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Streumunition

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Clusterbombe im Museum

Marquardt CBU Mark 20 "Rockeye II"

Eine Streubombe (engl.: cluster bomb oder cluster bomblet unit (CBU)) besteht aus einem Behälter (engl.: dispenser), der zwischen drei und über 1000 so genannter Bomblets oder Submunitionen enthält und diese bei der Aktivierung freisetzt. Es existieren diverse Arten von Bomblets, sowohl konventionelle Arten mit Explosions-, Brand-, Splitter- und/oder panzerbrechender Wirkung als auch spezielle Varianten, zum Bespiel Minen oder Systeme, die durch Graphitfäden Umspannwerke oder Überlandleitungen kurzschließen.

Streubomben verteilen ihre Submunitionen über große Areale und werden aus diesem Grund oft gegen große Truppenansammlungen eingesetzt, durch den großen Wirkungsradius erhöht sich allerdings natürlich auch die Wahrscheinlichkeit von Kollateralschäden.

Die Bomblets sind in der Lage, brennbares Material zu entzünden. Sie können bis zu 125 mm dicken gepanzerten Stahl durchbrechen.

Der Anwendung dieser Waffen stellen sich viele Individuen und Gruppen entschieden entgegen, etwa das Rote Kreuz und die Vereinten Nationen, weil etwa 5 - 10 % der Bomblets nicht beim Einschlag explodieren, sondern als Blindgänger liegenbleiben und viele Jahre lang wie Landminen wirken. Die geringe Größe und die leuchtende Farbe der Bomblets macht sie für Passanten, speziell kleine Kinder, ansprechend, viele Submunitionen ähneln von ihrer Form und Farbe stark Getränkedosen. Streubomben sind in Indochina noch immer eine Gefahr, besonders in Laos und Süd-Vietnam. Unlängst wurden in Afghanistan mehrere Zivilisten, darunter Kinder, durch liegengebliebene Bomblets getötet.

Die Streubombentechnologie wurde unabhängig voneinander von den Vereinigten Staaten und Russland entwickelt und ist nun weitverbreitet.

Im November 2003 enthüllte Der Spiegel, dass auch die Bundeswehr im Besitz von Streubomben ist.