Trient geriet seit etwa 1300 unter starken Einfluss der Grafen von Tirol.
1803 wurde das geistliche Fürstentum aufgehoben und das Trentino unterstand nunmehr offiziell dem Fürstenhaus der Habsburger. Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde es endgültig Tirol angegliedert.
Auch nach dem Krieg von 1866, nach welchem die Habsburger ihre letzten Besitzungen in Italien räumen mussten, blieb das Trentino unter der Herrschaft der Habsburger (Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn). Der italienische Irredentismus legte jedoch Wert darauf, auch das Trentino mit seiner (mehrheitlich) weiterhin italienisch sprechenden Bevölkerung mit dem neu gegründeten Königreich Italien zu vereinen. Dies geschah 1918 nach dem Waffenstillstand von Villa Giusti am Ende des Ersten Weltkriegs bzw. offiziell mit dem nachfolgenden Vertrag von Saint-Germain. Gleichzeitig fiel das mehrheitlich deutschsprachige Gebiet, welches das jetzige Bozen-Südtirol umfasst, an Italien.
Die geschlossen italienisch- und ladinisch besiedelten Gebietsteile Tirols, also im wesentlichen das Trentino, wurden im 19. Jahrhundert als Welschtirol (auch Welsch-Tirol oder Welschsüdtirol) bezeichnet. Die Bezeichnung „Tirol“ (italienisch: Trentino -tirolese) lebt heute in der Bezeichnung des Trentiner (Welschtiroler) Schützenbundes und im Namen des PATT (Partito Autonomista Trentino Tirolese, einer auf Autonomie bedachten Regionalpartei innerhalb des italienischen Links-Mitte-Bündnisses L'Unione) weiter. Das Trentino ist wie Nord-, Ost- und Südtirol Teil der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino.
Landeshauptleute des Trentino
- 1948 - 1952: Giuseppe Balista
- 1952 - 1956: Remo Albertini
- 1956 - 1960: Riccardo Rosa
- 1960 - 1974: Bruno Kessler
- 1974 - 1979: Giorgio Grigolli
- 1979 - 1985: Flavio Mengoni
- 1985 - 1989: Pierluigi Angeli
- 1989 - 1992: Mario Malossini
- 1992 - 1993: Gianni Bazzanella
- 1993 - 1999: Carlo Andreotti
- 1999 - : Lorenzo Dellai

Größte Gemeinden
(Stand: 31. Mai 2005)
Gemeinde | Einwohner |
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Trient | 112.142 |
Rovereto (dt. Rofreit) | 35.231 |
Pergine Valsugana | 18.833 |
Arco (dt. Arch) | 16.023 |
Riva del Garda (dt. Reif) | 15.170 |
Mori (dt. Moor) | 8.918 |
Lavis | 8.157 |
Ala | 8.071 |
Levico Terme | 6.767 |
Cles | 6.714 |
Borgo Valsugana | 6.570 |
Mezzolombardo | 6.339 |