Arnold Hirt
Arnold Ludwig Hirt (* 15. Juli 1843 in Breslau; † 25. Oktober 1928 in Leipzig) war ein deutscher Verleger und Autor.

Leben und Werk
Der Vater, Ferdinand Hirt, war Buchhändler und Verlagsgründer. Arnold Hirt besuchte von 1855 bis zum Abitur im Jahre 1863 (zusammen mit Wilhelm Dames und Martin Kirschner) das Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau. Anschließend studierte er in Heidelberg Geschichte. In London und Paris verbrachte er einige Jahre, um seine Kenntnisse als Buchhändler zu vervollkommnen. Danach ging er zunächst wieder nach Breslau in den Verlag seines Vaters. 1873 gründete Arnold Hirt, der von seinem Vater bereits zu dessen Nachfolger bestimmt war, in Leipzig einen eigenen Verlag: Ferdinand Hirt & Sohn. 1874 heiratete er; die Ehe blieb kinderlos.
Unter den Autoren der von ihm besonders gepflegten Jugendbücher waren Oskar Höcker, Friedrich J. Pajeken und Clementine Helm. Unter den Reisebuchautoren ist Serpa Pinto zu nennen. Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1879 übernahm Arnold Hirt in Breslau auch die Leitung des Stammverlages Ferdinand Hirt, Königl. Universitäts- und Verlagsbuchhandlung. Mit dem Kauf des I. H. Bons Verlag, Königsberg, im Jahre 1888 wurde das Verlagsangebot um religiöse Literatur erweitert. Einer der Autoren war hier Fritz Woike. Arnold Hirt gab unter seinem Pseudonym „Arnold Ludwig“, zusammen mit Alwin Oppel († 1929), selbst eine Reihe geographischer Bildbände heraus. Aus der ursprünglichen Sortimentsbuchhandlung wurde einer der bedeutendsten Verlage im Osten Deutschlands. Bis in die Mitte des 20. Jahrhundertes hatten Generationen von Schülern aller Schularten Bücher von Ferdinand Hirt in ihrem Schulranzen. Besonders bekannt waren Ferdinand Hirts Schreib- und Lese-Fibel sowie die E. v. Seydlitz’sche Geographie (Ernst von Seydlitz-Kurzbach) und Büttners Rechenbuch.
Der Verlag wurde von den Erben zunächst in Breslau weitergeführt. Nach 1945 wurde der Verlag Ferdinand Hirt in Kiel wieder gegründet. Die Arnold-Hirt-Stiftung in Heidelberg (Geographisches Institut der Universität Heidelberg) fördert heute Studienreisen und unterstützt geographische Publikationen.
Quellen
- NDB, Neue Deutsche Biographie, Bd. 9, S. 233
- DBE, Deutsche Biographische Enzyklopädie
- Jahresbericht 1863 des Gymnasiums St. Maria-Magdalena in Breslau