Appalachen



Die Appalachen (engl.: Appalachian Mountains; franz.: Les Appalaches) sind ein bewaldetes Hochgebirge im Osten Nordamerikas, welches sich über eine Länge von 2.400 km von der kanadischen Provinz Québec bis in den Norden des US-amerikanischen Bundesstaates Alabama erstreckt. Sie entsprechen dem nordamerikanischen Teil einer Bergkette, die erdgeschichtlich älter ist als der Atlantik und ihre europäische Fortsetzung in den Grampian Mountains in Schottland und an den Bergketten des nördlichen Skandinaviens findet. Die Appalachen haben ein Alter von ca. 400 Millionen Jahren und gehören damit zu den ältesten Gebirgen der Erde.
Gliederung von Westen nach Osten
- "Ridge and Valley-Zone", mit Längstälern und Klusen
- "Great Valley", großes von mehreren Flussläufen durchzogenes Längstal von Alabama bis zum Hudson. Verkehrstechnisch von großer Bedeutung
- 'Blue Ridge', Kristalline Hauptzone (mit Mount Mitchell, in North Carolina)
- Die Smokey Mountains mit dem gleichnamigen Nationalpark zwischen Tennessee und North Carolina und Ausläufern bis nach Virginia und Kentucky erreichen Höhen von über 2000 m.
- Flusszone (Piedmont, 200-500 m ü. M.) Reich an Bodenschätzen (Kohle, Eisenerz), auf deren Basis sich dort die Schwerindustrie in Pittsburgh und Birmingham ansiedelte.
- Appalachen-Schlucht gut zum Bungee-Jumping
Höchste Berge
- Mount Mitchell, 2037 m (North Carolina)
- Clingman’s Dome, 2025 m (North Carolina, Tennessee)
- Mount Washington, 1931 m (New Hampshire)
- Mount Macy, 1629 m (New York)
- Mount Katahdin, 1606 m, (Maine)
- Mont-Jacques-Cartier, 1268 m, (Provinz Québec, Kanada)
- Mount Rogers, 1746 m (Virginia)
Historische Bedeutung
Historisch gesehen waren die Appalachen für die ersten Einwanderer die erste Hürde auf dem Weg nach Westen. 1763, am Ende des Siebenjährigen Krieges, setzte Großbritannien den Hauptkamm der Appalachen als Grenze der weißen Besiedlung als Geste für die mit ihm verbündeten Indianervölker fest. Dies wurde jedoch schon in den 1770er- Jahren durch die Besiedelung Kentuckys unter der Leitung von Daniel Boone durchbrochen. Bei ihrer vermessungstechnischen Erschließung wirkte der spätere General und 1. Präsident der USA, George Washington, als Geometer mit.
Geographische Einordnung
Die Appalachen sind Teil eines noch größeren Systems von Bergketten, welches sich in Schottland (Kaledonien), Norwegen und Grönland fortsetzt und durch das Aufbrechen des Nordatlantik aufgetrennt ist. Die Ausläufer der Appalachen ziehen sich von Mississippi bis nach Kanada (Neufundlands Long Range Mountains) an der Ostseite des nordamerikanischen Kontinents hin, sehr ähnlich wie dies die Rocky Mountains an der Westseite des Kontinents von Mexiko bis Alaska tun. Diese Konstellation führt dazu, dass die kalte Luft aus dem Norden, von der Hudson Bay kommend, im Süden über dem Golf von Mexiko auf warme Luft trifft und sich besonders im Mittleren Westen der USA die bekannten Tornados mit teilweise katastrophalen Auswirkungen bilden können.
Erschließung
Die Appalachen bieten gute Wander- und Tourenmöglichkeiten, darunter
- Der Appalachian Trail, mit 3.440 km einer der längsten Wanderwege der Welt, der die gesamten Apallachen durchzieht.
- Der Blue Ridge Parkway, eine malerische Landstraße, die an den Great Smokey Mountains im Süden beginnt und mit ihrer nördlichen Fortsetzung, dem Skyline Drive durch den Shenandoah National Park die Höhe Washingtons erreicht.
- Der Great-Smoky-Mountains-Nationalpark im Süden.
- Die Natural Bridge in Virginia (engl.Wiki), eine 66m hohe und 27m breite Naturbrücke, die in einigen Aufstellungen zu den Sieben Weltwundern der Natur gezählt wurde.
Siehe auch
- Acadische Gebirgsbildungsära (geologische Ära)
- White Mountains (New Hampshire), Green Mountains (Vermont), Longfellow Mountains (Maine)