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Fedora (Filzhut)

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Fedora

Der Fedora ist ein weicher Filz-Hut der längs der Krone dimensionisch nach unten geknickt und an der Vorderseite an beiden Seiten eingekniffen ist. Man sagt, er sei in den Jahren zwischen 1910 und 1920 erfunden worden. Allerdings wurde die Bezeichnung bereits 1891 gebraucht und er erschien bereits im späten 18. Jahrhundert als ein Kleidungsaccessoire der Oberschicht. Jeder Hut, der der Filzversion gleicht, wird Fedora genannt, was Hüte aus Stroh und Stoffgewebe einschließt. Ähnliche Hüte mit einer C-Krone (mit einer Vertiefung für den Kopf in der Spitze der Krone) werden gelegentlich auch Fedoras genannt. Er wird üblicherweise von Männern getragen, Damenversionen sind ebenfalls zu finden. An manchen Fedoras sind kleine Federn in das Hutband eingefügt, das zur Verschönerung um die Krone gelegt ist.

Hintergrund

Das Wort wurde dem Schauspiel "Fédora" von Victorien Sardou aus dem Jahr 1882 entlehnt. Die Heldin des Stücks, Prinzessin Fedora Romazova, trug dort einen Hut ähnlichen Stils.

Der Fedora wurde im frühen 20. Jahrhundert in repräsentativer, industrialisierter Umgebung als stilvoller Schutz vor Wind und Wetter getragen, während er kompakt genug war um mit der neueren Technologie, wie dem Automobil, koexistieren zu können. Er wird häufig mit der Mafia der amerikanischen Prohibitionsära und Privatdetektiven verbunden und gilt als krönender Abschluss des sogenannten Zoot Suits. Al Capone sorgte ebenfalls dafür, dass der Fedora ein modisches Kleidungsstück wurde, er forderte seine Männer wiederholt dazu auf, Fedoras zu tragen, sodass sie ihresgleichen von gesetzestreuen Bürgern unterscheiden konnten.

Die Popularität des Fedora resultierte in seiner großen Vielfältigkeit verfügbarer Stile. Fedoras sind in fast allen Farben vorstellbar, aber Schwarz-, Grau- und Brauntöne sind die beliebtesten und am weitesten verbreiteten.

In den USA betrachtete man Fedoras als unverzichtbaren Teil des Geschäfts- oder Gesellschaftsanzugs. Die meisten Männer gingen nicht ohne aus dem Haus.

In Hollywood-Filmen der 40er-Jahre, trugen Schauspieler oft Fedoras, insbesondere, wenn sie Privatdetektive, Gangster oder "Harte Kerle" spielten. Ein Trenchcoat war vielfach Teil der Ausstattung, erwähnenswerte Beispiele stellen Humphrey Bogarts Charaktere in Casablanca oder in Der Malteser Falke dar. Der Fedora ist eng verbunden mit Film Noir-Charakteren.

Wie die Melone verlor der Fedora seine Popularität während der späten Fünfziger und frühen 60er Jahre, tatsächlich verlor er an der West Küste, die für ihre ungezwungenere Atmosphäre bekannt ist, schon früher die Gunst der Männer. In den frühen Fünfzigern des vergangenen Jahrhunderts wechselte man von langen und breiten Rockschößen und Krawatten zu schmaleren Formen, dies führte auch zu kurzkrempigeren Hüten, was den Fedora um seine Stellung als unverzichtbares Kleidungsstück beraubte. Auch spielte wohl eine Rolle, dass die Autos zunehmend niedriger konstruiert wurden und weniger Kopffreiheit boten, was es unhaltbar machte, mit Hut zu fahren. Vielleicht liegt es auch hierin begründet, dass in Europa das Tragen von Hüten zusehends unmodischer wurde, was zu ihrem gegenwärtigen Schattendasein führte. Die Fedoras erhielten in den letzten Jahren ein kleines Comeback, was sie wieder gesellschaftlich akzeptierter macht. Einzig die Haredi-Juden blieben den Fedoras über die Jahre treu und tragen ihre schwarzen Hüte bis zum heutigen Tag.

Das Aussterben des Huttragens, unter amerikanischen Männern, kam abrupt. Eine Hypothese besagt, dieser rasche Wechsel wurde am 20. Januar 1961 damit begründet, dass John F. Kennedy entschied, keinen Hut zu seiner Amtseinführung zu tragen. Spekuliert wird, dass die Männer meinten, wenn der Präsident keinen Hut trage, dass sie dies auch nicht tun müssten oder dies tun sollten. Es gibt reichlich fotografische und journalistische Belege dafür, dass Präsident Kennedy bei seiner Amtseinführungszeremonie einen Hut trug, ihn nur abnahm, als er sprach, was diesen Mythos entkräftet.

Etikette

Es entspricht der traditionellen Etikette der Höflichkeit, wenn ein Mann seinen Hut zieht. Er tut dies in Gebäuden und auch beim Betreten von Fahrstühlen und zum Gruß (wobei ein Tippen an die Hutkrempe häufig genügt) und bei dem Beginn einer Unterhaltung, besonders gegenüber einer Frau ist dies oberstes Gebot. Man zieht einen Fedora, indem er ihn bei der Krone packt. Bei starkem Wind ist es akzeptabel den Fedora mit einem "Wind Trolley" zu befestigen, den man an besseren Fedoras findet, einem elastischen Band, das im Futter befestigt ist. Ein Fedora wird nie im Sommer getragen, aufgrund seiner Filzkonstruktion ist er einfach zu warm für die Sommerzeit.

Variationen

  • In Großbritannien wird der Fedora Trilby genannt. Dieser Hut hat eine kürzere Krempe, bezeichnend für ihn ist, dass der rückwärtige Teil scharf nach oben gerichtet.
  • Der Porkpie ist auch eine Variante des Fedora.

Vorkommen in der Medienwelt

  • Das Red Hat-Logo zeigt einen roten Fedora, getragen von einem schwarzen Schatten. Weiterführend wird die Red-Hat-orientierte Linuxdistribution Fedora genannt.
  • Die fiktionale Figur Indiana Jones, sowie die Comicfigur The Question, sind bekannt für das Tragen eines Fedoras, er steht somit für Abenteuer.
  • Neben seinen Klauenhänden, dem Pizzagesicht und dem rot-grünen Pullover ist der Fedora das Markenzeichen von Horrorkreatur Freddy Krueger.