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Thor Heyerdahl

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Thor Heyerdahl

Thor Heyerdahl (* 6. Oktober 1914 in Larvik; † 18. April 2002 in Colla Micheri, Italien) war ein norwegischer Anthropologe, Zoologe, Geologe, Ethnologe, Botaniker und Abenteurer.

Leben

"Wenn Sie mir als 17-Jährigen gesagt hätten, ich würde auf einem Floß über das Meer segeln, hätte ich vollständig geleugnet, dass das in Frage kommt. Zu dieser Zeit war ich wasserscheu."

Thor Heyerdahl studierte in Oslo Zoologie und Geographie und bildete sich in Anthropologie weiter.

Während er sich 1940 im Rahmen einer Expedition in Bella Coola (British Columbia, Kanada) aufhielt, wurde Norwegen von Deutschland besetzt. Dadurch war es ihm nicht möglich, nach Norwegen zurückzukehren. Nach längerer Arbeitslosigkeit, in der er lediglich einige Hilfsarbeitertätigkeiten annehmen konnte, gelang es ihm mit Hilfe eines norwegischen Landsmannes, eine Anstellung in einer Werft zu erlangen, in der die Liberty-Frachter gebaut wurden. Heyerdahl entschloss sich, am Kampf für die Befreiung Norwegens teilzunehmen und meldete sich daher freiwillig im norwegischen Rekrutierungsbüro. Nach einer Ausbildung zum Luftwaffen-, Heeres- und Marinefunker sowie einer Fallschirmspringerausbildung wurde er in Nordostnorwegen in der Finnmark eingesetzt.

Er beteiligte sich an vielen Expeditionen (u.a. zur Osterinsel) und archäologischen Projekten. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er überwiegend auf Teneriffa, wo er die Pyramiden von Güímar erforschte.

Heyerdahl wurde mit zahlreichen Medaillen und Preisen ausgezeichnet. Universitäten in Europa, Nord- und Südamerika verliehen ihm insgesamt elf Ehrendoktortitel.

Einer der Navigatoren (Detlef Soitzek) der Tigris-Expedition benannte 1982 ein dreimastiges Traditionssegelschiff, das er mit einem anderen Segelliebhaber gekauft hatte und instandsetzte, nach Heyerdahl (siehe Thor Heyerdahl (Schiff)).

Nachbauten der Schiffe Kon-Tiki und Ra II kann man heute im Kon-Tiki-Museum besichtigen, das Teil des Norwegischen Seefahrtsmuseums in Oslo ist. Im Park Piramides de Güimar (in Güimar, Teneriffa) befindet sich ein weiteres, kleines Museum mit dem Nachbau eines Schiffes.

Der Forscher starb 2002 im Alter von 87 Jahren in Italien an einem Gehirntumor.

Expeditionen

Fatu Hiva

Seitdem Heyerdahl klein war, träumte er vom Leben auf einer einsamen Insel. Mit seiner ersten Frau Liv verwirklichte er diesen Traum 1937-38 auf Fatu Hiva, Marquesas-Gruppe. Dort lebten sie, abgeschieden von der Zivilisation, rund ein Jahr lang und verzichteten im Alltag auf alle technischen Hilfsmittel.

Neben der Verwirklichung des Traums von der Rückkehr zu einem natürlichen Leben stehen für Heyerdahl erst zoologische, und dann zunehmend ethnologische und archäologische Untersuchungen im Mittelpunkt seines Aufenthalts. Er findet steinerne Statuen, die Ähnlichkeiten mit Statuen in Südamerika haben. Außerdem erzählt ihm ein alter Einheimischer von der mythischen Herkunft seines Volkes aus dem Osten. Diese Hinweise motivieren ihn dazu, die wissenschaftliche These von einer Besiedelung Polynesiens von Südamerika her aufzustellen.

British Columbia

Expedition in Nordwest-Amerika (1940-1941). Heyerdahl werden Fotos gezeigt, auf denen Menschen, Felszeichnungen, Steinäxte und Götterfiguren zu sehen sind. Die Fotos erinnern ihn an Fatu Hiva, stammen aber aus dem Bella-Coola-Tal (British Columbia) an Nordamerikas Westküste. Heyerdahl stellt fest, dass der Philippinenstrom (Japanstrom) von Asien Richtung Nordwestamerika geht und dann abbiegt nach Hawaii und Polynesien. Auch der Passatwind verläuft von Nordwestamerika nach Polynesien. Heyerdahl stellt die These auf, dass es möglich sei, auf einem Boot, unterstützt durch den Philippinenstrom und den Passatwind von Nordwestamerika nach Polynesien zu gelangen.

Von Entdeckern und Forschern wurde bereits öfter auf die Ähnlichkeiten zwischen Polynesien und der Nordwestküste Amerikas hingewiesen, hatte aber bislang keine Erklärung dafür. Eine Verbreitung von Polynesien nach Nordwestamerika hielten die Forscher für ausgeschlossen. An eine Wanderung in umgekehrter Richtung war bis dahin noch gar nicht gedacht worden.

Weitere Übereinstimmungen von Polynesien und der Nordwestküste Amerikas: keine Keramik; keine Webarbeiten; Erdöfen zur Speisenbereitung; Kleidung aus Rinde, in Wasser eingeweicht und dann mit Schlegeln weichgeklopft; Steinäxte; Angelhaken; Streitkeulen; Musikinstrumente; seetüchtige Doppelkanus; Gebrauchsgegenstände; Sitten und Gebräuche.

Im Herbst 1949 fand in New York der XXIX. Internationale Amerikanistenkongress statt, auf der die Archäologen Ekholm und Robert von Heine-Geldern eine Ausstellung arrangierten. Sie bewies unter anderem, dass die eigentümlichen Angelhaken aus Knochen, Muscheln und Stein der Polynesier nahezu identisch waren mit solchen, die an der Pazifikküste Nord- und Südamerikas ausgegraben wurden.

Kon-Tiki

Bekannt wurde Heyerdahl durch seine Kon-Tiki-Expedition im Jahre 1947. Diese Expedition zeigte, dass es keine technischen Gründe gab, die die Einwohner Südamerikas von der Besiedelung Polynesiens abhielten. Heyerdahl hielt eine Besiedlung Polynesiens von Asien aus nicht für unmöglich, aber für schwierig, da sie gegen die Fließ-, bzw. Windrichtung des Humboltdstromes und des Passatwindes verläuft. Heyerdahls Theorie geht von zwei Hauptbesiedelungswellen aus:

  • Die erste von Südamerika mit der Strömung des Humboldtstroms und des Passatwindes westwärts nach Polynesien.
  • Die zweite von Südostasien, dem Japanstrom folgend, über British Columbia nach Hawaii und von dort weiter nach Polynesien.
Kon-Tiki im Kon-Tiki-Museum

Bei der Expedition gingen Heyerdahl und sein Team nach Südamerika, um dort aus Baumstämmen aus Balsa-Holz und anderem dort heimischen Material ein Floß zu bauen, mit dem sie den Pazifischen Ozean nach Polynesien überquerten. Die einzige moderne Ausrüstung an Bord waren Funkgeräte. Ihre Nahrung fingen sie im Meer. Der Dokumentarfilm über die Expedition wurde mit einem Oscar ausgezeichnet.

Heyerdahl wies nach, dass ein Floß aus frisch geschlagenem Balsaholz ca. zwei Jahre schwimmfähig ist. Heyerdahl ist Wiederentdecker der vergessenen Kunst, ein Floß perfekt steuern zu können. Mit Hilfe von Segeln und Guaras (Steckschwertern) ist es möglich, sämtliche Richtungs- und Wendemanöver auszuführen und auch gegen den Wind zu kreuzen (vor Ecuador 1953).

Im August 1952 wurde in Cambridge der XXX. Internationale Amerikanistenkongress eröffnet. Heyerdahl wurde eingeladen, da man den jungen Aufrührer mit Argumenten durchlöchern wollte. Nur wenige zweifelten daran, dass dies seine erste und letzte Begegnung mit der internationalen Fachwelt sein würde. Die meisten Gelehrten waren erstaunt, dass ein primitiver Floßfahrer sich wie ein Akademiker ausdrücken konnte. Und er beendete unter Beifall seinen ersten Vortrag. Nach dem dritten Vortrag erklärte der kanadische Anthropologe Professor Reginald Ruggles Gates, dass die letzten Ergebnisse der Blutforschung für die Richtigkeit der Auffassung Heyerdahls sprachen. Der Diskussionsleiter der Vorträge, der dänische Wissenschaftler Professor Kaj Birket-Smith, eigentlich kein Freund von Heyerdahls Theorien, dankte ihm und hob die ungewöhnliche Bedeutung seiner Forschung hervor.

Galapagosinseln

Archäologische Expedition (1952 bis 1953). Die Galapagosinseln liegen 600 bis 1000 Meilen (900 bis 1500 km) vom Festland entfernt. Es wurden zahlreiche Keramikscherben gefunden, aus unterschiedlichen Gegenden und Kulturepochen von Nordperu und Ecuador. Die ältesten Funde entstammen der Mochica-Kultur (300 - 800 n. Chr.) und der Tiahuanaco-Kultur (540 - 900 n. Chr.). Die Ursprungsgebiete der Keramiken erstrecken sich auf einen 1000 Meilen langen Küstenstreifen.

Die Inseln müssen demnach als Stützpunkt für Floßfahrten über einen Zeitraum von mehr als 1000 Jahren benutzt worden sein.

Mehrere amerikanische Gelehrte beginnen zu zweifeln, dass die großen Indianerkulturen wirklich so isoliert gewesen waren, wie man bisher geglaubt hatte. Es gibt Hinweise auf eine direkte Seeverbindung zwischen Mexiko und Peru/Ecuador, belegt durch archäologische Funde von S. K. Lothrop, Dr. Michael D. Coe und anderen.

Peru, Bolivien, Kolumbien

Feldstudien (1954) von vor-inkaischen Ruinenstädten vom Titicacasee (Peru) ausgehend über Bolivien bis hinauf nach Kolumbien.

Osterinsel

Archäologische Expedition (1955 - 1956). Heyerdahl nahm an, dass es mindestens zwei Einwanderungswellen gab. Eine erste kleinere aus Südamerika und eine zweite größere aus Polynesien. Diese Theorie stützte er darauf, dass das Schilf, das man am Titicacasee (im heutigen Peru) für die Boote verwendete Scirpus totora, identisch ist mit dem Schilf, das das Osterinselvolk im Kratersee anpflanzte. Ebenfalls aus Südamerika stammt der toro-mira-Baum, Lycium carolinianum (Busch mit essbaren Beeren), Cyperus vegetus (mit essbaren Wurzeln) und Polygonum acuminatum (eine Süßwasserpflanze, die in Peru und auf der Osterinsel medizinisch verwendet wird). Auch war die wichtigste Pflanze der Osterinsel die Süßkartoffel, von den Insulanern Kumara genannt. Botaniker haben bewiesen, dass die Pflanze südamerikanischer Herkunft ist. Der Name Kumara wurde auch von den Indianern Perus verwendet. Flaschenkürbis, Gemüse- und scharfe Paprika sind weitere südamerikanische Pflanzen, die auf der Osterinsel verwendet wurden.

Es ist belegt, dass der spanische Kapitän de Cadres im 16. Jahrhundert von einem Indianer die genaue Segelanweisung zu der Osterinsel bekam. Genannt werden die am besten geeigneten Häfen für den Start, Arica und Ilo; weiter die Dauer bis zu dem unbewohnten Vogeleiland Sala y Gómez, zwei Monate. Dann muss diese Insel links liegen gelassen werden. Die Reise wird vom Passatwind und vom südlichen Bogen des äußeren Peru-Stromes begünstigt.

Zwar bestehen aus den genannten Gründen keine Zweifel an indianischen Kontakten zur Osterinsel. Neuere archäologische, genetische und sprachwissenschaftliche Erkenntnisse haben jedoch die Theorie der erstmaligen Besiedelung der Insel von Südamerika aus widerlegt.

Heyerdahl führte auch einige praktische Experimente mit den Moais durch. Diese waren bei seiner Ankunft größtenteils umgestürzt und halb vergraben bzw. unvollendet. Er ließ eine Gruppe von Insulanern mit den in den Steinbrüchen gefundenen Faustkeilen an den unvollendeten Steinfiguren arbeiten und einige vollendete Statuen an der Küste aufrichten.

Pitcairn, Raivavae, Hiva Oa, Nuku Hiva

Auf dem Rückweg von der Osterinsel (1956) wurde von der Expedition noch die Inseln Pitcairn, Raivavae, Hiva Oa, Nuku Hiva besucht. Diese sind weitere Inseln, auf denen Monumentalstatuen existieren.

Ra II im Kon-Tiki-Museum
Ra II im Kon-Tiki-Museum

1969 versuchten Heyerdahl und eine internationale Besatzung mit dem nach ägyptisch-phönizischem Vorbild entworfenen Papyrusboot Ra I von Marokko aus Amerika zu erreichen. Die Expedition scheiterte, da das Schiff sich kurz vor dem Ziel in seine Bestandteile auflöste. Die Ra I wurde von afrikanischen Fischern vom Tschadsee gebaut. Da jene allerdings Heyerdahls Befürchtungen beim Bau nicht zur Kenntnis nahmen, zerlegte sich die Ra I während der Fahrt. Der Grund war, dass das entscheidende Haltetau, welches das Heck stabil hielt, entfernt wurde, da man dachte, es sei lediglich aus optischen Gründen angebracht. Deshalb sackte das Heck der Ra I während der Überfahrt ab, wodurch das gesamte Boot zerstört wurde. Doch er gab nicht auf und stach am 17. Mai 1970 mit der noch authentischeren und drei Meter kürzeren Ra II erneut in See und konnte schließlich die Insel Barbados erreichen. Diesmal ließ er das Schiff aber von Anden-Indianern vom Titicacasee bauen.

Während der Expeditionen dokumentierte Heyerdahl eine starke Verschmutzung des Atlantiks.

Tigris

1977 folgte noch die Reise mit dem Schilfboot Tigris von Al Qurnah (Irak) nach Dschibuti. Dort musste er die Reise wegen der aktuellen kriegerischen Lage abbrechen. Aus Protest verbrannte er die Tigris am Strand.

Malediven

Archäologische Expedition (1983)

Die archäologische Expedition nach den Malediven brachte Monumente zum Vorschein die den ansässigen Maledivern schon lange bekannt gewesen waren. Es existiert ein einheimischer Bericht über die Islamisierung des Landes im 11. nachchristlichen Jahrhundert. Durch die Ausgrabungen Heyerdahls wurde nun offenkundig, dass die Inseln schon seit der Spätantike besiedelt sein mussten. Arne Skjölsvold datierte die Erbauung der Tempelanlage von Nilandu um 500 n. Chr. wobei ältere Baufragmente in dem Schutt gefunden wurden. Rötliche Kalksteinblöcke wurden in der Füllung der Hawitta, einer Art Pyramide, gefunden die auf eine ältere Bauphase zurückreichten. Ein daneben gefundenes Holzkohlestück diente der Radiokarbondatierung. Postuliert wurde die erste Besiedelung der Malediven von der Harappa Kultur im Industal, insbesondere von Lothal aus. Auch auf dem Gaaf Atoll auf der Insel Gan (es gibt mehrere Inseln dieses Namens) wurde eine Hawitta ausgegraben. Insbesondere verwiesen Phallusskulpturen auf diese Kulturepoche, solche wurden zahlreich bei den Ausgrabungen gefunden. Außerdem wurden bei vielen Gräbern in Lothal Kauri Muscheln (Cypraea Moneta) als Grabbeigaben entdeckt. Der Archäologe Öystein Johansen entdeckte bei einem Aufenthalt auf der Insel Vadu auf dem Lagunengrund Topfscherben mit jungsteinzeitlichen Töpferwaren, die eine frühe Besiedelung der Malediven nahelegen. Auf der Insel Toddu, an der Nordspitze des Alifu Atolls, westlich von Male wurde ein Kopf von einer monumentalen Buddhastatue aufgefunden, dieser Kopf war der wesentliche Grund für die 1983 stattgefundene archäologische Besichtigung durch Heyerdahl. Islamische Fanatiker zerstörten jedoch solche Spuren früher Besiedelung. Die Statue war im Innern einer kleinen Stupa gefunden worden die von den Einheimischen als "Bodu Gafusi" (alter Steinhaufen) benannt wurde. Dort wurden auch Münzen gefunden, aus dem Mittelmeerraum, und zwar Denare von Caius Vibius Pansa, 90 v. Chr. geprägt. Weitere Kultureinflüsse wurden aus Dilmun nachgewiesen, welches eine Ruinenstadt in Bahrain ist.

Die Malediven Expedition war äußerst fruchtbar und riss Heyerdahl zu vielen Spekulationen hin die er alle in seinem Buch "Fua Mulaku" expostulierte, erschienen im C. Bertelsmann Verlag 1986 woraus ich die Fakten für diesen Artikel entnahm.

Tucumé, Peru

Archäologisches Projekt (1988 - 1993), Ausgrabungen an 26 Pyramiden der Vor-Inka-Hochkulturen der Moche (200 v. bis 750 n. Chr.), Lambayeque und Chimu, größte Pyramidenansammlung Südamerikas.

Die Küstenbewohner Perus waren hervorragende Seefahrer. 1527 wurde von den Spaniern ein Floß gekapert, das 20 Personen an Bord und ein Fassungsvermögen von 36 Tonnen brutto hatte. Es gab aber auch einen sehr großen Floßtyp, der 60 - 70 Tonnen befördern konnte. Mindestens 1000 Jahre vor Ankunft der Spanier wurden durch Flöße Waren aus Ecuador, Panama und Chile nach Peru transportiert.

Güímar, Teneriffa

Erforschung der Pyramiden (1990 - 2002)

Im Jahr 1990 gründete Heyerdahl ein spanisch-norwegisches archäologisches Projekt auf den Kanarischen Inseln, mit dessen Hilfe er die Stufenpyramiden von Güímar (Tenerife) bewahren konnte, und hielt den Vorsitz des Internationalen Wissenschaftlichen Komitees der 1992 gegründeten Stiftung FERCO (Foundation for Exploration and Research on Cultural Origins) inne.

Pietraperzia, Sizilien

Archäologische Erforschung einer möglichen Pyramidenstruktur (2000 - 2002)

Asow, Russland

Archäologisches Projekt (2001 - 2002). Die Suche nach Odin.

Kritik

In einer neuen Biographie des norwegischen Schriftstellers Ragnar Kvam wird Heyerdahl eine Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten vorgeworfen. So soll er 1938 mit einem der führenden „Rasseforschern“, dem deutschen Nationalsozialisten Prof. Hans F. K. Günther, kooperiert und sich begeistert über die „charakterfeste deutsche Rasse“ geäußert haben. [1]. (Unbestritten ist allerdings, dass Heyerdahl freiwillig nach Norwegen zurückkehrte um gegen die deutsche Besatzung zu kämpfen und 1942-1945 als Funker und Fallschirmspringer des norwegischen Widerstands im Einsatz war).

Auszeichnungen

  • Die schwedische Gesellschaft für Anthropologie und Geographie fasst den einstimmigen Beschluss, Heyerdahl für die Organisation und Durchführung der wissenschaftlichen Zwecken dienenden Kon-Tiki Expedition die Retzius-Medaille 1950 zu verleihen (aus der Hand des schwedischen Königs). Das war die erste und vielleicht wichtigste Auszeichnung in Heyerdahls wissenschaftlicher Laufbahn. Denn seine Gegner konnten nun nicht mehr behaupten, dass die Floßfahrt eine rein sportliche Leistung gewesen sei. 1950
  • Goldmedaille der Royal Scottish Geographical Society, 1951
  • Prix Bonaparte-Wyse der Société de Géopgraphie in Paris, 1951
  • Im Namen Seiner Majestät des Königs von Norwegen Ernennung zum Kommandeur des St.-Olav-Ordens, 1951
  • Elisha Kent Kane Goldmedaille der Gesellschaft für Geographie von Philadelphia, 1952
  • Wahl zum Ehrenmitglied der Norwegischen Geographischen Gesellschaft, 1953
  • Ehrenmitglied der Gesellschaft für Geographie von Peru, 1953
  • Offizier des Ordens für Besondere Verdienste, Peru 1953
  • Ehrenmitglied der Gesellschaft für Geographie von Brasilien, 1954
  • Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften, 1958
  • Mitglied der Akademie der Wissenschaften von New York, 1960
  • Doctor Honoris Causa der Universität von Oslo, 1961
  • Vega Goldmedaille der Schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie., 1962
  • Lomonosov Medaille der Universität von Moskau, 1962
  • Goldmedaille der Königlichen Gesellschaft für Geographie von London, 1964
  • Mitglied des Amerikanischen Verbands für Anthropologie, 1966
  • Großoffizier des Ordens zum Verdienste der Italienischen Republik, 1968
  • Kommandant der Ritter von Malta von Amerika, 1970
  • Verdienstorden, Ägypten 1971
  • Großoffizier des königlichen Ordens der Alauiten, Marokko 1971
  • Kiril Metodi Preis der Gesellschaft für Geographie von Bulgarien, 1972
  • Ehrenprofessor des Politechnischen Instituts der Nationalen Universität von Mexiko, 1972
  • Internationaler Pahlavi Environment Preis der Vereinten Nationen, 1978
  • Offizier des Ordens El Sol von Peru, 1975. Golden Ark Orden, Holland, 1980
  • Doktor Honoris Causa der Russischen Akademie der Wissenschaften, 1980
  • Bradford Washburn Preis, Museum der Wissenschaften von Boston, USA, 1982
  • Doktor Honoris Causa Univ. San Martín, Lima, 1991
  • Doktor Honoris Causa Univ. von Havanna, 1992
  • Doktor Honoris Causa Univ. von Kiev, Ukraine, 1993
  • Internationaler Preis der Geographischen Gesellschaft von Spanien, 1998
  • Doctor Honoris Causa der D. Mendeleyev Universität für Chemische Technologie von Russland, 1999
  • Österreichische Ehrenauszeichnung für Wissenschaft und Kunst, 2000
  • Doctor Honoris Causa der Rostov State Universität, Russland, 2000
  • Kieler Gymnasium wird nach ihm benannt, 2004

Werke

  • Heyerdahl, Thor: Kon-Tiki - Ein Floß treibt Über den Pazifik, 1949. ISBN 3-548-36261-3
  • Heyerdahl, Thor: American Indians in the Pacific - The theory behind the Kon-Tiki expedition, London, 1952. englisch
  • Heyerdahl, Thor: Great Norwegian Expeditions, Oslo, 1956. englisch
  • Heyerdahl, Thor: Aku Aku - Das Geheimnis der Osterinsel, 1957.
  • Heyerdahl, Thor: Reports of the norwegian archaeological expedition to Easter Island and the East Pacific - Volume 1, Stockholm, 1962. englisch
  • Heyerdahl, Thor: Reports of the norwegian archaeological expedition to Easter Island and the East Pacific - Volume 2, Stockholm, 1965. englisch
  • Heyerdahl, Thor: Indianer und Alt-Asiaten im Pazifik, Wollzeilen, 1966.
  • Heyerdahl, Thor: Expedition Ra, 1970. ISBN 3548320287
  • Heyerdahl, Thor: Fatu Hiva, 1974. ISBN 3570000354
  • Heyerdahl, Thor: Zwischen den Kontinenten, 1975.
  • Heyerdahl, Thor: Die Kunst der Osterinsel, 1975. ISBN 3570000389
  • Heyerdahl, Thor: Wege übers Meer, 1978. ISBN 3570001075
  • Heyerdahl, Thor: Fua Mulaku, 1986. ISBN 3353003428
  • Heyerdahl, Thor: Tigris. Auf der Suche nach unserem Ursprung., 1987. ISBN 3548320392
  • Heyerdahl, Thor: Easter Island - The mystery solved, 1989. ISBN 0773723692 englisch
  • Heyerdahl, Thor: Archaeological Evidence of Pre-Spanish Visits to the Galápagos Islands, 1990. ISBN 8200028798 englisch-spanisch
  • Heyerdahl, Thor: Die Pyramiden von Tucumé, 1995. ISBN 3784425356
  • Heyerdahl, Thor: Tucumé, Lima, 1996. spanisch
  • Heyerdahl, Thor: Seafaring in early Peru - La navegacion maritima en el antiguo Peru, Lima, 1996. englisch-spanisch
  • Heyerdahl, Thor: Green was the Earth on the seventh day, 1996. ISBN 0316882275 englisch
  • Heyerdahl, Thor: Laßt sie endlich sprechen, 1997. ISBN 3784426093
  • Heyerdahl, Thor: Auf Adams Spuren, 1998. ISBN 3548362761
  • Heyerdahl, Thor: Ingen Grenser, 1999. norwegisch
  • Heyerdahl, Thor: Jakten på Odin, 2000. norwegisch
  • Bergius, C.C.: mit Heyerdahl, Thor: Die großen Entdecker

Literatur

  • Jacoby, Arnold: Señor Kon-Tiki, Ullstein, 1966.
  • Schulz, Berndt: Thor Heyerdahl, Tecklenborg, 1998. ISBN 3-924044-82-1

Filme

  • Heyerdahl, Thor: RA Expeditions, VHS, englisch
  • Heyerdahl, Thor: Kon Tiki, 1997. 1951. DVD, NTSC, englisch, Oscar bester Dokumentarfilm 1951
  • Heyerdahl, Thor: The Adventures - Across the sea of time, 1997. ISBN 0780620666, VHS, englisch
  • Heyerdahl, Thor: Explorer & Scientist, 1997. ISBN 1568390378, VHS, englisch
  • Daneben entstanden in den 1990er Jahren 3 Dokumentarfilme beim NDR.

Fußnoten

  1. Die Welt: Heyerdahl arbeitete mit NS-Forscher zusammen, 24. November 2005

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