Game Design
Game Design bezeichnet im Rahmen der Computerspiele-Entwicklung die Tätigkeit der theoretischen Konzeption von Spielwelt, Regeln, Charakteren in Hinblick auf eine bestimmte Zielgruppe. Bekannte internationale Game-Designer sind Hideo Kojima, Peter Molyneux, Sid Meier, Roberta Williams, Warren Spector und Shigeru Miyamoto. In Deutschland zählen z.B. Gerald Köhler, Ralf Glau oder Erik Simon zu den populärsten Game-Designern.
Aufgabenspektrum
Game Design beginnt mit einer theoretischen Konzeption und umfasst dort alle Prozesse, die für die Schaffung der Spielvision und der Spielwelt mitsamt den dort lebenden Charakteren und vorherrschenden Gesetzmäßigkeiten erforderlich sind, d.h. insbesondere auch die Festlegung aller narrativen und interaktiven Komponenten. Je nach Zielgruppe werden schon in dieser theoretischen Phase ethische, psychologische und auch Marketing-Aspekte berücksichtigt. Die Phase des Game Designs endet, bezogen auf den Gesamtprozess der Spieleentwicklung, typischerweise mit der Bereitstellung eines schriftlichen Design Manuals oder Spielkonzepts.
Häufig geht die theoretische Spielkonzeption mit einem Prototyping, d.h. der Entwicklung einer multimedial einfachen Spielversion, einher, anhand derer sich bereits vorab ein grundsätzlicher Eindruck vom späteren Gameplay gewinnen lässt. Hierdurch lassen sich Unklarheiten und Lücken im Spielkonzept bereits vorab ausfindig machen und eliminieren, bevor der eigentliche kostenaufwendige Entwicklungsprozess beginnt.
Trotzdem erfolgt das Game Design fast immer mit Blick auf die tatsächliche spätere technische Realisierungsplattform, d.h. z.B. unter Berücksichtigung der Frage, ob eine interaktive 2D- oder 3D-Welt produziert wird, oder was zur Laufzeit auf der anvisierten Rechnerhardware oder Netzwerk-Infrastruktur überhaupt zu realisieren ist.
Studium und Ausbildung
Für erfolgreiches Game Design ist eine große Bandbreite unterschiedlicher kreativer und sozialer Kompetenzen erforderlich und ein zumindest grundlegendes Verständnis der technischen Möglichkeiten der anvisierten Spiele-Hardware unerlässlich. Seit einigen Jahren gibt es auch in Deutschland die Möglichkeit, Game Design formal als Studium oder Ausbildungsberuf zu erlernen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Mehrzahl dieser Angebote den Begriff im Vergleich zu der in der Spieleindustrie üblichen Terminologie weiter fasst, indem sie auch typische Aufgaben des nachgelagerten Entwicklungsprozesses (wie Programmierung, Grafikdesign u.ä.) integriert oder sogar schwerpunktmäßig verfolgt.
Im Jahr 2000 startete an der Berliner Games Academy das erste regelmäßige Ausbildungsangebot in Deutschland. Weiterhin werden deutschsprachigen Raum im Rahmen des Studiengangs „Game Design“ an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich und an der Mediadesign Hochschule in Berlin, Düsseldorf und München die besonderen Aspekte von „Game Design und Game Development“ umfassend vermittelt. Seit 2005 bietet auch das Qantm Institute sein „Diploma of interactive Entertainment“ mit den Fachrichtungen „Game Design & Development“ in Deutschland an. Die SRH Fachschulen gGmbH in Heidelberg bietet seit dem Jahr 2006 die „Ausbildung zum staatlich anerkannten Informatiker für Game- und Multimedia-Entwicklung“ an. (Für weitere Informationen zum Bildungsweg: siehe Hauptartikel Spieleentwicklung.)
Literatur
- Bob Bates, Game Design – Konzept, Kreation, Vermarktung. 2002, Sybex, Köln, ISBN 3815504333
- Chris Crawford, On game design New Riders. Boston N.Y. 2003, ISBN -0-13-146099-4
- Andrew Rollings, und Dave Morris Game Architecture and Design. 2000, New Riders. Boston N.Y, ISBN 0735713634