Pommerellische Gesichtsurnenkultur

dunkelgrün – Nordische Gruppe
dunkelrot – Jastorfkultur
gelb – Harpstedt-Nienburger Gruppe
orange – keltische Gruppen
olivgrün – pommerellische Gesichtsurnenkultur
leuchtend grün – Hausurnenkultur
hellrot – ostbaltische Waldzonenkulturen
violett – westbaltische Hügelgräberkulturen
türkis – Milogrady-Kultur
schwarz – estnische Gruppe


Die Pommerellische Gesichtsurnenkultur, auch Pomoranische Kultur (poln. kultura pomorska oder kultura wschodniopomorska) genannt, war eine eisenzeitliche Kultur im heutigen Polen. Ihr Zentrum lag zwischen unterer Weichsel und Danziger Bucht im Osten und und der Stolpe (poln. Słupia) im Westen. Sie entwickelte sich im 7. Jahrhundert aus der Kaschubischen Gruppe der Lausitzer Kultur. Charakteristikum waren Urnen mit Gesichtern, die in Steinkistengräbern beigesetzt wurden. Typische Grabbeigaben waren bronzene Fibeln und Ringe. Die Bestattungsbräuche hatten eine auffällige Ähnlichkeit mit denen der gleichzeitigen Hausurnenkultur zwischen Harz und Saalemündung.
Die Wirtschaftsform ähnelte derjenigen der Lausitzer Kultur. Roggen wurde erstmals systematisch angebaut, machte aber nur einen geringen Teil des Getreides aus. Wallburgen auf Hügeln waren seltener als weiter westlich in der Lausitzer Kultur.
Im weiteren Verlauf der Eisenzeit dehnte sich die Kultur weiter aus. Durch Vermischung mit anderen Kulturen entwickelte sich die Glockengräberkultur.
Als Träger der pommerellischen Gesichtsurnenkultur werden die Bastarnen angesehen. Ob dieser indogermanische Volksstamm den Germanen zuzurechnen ist oder nicht, ist unklar.
Quellen
- Hallstattzeit, Die Altertümer im Museum für Vor- und Frühgeschichte, Bd. 2 , 1999, ISBN: 3-8053-2566-5