Der Fluch des Dämonen
Film | |
Titel | Der Fluch des Dämonen |
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Originaltitel | The Night of the Demon / The Curse of the Demon |
Produktionsland | Großbritannien |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1957 |
Länge | 95 Minuten |
Stab | |
Regie | Jacques Tourneur |
Drehbuch | M.R. James (story) Charles Bennett Hal E. Chester |
Produktion | Hal E. Chester |
Musik | Clifton Parker |
Besetzung | |
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Der Fluch des Dämonen ist ein Horrorfilm aus dem Jahre 1957 von Jacques Tourneur. Er basiert auf der Kurzgeschichte „Drei Monate Frist“ (Casting the Runes) von Montague Rhodes James.
Obwohl er international als einer der ganz großen Horrorfilme gilt, und bei jedem, der ihn gesehen hat, in nachhaltiger Erinnerung bleibt, ist er in Deutschland nur wenig bekannt. Eine deutsche Veröffentlichung auf DVD steht nach wie vor aus. In England erschien er zunächst unter dem Titel „The Night of the Demon“, für die Auswertung in den USA wurde er dann auf 83 Minuten gekürzt und unter dem Titel „The Curse of the Demon“ im Doppelprogramm mit Hammers „Frankensteins Rache“ verwertet.
Handlung
Der amerikanische Wissenschaftler John Holden reist nach England, um an einer Konferenz über parapsychologische Phänomene teilzunehmen und auf Anraten von Professor Harrington Nachforschungen über Julian Karswell, den Anführer einer satanistischen Sekte, anzustellen. Nach seiner Ankunft wird er von der Tochter des Professors Harrington kontaktiert, welcher kurz zuvor von einem mysteriösen Wesen angefallen und getötet wurde. Von Karswell persönlich wird Holden gewarnt, auf seine Untersuchungen zu verzichten und unverzüglich nach Amerika zurückzureisen. Trotz der eindringlichen Warnung lässt sich Holden nicht einschüchtern und findet nach und nach heraus, dass Karswell offenbar übernatürliche Kräfte besitzt. Karswell hat einen Fluch aus einer alten Runenschrift, welchen er zuvor über Professor Harrington verhängt hatte, nunmehr über Holden verhängt, um die für ihn unliebsamen Nachforschungen endgültig zu verhindern. Holden entdeckt, dass für ihn die einzige Möglichkeit, nicht von Karswells Dämon getötet zu werden, darin besteht, den auf ihn gerichteten Fluch direkt auf Karswell zurück zu übertragen. In einer dramatischen Aktion gelingt dies Holden. Das Schicksal, welches Karswell für Holden bestimmt hat, ereilt ihn schließlich selbst.
Entstehungsgeschichte
In Bennetts zwei Jahre zuvor geschriebenem Original-Drehbuch wird der Dämon selbst nie gezeigt. Dies wollte Tourneur auch so umsetzen, der Produzent Hal E. Chester war allerdings der Ansicht, dass der Film der physischen Präsenz des Dämonen bedarf und setzte sich auch durch. Im fertigen Film ist er dann aber sinnvollerweise lediglich diffus im Nebel auf die Entfernung hin zu sehen.
Kritiken
- „‚Night of the Demon‘, der viele Ideen und einzelne Schnittpassagen von dem früheren ‚Cat People‘ übernahm, konnte dessen Muster aus Verfolgung und Spannung noch steigern. Er ist ohne Zweifel besser und furchterregender als ‚Cat People‘ und, was noch wichtiger ist, er ist der letzte wahre Horror-‚Klassiker‘ der Film-Geschichte. In den einundzwanzig Jahren, die seit seiner Entstehung vergangen sind, kamen ein oder zwei Filme nahe an ihn heran – insbesondere ‚Burn Witch Burn‘ –, aber keiner hat ihn je erreicht oder übertroffen. Vielleicht stellt sich doch irgendwann heraus, dass dies wirklich der absolute Höhepunkt des Genres der ‚denkenden‘ Horrorfilme war, das Val Lewton mehr als zehn Jahre früher ins Leben gerufen hatte.“ – William K. Everson: Klassiker des Horrorfilms (OT: Classics of the Horror Film). Goldmann, München 1982, ISBN 3-442-10205-7, S. 192
- „Makabrer Gruselfilm, mit – für seine Entstehungszeit – perfekten Tricks. Auch heute noch für Freunde des Genres annehmbare Unterhaltung.“ – „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
Sonstiges
- In Kate Bush's „Hounds of Love“ findet sich die Zeile „It's in the trees! It's coming!“ aus dem Film.
- Der Film wird in dem Eröffnungssong Science Fiction/Double Feature der Rocky Horror Show besungen: „Dana Andrews said prunes gave him the runes, but passing them used lots of skill“.
Literatur
- Montague Rhodes James: Drei Monate Frist (OT: Casting the Runes), in ders.: Der Schatz des Abtes Thomas. Phantastische Geschichten. Deutsch von Friedrich Polakovics. Insel, Frankfurt am Main 1970, ISBN 3-518-38205-5
- William K. Everson: Klassiker des Horrorfilms (OT: Classics of the Horror Film). Goldmann, München 1982, ISBN 3-442-10205-7, u. a. S. 189–192