Bernhard Höting
Bernhard Höting wurde am 18. Juli 1821 als ältester Sohn von sieben
Geschwistern in Epe, Kreis Ahaus geboren. Sein Vater Johannes Höting
war Zimmermann und Landwirt. Als Abiturient am Coesfelder Gymnasium
studierte er in Münster Philosophie und Theologie. Am 6. Juni 1846
wurde er im hohen Dom zu Münster zum Priester geweiht.
Es folgte eine kurze Tätigkeit als Kanonikus in Borken, bevor er sich
dem Schulfach am Gymnasium in Verden zuwandte. 1850 begann er das
klassische Studium der Philosophie an der Universität in Berlin.
Mit einem hervorragenden Staatsexamen und dem Doktordiplom kehrte
er in die Heimat zurück.
Von 1854 war er Oberlehrer am Gymnasium in Recklinghausen und wurde
zwei Jahre später zum Direktor des Gymnasiums in Kempen gewählt.
In der gleichen Position wurde er auf Vorschlag des damaligen
Bischofs Paulus Melchers, Direktor des Gymnasium Carolinum in
Osnabrück. 1867 trat er als Generalvikar und Domkapitular in die
bischöfliche Verwaltung ein.
Papst Leo der XIII. ernannte Bernardus Höting am 10. Februar 1882
zum Bischof von Osnabrück. Am 3. Mai 1882 wurde er von den Bischöfen
von Hildesheim und Fulda inthronisiert. Er bemühte sich, die klaf-
fenden Wunden, die der unselige Kulturkampf geschlagen hatte, zu
heilen und schwierige Rechtsfragen der Stadt und Diözese sowie der
nordischen Missionen zu klären. Dabei half ihm seine hervorragende
juristische Begabung.
Er erneuerte die bischöfliche Kurie und die des Domes, sorgte für
den Neubau des Priesterseminars, schaffte eine Erweiterung des
heutigen Marienhospitals und des Ursulinenklosters. Er gründete
das Kloster der Ewigen Anbetung und erbaute die Herz-Jesu-Kirche.
Trotz geschwächter Gesundheit unternahm er seine dritte Pilger-
fahrt nach Rom. Dort sollte er aber nie ankommen. Am 21. Oktober
1898 verstarb er in Venedig. Im Dom zu Osnabrück fand er seine
letzte Ruhestätte. Dort wurde er am 26. Oktober 1898 beigesetzt.