Europaschule (Deutschland)
Europaschule werden im Unterschied zu den Europäischen Schulen Schulen in mehreren Bundesländern genannt, die gewisse Standards der interkulturellen Zusammenarbeit und der methodischen Innovation erfüllen.
Sie wurden aufgrund der Empfehlung der Kultusministerkonferenz Zur europäischen Dimension im Bildungswesen vom 8.11.1991 von mehreren Bundesländern eingeführt. Es gibt keine bundeseinheitliche Regelung, welche genauen Voraussetzung eine Schule haben muss, um als Europaschule anerkannt zu werden.
Die gegenwärtig 31 hessischen Europaschulen kennzeichnen sich in folgender Weise selbst:
- „Die Europaschule fördert interkulturelle Lernprozesse, die es Heranwachsenden ermöglichen, eine eigene Identität zu finden und in der Begegnung mit anderen Kulturen Toleranz zu entwickeln. Sie gestaltet offene Räume, in denen Fremdes kennen gelernt und erlebt wird; offene Räume, in denen sich Sprachenvielfalt und Kenntnisse über andere Kulturen mit sozialem Lernen zu interkultureller Kompetenz entwickelt. Die Europaschule arbeitet – im Miteinander aller Schulformen – am ständigen Prozess der Schulentwicklung, in dem Methodenlernen und Evaluation integrale Bestandteile darstellen, und nimmt somit ihre Rolle als aktiver Partner in einer sich wandelnden Gesellschaft verantwortlich wahr.“
Nach einem Erlass des Niedersächsischen Kultusministeriums vom 22. Oktober 1996 kann Schulen auf Antrag die Führung der Bezeichnung Europaschule genehmigt werden, wenn sie durch die Integration europäischer Themen, das Angebot von mindestens drei Fremdsprachen, die Beteiligung an europäischen Bildungsprogrammen, die Nutzung moderner Kommunikation mit Europa sowie die Pflege vielfältiger Auslandskontakte entsprechende Verdienste aufweisen können.
Beispiele von Europaschulen sind das Gymnasium der Stadt Kerpen, die Europaschule Deutsch-Polnisches Gymnasium Löcknitz, das Walter-Gropius-Gymnasium Dessau – Europaschule und die Europaschule Bornheim.
Zentrale für das Bundes-Netzwerk Europaschule e. V. für Nordrhein-Westfalen ist die Europaschule Bornheim.
In Nordrhein-Westfalen ist die Bezeichnung Europaschule seit dem 9. Mai 2007 durch das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen unter Berücksichtigung der bundesweiten Kriterien festgelegt. Zertifiziert werden Europaschulen jeweils für drei Jahre mit einem Gütesiegel durch die Arbeitsgemeinschaft Europaschulen (Argeus) im Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Europaschulen (Auswahl)
- Europaschule Schulzentrum SII Utbremen
- Walter-Gropius-Gymnasium Dessau-Roßlau
- Holstenschule Neumünster
- Ziehenschule Frankfurt am Main
- Liebigschule Frankfurt am Main
- Berufliche Schule des Kreises NF Husum
- Gymnasium am Ostring Bochum
- Schuldorf Bergstraße Seeheim-Jugenheim
- Gymnasium der Stadt Kerpen
- Oswald-von-Nell-Breuning-Schule (Rödermark)
- Windthorst-Gymnasium Meppen
- Otto-Hahn-Schule Hanau
- Kopernikusschule Freigericht
- Nordsee-Gymnasium Büsum
- Hebbelschule Kiel
- Europaschule Bornheim
- Ratsgymnasium Osnabrück
- Angelaschule Osnabrück
- Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Forst (Lausitz)
- Kurt-Tucholsky-Schule Flensburg
- Eichendorffschule Wolfsburg
- Ratsgymnasium Wolfsburg
- Gymnasium am Bötschenberg Helmstedt
- Baltic-Gesamtschule Lübeck
- Europaschule BBS 1 Northeim
- Staatliche Europaschulen in Berlin SESB
- Staatliche Regelschule Niederorschel
- Europaschule Marie & Piere Curie – Guben
- Europaschule San Pedro Sula
- Europaschule Dr. Obermayr (Wiesbaden)
- Bischöfliches Pius-Gymnasium Aachen
- Europaschule Köln/Gesamtschule Zollstock
- Europaschule Gymnasium Teterow
- Der Ravensberg Kiel