Mattersburg
Vorlage:Infobox Ort in Österreich Die Stadt Mattersburg (ungarisch Nagymarton, kroatisch Materštof) ist die Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirkes im Burgenland. Bekanntheit erlangte sie in den letzten Jahren in erster Linie durch den Fußballverein SV Mattersburg, der seit der Saison 2003/04 in der höchsten österreichischen Spielklasse vertreten ist.
Lage
Mattersburg liegt im nördlichen Teil Burgenlands östlich von Wiener Neustadt im Wulkatal. Über die Straße ist es von Eisenstadt und Oberpullendorf über die Burgenland Schnellstraße S31 und von Wiener Neustadt über die Mattersburger Schnellstraße S4 erreichbar.
Mattersburg ist durch die Mattersburger Bahn über den Schienenweg mit Wiener Neustadt und Sopron verbunden.
Ortsteile der Stadtgemeinde sind Mattersburg und Walbersdorf.

Geschichte
Mattersburg wurde 1202 das erste Mal als Villa Martini urkundlich erwähnt. Es dürfte sich dabei um den heiligen Martinus gehandelt haben. Eine ursprünglich hier stehende Burg wurde bereits vor 1294 geschleift. An Stelle dieser wurde die Burg Forchtenstein gebaut.
Bereits 1354 erhielt Mattersburg das Marktrecht.
Interessant ist die Geschichte in Verbindung mit dem Judentum. So siedelten sich im 16. Jh. die aus Ödenburg vertriebenen Juden hier an und die Stadt wuchs stark. Im Jahr 1671 mussten die Juden auf Befehl von Leopold I. Mattersdorf, wie die Stadt damals hieß, verlassen, kehrten jedoch bereits 1678 auf Einladung von Paul I. Fürst Esterházy wieder zurück, wobei sie aber ihre Besitzungen wieder kaufen mussten. Seither gehörte Mattersdorf zu den jüdischen Siebengemeinden im Burgenland. Die eigenständige Judengemeinde wurde erst 1902-03 mit der Marktgemeinde zusammengelegt. Der Ort Kirjat Mattersdorf in Israel erinnert noch heute an diese Gemeinde.
Einen Aufschwung nahm der Markt, als die Eisenbahn von Wiener Neustadt nach Mattersburg 1847 in Betrieb genommen wurde.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Nágymárton verwendet werden.
Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Bis zum 14. Juni 1924 hieß die Gemeinde offiziell Mattersdorf. Am 2. Juli 1926 erfolgte die Stadterhebung.
Gleich nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Februar 1938 wurde die jüdische Bevölkerung vertrieben und enteignet, so dass es bereits im Herbst 1938 keine Juden mehr in Mattersburg gab. Im Zuge der Kriegshandlungen des Zweiten Weltkrieges waren über 200 Tote und Vermisste zu beklagen. Etwa 100 jüdische Einwohner dürften zum größten Teil in den Vernichtungslagern ermordet worden sein.
Nach dem Krieg kamen viele rückwandernde so genannte Ostarbeiter in die Stadt. Dabei wurde der Typhus in die Stadt eingeschleppt.
Politik
Bürgermeisterin ist Ingrid Salamon von der SPÖ, 1. Vizebürgermeister Klaus Leitgeb von der ÖVP, 2. Vizebürgermeister Josef Reisner von der SPÖ. Ortsvorsteher des Ortsteiles Walbersdorf ist Hubert Lang von der SPÖ. Amtsleiter ist AR Karl Aufner.
Die Mandatsverteilung (25 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 15, ÖVP 8, FPÖ 1, Grüne 1 und andere Listen 0 Mandate.
Wirtschaft
Einer der größten Betriebe ist der Konservenhersteller Felix Austria. Daneben gibt es noch viele andere Betriebe im Gewerbe und Dienstleistungsbereich. Mattersburg verfügt über drei Einkaufszentren.
Sport
- Fußball: SV Mattersburg
- Basketball: Der BK Mattersburg Rocks spielt seit der Saison 2007/08 in der 2. Bundesliga Division Süd.
Weblinks
- 10606 – Mattersburg. Gemeindedaten der Statistik Austria