Zum Inhalt springen

Diskussion:Schneewittchen

Seiteninhalte werden in anderen Sprachen nicht unterstützt.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. November 2007 um 20:06 Uhr durch M.sack (Diskussion | Beiträge) (Zur Interpretation). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von M.sack in Abschnitt Zur Interpretation

Ist das hier eine Disney-Version??

Ich will hier nicht in einem Artikel herumstochern, zu dem ich noch nichts beigetragen habe, aber m.E. wimmelt er von Fehlern: 1. Die Königin verlngt vom Jäger nicht das Herz, sondern Lunge und Leber, die er ihr auch bringt, und zwar von einer Hirschkuh. 2. Scheewittchen erwacht erst am nächsten Morgen. 3. Der Gürtel und der Kamm werden hier überhaupt nicht erwähnt! 4. "Der Kuss des Prinzen"??? Was soll denn diese Überschrift?

Erdgasfeld

Snøhvit oder Schneewittchen wird auch ein vermutetes Erdgasfeld unter der Barentssee genannt, dass derzeit erforscht wird. Siehe http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/30/0,1872,2292126,00.html

Danke für die Information. Ich habe sie in den Artikel eingefügt.Stoll 15:37, 27. Aug 2005 (CEST)

schneewittchen keltisch

...ein weiterer historischer hintergrund felht mir oder sollte ich sagen interpretation....aber wie ich weiß, wurden viele märchen erfunden um alte weisheiten versteckt vor der kriche weiter zu geben..wie bei schneewittchen,...denn sie soll die triadengöttin symbolisieren...(schwarz-weiß-rot)....und ihre flucht in die anderswelt.... Meiner meinung nach sagt der text zu wenig über das märchen aus... ;)

Aber das ist doch super, dann schreib was dazu !!! Wo find ich was über die Triadengöttin ? Stoll 10:08, 28. Aug 2005 (CEST)

Lohr

Der Verweis auf die Stadt Lohr ist völliger Unsinn und Verklärung! Das Märchen ist sehr, sehr viel älter und geht mindestens in die vorchristliche, germanische Zeit zurück.

Wenn es in Lohr Schneewittchen-Wanderwege und einen Schneewittchen-Spiegel gibt, dann ist das nachträglich so eingerichtet, um sich wichtig zu machen oder Touristen anzulocken. Weder ein einsamer Burgbewohner, noch ein Spiegel, der Schneewittchen-Spiegel genannt wird noch Glasindustrie sind ein Hinweis darauf, daß das Märchen dort entstand. Bereits in 17. Jahrhundert war das Märchen jahrtausende (!) alt. --Trilo 12:35, 4. Aug 2005 (CEST)

Woher stammt die Information, dass das Märchen Jahrtausende alt ist? -- MfG Doodee 17:54, 5. Aug 2005 (CEST)
@Trilo. Bitte nenne doch mal einige Quellen, die Deine Ansicht belegen können, daß Schneewitchen schon "Jahrtausende" alt ist. Da "Jahrtausende" für mich mindestens Drei sind, bedeutet das, daß zur Zeit als die Grimms die Märchen aufgeschrieben haben (also um 1800 herum und da waren die Märchen ja bereits schon einige hudnert Jahre Volksgut) es Beweise für ein Schneewittchenmärchen aus der Zeit um 1500 bis 2000 v.Chr. geben muß. Die würden mich wirklich interessieren. Solange das aber nicht geklärt ist, nehme ich den Baustein wieder heraus gemäß dem Motto: in dubio pro reo Sonnenwind 15:36, 8. Aug 2005 (CEST)

Logik: Die Märchen wurden früher von Mund zu Mund weiter gegeben und deshalb sind keine Aufzeichnungen darüber bekannt, in welcher Form sie früher existierten. Das Verdienst kam ja erst den Gebrüdern Grimm zu, sie fixiert und erhalten zu haben. Im Grunde sind die Märchen der Gebrüder Grimm aber heute keine echten Märchen mehr, da sie ja festgeschrieben sind und somit als Quelle nachgelesen werden können und nciht mehr in allen ihren wechselnden Variationen existieren, wie das vorher war.

Die Vorstellung von der bösen Stiefmutter, die die Schönheit der Tochter neidet, ist hinreichend alt, sodaß man mit gutem Recht davon ausgehen kann, daß sie nicht erst spontan von den Bürgern von Lohr - etwa nach einer wahren Begebenheit - erfunden wurde. Genau so wie der Weihnachtsmann natürlich nicht von Coca Cola erfunden wurde, sondern auf verschiedenste, regional variierende Erzählungen aus prähistorischer Zeit zurück geht, in der "Einsiedler aus dem Wald" in den Wintermonaten in die Gehöfte kamen, um dort im Stall zu übernachten und als Gegenleistungen Säckeweise gesammelte Nahrungsmittel mitbrachten, die sie auch an die Kinder verteilten, um sich über deren Wohlwollen vor allem die Duldung durch die Bauern zu erkaufen. Das war eine weit bekannte Lebensweise der Einsiedler, deren Leben außerhalb der sozialen Zwänge und Verpflichtungen recht angenehm war, bis eben auf die Wintermonate, wo sie die Gemeinschaft mitunter brauchten und dort nach den ersten Schneefällen, meist so um den Jahreswechsel Zuflucht suchten.

Es ist nahezu absurd anzunehmen, daß die Erzählungen von Schneewittchen in Lohr entstanden sind. Vor allem auch diese animalische Grausamkeit, der dreimalige Mordversuch am Kinde, vergifen, abschnüren, zu Tode Tanzen paßt überhaupt nicht zum 17/18 Jahrhundert, und auch nicht zum mittelalterlichen Rechtverständnis, das zudem noch christlich war, von dem in diesem Mächen überhaupt nichts zur Sprache kommt. Auch die Vorstellung, die Giftwirkung könne durch Ausspucken des Apfelstückes rückgängig gemacht werden, ist naiv, so wie das prähistorische Denken. Schneewittchen stammt m.E. aus der Prähistorie, und dafür werden sich auch zahlreiche weitere Argumente finden lassen, wenn Du im Internet suchst. :-)

Es sind zudem weitere Merkwürdigkeiten in dem Märchen enthalten, nämlich daß es sich um eine Königin-Stiefmutter handelt, die auf einem schmucken Schloß lebt, dann aber als altes Mütterchen verwandelt zu den Zwergen gehen muß und die Morversuche selbst ausführt. Viel plausibler ist es, daß sie in früheren Versionen nur die echte Stiefmutter einer Großfamilie war, die es ja überall gab, wobei die Varianten des Märchens unter Erhalt der animalischen Phantasien die Rahmenbedingungen austauschten. Aus der Großfamilie wurde die Königsfamilie, aus dem elterlichen Hof das Schloß - und zwar deshalb, weil mit dem aufkommenden Mittelalter und dem Feudalismus das Märchen an die obere soziale Schicht stoßen mußte, da sonst seine Bedeutung gesunken wäre. Wer interessierte sich im Mittelalter schon für ein weggeschicktes Kind, wenn es nicht eine Prinzessin ist? Es gab vielerorts im Mittelalter jährliche Kinderwanderungen, die in großen Scharen zum Arbeiten in andere Länder geschickt wurden, um sie nicht durchfüttern zu müssen. Auf diesen Wanderungen fand ein ganzer Prozentsatz jährlich den Tod. Diese mittelalterliche Zeit muß das Märchen m.E. durchlebt und sich dabei verändert haben. Seine ursprüngliche Gestalt spielte ganz bestimmt in jender Zeit, in der Hoffen und Wünschen noch geholfen hat, also in vorhistorischer Zeit.

M.E. hat sich Lohr die Geschichte auf die Fahne geschrieben, nichts weiter. *ggg* --Trilo 20:20, 17. Aug 2005 (CEST)

Ich fände es durchaus plausibel dass ältere und neuere Einflüsse hier zusammengeflossen sein könnten. Es ist ja sowieso klar, dass das Märchen nicht zu irgendeinem Zeitpunkt "aus einem Stück" entstanden sein kann, weil verschiedene beliebte Märchen-Elemente auch woanders vorkommen, also schon bekannt waren. So könnte die Geschichte in der Vorliegenden Form in Lohr erzählt worden sein, wobei sie aus Versatzstücken besteht, die älter sind. Man hat ja bei vielen Grimm-Märchen den Eindruck, dass sie Mischungen aus anderen sind. Die weiße Schlange ist zum Bsp. so eines, wo man fast jede Passage eigendlich schon so ähnlich kennt. Mir scheint schon, dass die Geschichte christliche Elemente enthält. Die Stiefmutter ist eine Schlange (weil Hexe, Hinterhältigkeit, Gift), die das unschuldige Kind mit dem Apfel verführt, den sie durch ihre Erkenntniss zu machen verstand. Schneewittchen aber ersteht von den Toten auf und steigt aus dem Grab, wie vorher seine Mutter in seiner Gestalt. Die Strafe für die Stiefmutter soll vielleicht ihre Verfehlungen symbolisch wiedergeben, wie im Mittelalter üblich (sie wollte die schönste sein, also soll sie tanzen). Wobei mir grade auffällt, dass das alles auch aus vorchristlicher Zeit stammen könnte. Da gab es ja auch schon Ideen von Auferstehung uns ewigem Leben (z.B. Kybele, Bacchus). Irgendein gieriger Römer wurde mal hingerichtet, indem man ihm flüssiges Gold in den Mund schüttete. Stoll 10:02, 28. Aug 2005 (CEST)

Ja, ich denke auch, es sind neuere und ältere Einflüsse zusammen geflossen und die Gebrüder Grimm haben dann einen spätere - also eine zu ihrer Zeit aktuelle - Version gespeichert. In ihr sind aber trotzdem Vorstellungen zentral, die aus der Prähistorie stammen.
Entscheidend für die Gestaltung des Artikels wäre nun, wie ich meine, daß die Ansicht, das Märchen würde eine Geschichte rund um Lohr wiederspiegeln, falsch ist. Man behauptet das, aber es gibt gute Gründe, es zu bezweifeln. --Trilo 23:42, 24. Sep 2005 (CEST)

Dass der Prinz eine Siebenjährige heiratet spricht doch auch dafür dass das Märchen schon älter ist, oder?

Bitte noch mal in Grimms Märchen hinein lesen: sie ist als Siebenjährige geflohen und dann so lange bei den Zwergen geblieben, dass sie ein Mieder brauchte - sprich: einen Busen hatte. Das ist bei Siebenjährigen eher selten. --Unscheinbar 22:52, 21. Sep 2005 (CEST)

Mhm, ja Mitdenken ist eine Kunst... Das nächste Mal schlaf ich ne Nacht über meinen Fragen ;)

Ein Märchen brauchte m.E. immer eine Grundlage in der Vorstellungswelt der Menschen, die es erzählen und weiter tragen. Bei Schneewittchen ist das vielleicht die Vorstellung von der "falschen Mutter", die bei der hohen Sterblichkeit von Frauen in der Prähistorie allgemein bekannt war: Das soziale Familienoberhaupt in einer Großfamilie war nur selten für alle Kinder wirklich die leibliche Mutter und deshalb wurden auch nicht alle Kinder gleich fürsorglich behandelt. Gerade Mädchen waren (wie heute noch in vielen Ländern) weniger "wert" und wurden - das ist eine weitere Annahme, die man historisch beweisen kann - oft weg gegeben, in Arbeitsdienste geschickt oder auch - eben in der Prähistorie - sich selbst im Wald überlassen wie Hänsel und Gretel. Man hat die überzähligen Esser einfach ausgesetzt. Zumal, wenn sie zur Konkurrenz wurden, wie Schneewittchen, deren Schönheit der "Mutter" gefährlich wurde. Sie kann ihren Status auch verlieren, denn man weiß ja, wie sich Väter für Mädchen zu interessieren beginnen, wenn es soweit ist.
Man kann auch annehmen, daß das Aussetzen von Kindern (was vorkam) nachträglich von den Beteiligten als ungerecht empfunden oder wegen schlechtem Gewissen umgedichtet wurde, weil die Kinder ja nichts dafür können. Die Vorstellung, ein in den Wald geschicktes Kind würde von Zwergen - eigensinnigen Gnomen, Waldbewohnern (die es dort ja gibt) aufgenommen und versorgt, ist dann nur bequem. Man nahm in der Prähistorie die Existenz von Zwergen für bare Münze, sie galten als völlig normale Wesen, also warum sollte es unwahrscheinlich sein, daß sie ein Menschenkind aufnehmen?
Eine Vorstellung, so bequem, daß man mit ihr eine Rache-Phantasie verbinden kann: Die Zwerge geben dem verstoßen Kind Obdach und verhelfen ihm letztendlich passiv zum Sieg über die Täter. Das Kind ist betont fleißig, hat sich also nichts zu schulden kommen lassen, ist sauber und rein. Es muß nachträglich gewinnen über die Mutter, die eine Konkurrentin ist.
Meine Meinung: Das Märchen ist ganz klar prähistorischen Ursprungs. Die späteren Versionen sind Umbildungen. Die Annahme mit Lohr ist spekulativ und fragwürdig. Sie haut vorn und hinten nicht hin! :-)) --Trilo 23:42, 24. Sep 2005 (CEST)


Wie ihr sicher wisst, wurden die Märchen die die Gebrüder Grimm aufschrieben "gereinigt". Will heißen, dass sie unerwünschte Symboliken weg ließen (z.B. sexuelle Motive). Ausserdem darf man nicht vergessen, dass Märchen nicht für Kinder konzipiert wurden, sondern als Erzählgut in der einfachen Bevölkerung umher gingen. Da diese ja weder lesen und schreiben konnten, ist es klar, dass viele Variationen gibt und dass viele verloren gegangen sind. Die Pädagogik, also die Erkenntnis, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind, stammt aus dem 17./18. Jahrhundert. Davor wurden Kinder als kleine Erwachsene angesehen. Erst in dieser Zeit wurden Märchen für Kinder aufgearbeitet. Lest mal die Werke von Lüti und Röhrich, hier wird unteranderem aufgezeigt, dass sich viele Motive schon in den antiken Märchen Ägyptens wiederfinden und dass sich diese Motive auch in indischen und chinesischen Märchen wiederfinden lassen.

Schneewittchendorf

Habe den Link auf das Schneewittchendorf entfernt, das ist wohl eher ein Werbegag der "belinkten" Gemeinde [1]. Wenn man sich die Homepage mal ansieht, stößt man schnell auf den angeblichen Forscher, ein Hobbyhistoriker. Besonders beeindruckt haben mich die Scans seiner handschriftlichen Notizen und geschriebenen Skizzen. Und erst das Bild von Schneewittchen und den Zwergen auf der schönen Wiese. Lol --Wangen 23:17, 1. Mär 2006 (CET)

Haar

Ich habe mal gehört, dass in der ursprünglichen Version der Brüder Grimm nur ihre Augen als schwarz wie Ebenholz beschrieben werden und über ihr Haar gar keine Aussage gemacht wird. Ist da was dran? Weiß jemand näheres? -- Imladros 16:29, 9. Sep 2006 (CEST)

davon habe ich auch gehört. sie soll "gelbes haar" gehabt haben. noch eine frage am rande. warum erscheint der Margarethe von Waldeck unglaubwürdig? das sollte vielleicht näher erläutert werden...

Hut ab!

Sehr guter Artikel, wollte mal alle Beteiligten loben. Ich bin glücklicher Besitzer des sehr seltenen Hörspiels "Richilde" vom Detmolder Puppentheater nach Musäus und mir fiel sofort die Parallele auf, was mich dann dazu veranlasste, die Frage zu stellen: who was first? Und siehe da, die Richilde war 30 Jahre vor Grimm! Bei Musik würde man von einem Plagiat sprechen. :-) -andy 80.129.108.10 14:20, 2. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Frauenband Schneewittchen

Hallo!


Ich habe heute den dritten Teil der Doku-Reihe Gerneration Pop auf Phoenix gesehen und da wurde unter anderem die Band Schneewittchen vorgestellt. Jetzt wollte ich mich über die Band weiter informieren, aber hier auf Wikipedia finde ich dazu leider nichts. Ich würde ja auch selbst einen Artikel dazu anlegen, aber leider ist mir das bisger noch nicht gelungen. (Bin wohl zu unfähig.) Bis auf folgende Infos habe ich aber auch noch nicht so viel über die Band herausgefunden.


Schneewittchen ist/war eine Hamburger Frauenband mit feministischen Texten und folkloristischer, melodiöser Musik. Den Durchbruch bzw. größten Erfolg hatte die Gruppe, deren Mitglieder alle Pädagoginnen waren, mit dem 1978 erschienenen Album "Zerschlag deinen gläsernen Sarg". Der gleichnamige Titelsong avancierte zum Schlachtruf der Frauenbewegung.


Songs auf dem Debütalbum:

1. Mora, wohin gehst du

2. Armer Jonny

3. Die Eisenbahn

4. Die namenlosen Frauen

5. Die Emma

6. Der Mann, das ist ein Lustobjekt

7. Schneewittchen

8. Ich will den Tag nicht halten

9. Die grossen Plantagen

10. Unter dem Pflaster liegt der Strand

11. Nehmen Sie's wie ein Mann, Madame


Besetzung:

Angi Domdey: Gesang, Gitarre, Percussion

Anka Hauter: Flöte, Gesang, Percussion

Bruni Regenbogen: Gesang, Gitarre, Geige, Viola

Rotraut Colberg: Klavier, Cello, Contrabass, Akkordeon


Weitere Album-Veröffentlichungen:

1979: Feuerball

1980: Tu Was!

1981: Mädchen die Pfeifen


Was danach mit der Band geschah, weiß ich nicht, zumindest Angi Dombdey hat in den frühen 1990ern zwei Alben mit der Barrelhouse Jazzband herausgebracht.


Links:

http://www.rock-pop-tipps.de/schneewittchen-zerschlag-deinen-glaesernen-sarg.html

http://www.lernzeit.de/sendung.phtml?detail=320376&PHPSESSID=022b72cf77cfd0d4334c107de8103ace


Vielleicht ist ja einer von euch so nett und bastelt daraus einen Artikel.

Gürtel, Kamm?

Was ist eigentlich mit den beiden ersten Mordversuchen der König. Sie wollte doch Schneewittchen zuerst mit einem Gürtel und einem Kamm töten.

Zur Interpretation

Vorweg, ich begrüße einen interpretatorischen Teil. Vor allem wenn der halbwegs was Klares zusammen reimt. Aber dazu muß man natürlich zuerst mal wirklich lesen. "Schneewittchen ähnelt in ihrer Unbeschwertheit ...". Welche Unbeschertheit? Diese etwa: "Nun war das arme Kind in dem großen Wald mutterseelen allein, und ward ihm so angst, dass es alle Blätter an den Bäumen ansah und nicht wusste wie es sich helfen sollte. Da fing es an zu laufen und lief über die spitzen Steine und durch die Dornen, und die wilden Tiere sprangen an ihm vorbei, aber sie taten ihm nichts."? Das heißt wohl eher, daß es mit unserer Heldin etwas besonderes auf sich hat, von unbeschwert steht da nichts. "Die tanzenden, kalten Schneeflocken gleichen der leichten, aber müden Seele der Mutter" - welche müde Mutter, in welchem Märchen? Wo tanzen da die Flocken und würden sie eben tanzen, was hätten dann tanzende Schneeflocken mit einer müden Mutter zu schaffen? "Die roten Blutstropfen durch den Nadelstich lassen sowohl den Blutverlust durch die tödliche Geburt als auch den Stich mit dem Kamm und die Vergiftung mit dem roten Apfel vorausahnen." Ähm, im Märchen steht das Blut mit dem Schnee im Zusammenhang: "Und weil das Rote im weißen Schnee so schön aussah ...". Das Problem ist aber einfach, daß diesen Assoziationen, das ist noch die freundlichste Bezeichnung die mir einfällt, jede Basis fehlt, wie sie etwa der Vergleich mit ähnlichen Allegorien anderer Märchen bringen könnte und natürlich etwas Wissen um antike und mittelalterliche Allegorik. Alles das was wir heute unter Hausmärchen o. ä. zusammenfassen ist eigentlich christliche Allegorik, insbesondere mittelalterliche und eben darum sehr stark von der Antike durchtränkte, auch wenn es ein antikes Scheewittchen in dieser Gestalt nicht gab. Statt einer tanzenden Schneeflockendeutung hätte man lieber selbst eine schlechte Interpretation des Märchens als solches gelesen. "Die Stiefmutter dagegen beneidet und fürchtet das Kind, weil sie Angst vor dem Tod hat." Von Angst vor dem Tod steht da nichts, da steht "aber sie war stolz und hochmütig, und konnte nicht leiden, dass sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden". Zutreffend ist dagegen "Diese Eigenschaften verweisen auf das biblische Bild der Schlange." Daß in dieser Königin der Satan auftritt und daß der mit all seinem Werk nur Schneewittchens (Schnee=weiß=rein=unschuldig=frei von Sünde=Maria-Allegorie) Glück wirken kann, das ist doch klassischer Stoff und auch nicht besonders schwer zu treffen. Tiefer und auch kühner ist da wohl der Griff mit dem Bild, daß die Tücke die Unschuld oder Tugend bis an den äußersten Rand zum Tod trifft - (die Dreizahl der tödlichen Angriffe bekräftigt im letzten den Schein des Endgültigen) - der aber eben eher eine Art höheres Leben zu sein scheint: "Nun lag Schneewittchen lange Zeit in dem Sarg und verweste nicht, sondern sah aus als wenn es schliefe, denn es war noch so weiß als Schnee, so rot als Blut, und so schwarz haarig wie Ebenholz." Weiter wichtig scheint mir: "ließen einen durchsichtigen Sarg von Glas machen" und der eigentlich genannte Grund der die Zwerge bewegt: "Aber die Zwerge antworteten: "Wir geben ihn [den Sarg] nicht, um alles Gold in der Welt." Da sprach er: "So schenkt mir ihn, denn ich kann nicht leben ohne Schneewittchen zu sehen, ich will es ehren und hochachten wie mein Liebstes." Wie er so sprach, empfanden die guten Zwerglein Mitleiden mit ihm und gaben ihm den Sarg." Daß die "Absichten" jenes Königssohns die vorstellbar reinsten gewesen sind liegt auf der Hand, aber nur eben diese reinsten konnten das Mitleid in den Zwergen regen, nicht natürlich "alles Gold der Welt". --M.sack 02:19, 10. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Ich denke, die Interpretation hat in dieser Ausführlichkeit hier nichts zu suchen. Hinweise auf wissenschaftlich relevante Interpretationen sind OK (Röhrich, Lenz). Aber dies ist nicht der Ort für Interpretationsarbeiten, deren Wert ja ohnehin diskutabel sind (s.o.)--Tocca 17:06, 10. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Wie oft hab ich jenes dies-ist-nicht-der-Ort-für-Lied schon pfeifen gehört. Der simpelste Blick in ein besseres Lex (Kindlers) widerlegt es. Die Leute die hier oder anderswo schreiben verstehen sich nicht alle als bloße Abkopierer und Mini-Austräger so genannter Fachliteratur. Wer seinen Ansporn nur darin hat, why not? Ich kritisiere hier nur offenbar Unhaltbares. Ist mir dann auch so richtig Wurst obs ein Professor oder Karl Krummbügel aus Finsterhausen geschrieben hat.--M.sack 21:46, 11. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Es ist doch völlig legitim und im Sinne von Wikipedia zu debattieren, ob ein Abschnitt in einen Artikel gehört oder nicht. Ich denke, diese Interpretationen sind es definitiv nicht. Schneewittchen-Interpretationen gibt es zu Tausenden. Eine gültige auf keinen Fall. Weder von Freud, noch von irgendwem sonst. Auf bestimmte Interpretationen kann ja hier durchaus verwiesen werden, wenn sie in irgendeiner Weise kulturgeschichtlich relevant sind. Diese Relevanz sehe ich bei den in den Wiki-Artikel eingebauten nicht.--Tocca 18:02, 14. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Es gibt in der Kunst nirgendwo gültige Deutung, sondern immer nur Versuche. Wir sind hier nicht im Reich der Wissenschaft im engeren Sinne. Zu disem Reichtum an Deutungen tragen nicht nur -große Leute- bei, sondern auch etwa ganz unterschiedliche Autoren ganz unterschiedlicher Qualität etwa im Kindlers und darum sehe ich nicht warum das, was woanders ganz normal ist, in der Wikipedia nicht geht, hat mir auch noch keiner zeigen können. Nur, und da sind wir uns ja einig wohl, was hier jemand reingesetzt hat ist nun durchaus in Gänze zu ersetzen. Ich gehöre halt zu den Leuten hier die ungerne Arbeit anderer löschen. Ich ersetze in der Regel nur durch, wie ich glaube, besseres Zeug, in jedem Fall suche ich vorher Kontakt mit den Autoren. Das hab ich oben etwas im Detail getan. Hoffe da meldet sich einer, denn so bleibt der interpretatorische Abschnitt sicher nicht drin. Von einigen beinharten Leuten wird sowas in drei Sekunden kleingemacht.--M.sack 21:40, 14. Nov. 2007 (CET)Beantworten


Eben, es gibt keine gültige Deutung. Und das hat zur Konsequenz, dass jeder deuten kann, soviel er will, auch du und ich, jede Interpretation hat ihren Wert. (Meine Interpretation z.B. würde noch mal völlig andere Aspekte betonen, und die üblichen psychoanalytischen halte ich für Kikifax.) Ich denke, daraus ergeben sich die Fragen -
- Sollen überhaupt Interpretation rein? Wenn ja, welche? (Es ist ja wohl klar, dass nicht alle rein können.
- Oder sollen bestimmte Interpretationen erwähnt werden? Wenn ja, welche.
Da eben jede Interpretation an sich einen Wert hat wie die andere, sollte man es bei Erwähnungen belassen. Welche Interpretationen sollen erwähnt werden? Solche, die eine gewisse kulturelle bzw. wissenschaftliche Relevanz gehabt haben. Und das, ich betone es noch einmal, hat nichts mit der Qualität der Interpretation zu tun, sondern damit, welchen Einfluss eine Interpretation auf die Literaturwissenschaft, die Forschung usw. hat.

Angemessen finde ich es z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Rotk%C3%A4ppchen#Interpretationen (Auch wenn ich die Interpretation selber nicht goutieren kann.) --Tocca 12:47, 16. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Offenbarer Unsinn wird es immer schwer haben, es sei denn, daß er mit einem Namen verbunden ist. Also ein Fromm kann sich das leisten: "Darüber hinaus interpretiert Fromm dem Rotkäppchen die Menstruation ins Mützchen und will in dem mit Wackersteinen gefüllten Bauch des Wolfes die Darstellung der männlichen Schwangerschaft erkennen." Die andern, also wir, haben kein Recht auf reine Willkür, sondern, umgekehrt, die anderen Leser und Mitarbeiter haben ein Recht auf inhaltlich stützbare Nachvollziehbarkeit. Hat nichts damit zu tun ob mir das dann gefällt oder nicht, ob ich das Quark finde oder nicht. Eine Deutung hat also nicht im offenbaren Widerspruch zum Inhalt eines Werkes zu stehn. Lese ich dagegen etwa: "Schneewittchen ähnelt in ihrer Unbeschwertheit ...", dann steht davon nichts im Märchen drin (es sei man meint naiv oder unschuldig statt unbeschert, dann muß mans halt schreiben). Stehen verschiedene Interpretationen von Wikipedia-Autoren zur Auswahl, so daß man sich überlegen muß welche zu löschen, dann sollten es die am schwersten haben die am meisten in der Luft hängen, welche also im Vergleich mit anderen Versionen und ähnlichen Kunstwerken am isoliertesten sich heraus stellen.--M.sack 19:06, 16. Nov. 2007 (CET)Beantworten