Arthur Hermann (Autor)
Arthur Hermann (Arthur Gustav Hermann; * 21. Februar 1944 in Kaunas, Litauen; deutsch-litauischer Autor, Herausgeber und Historiker.
Leben
Arthur Hermann ist der zweite Sohn der Eheleute Ewald und Berta Hermann. Er kam 1958 mit seinen Eltern und seinem Bruder aus Litauen als Spätaussiedler nach Wuppertal. Er besuchte das litauische Gymnasium Hüttenfeld und machte dort 1966 sein Abitur. Danach studierte er in München osteuropäische Geschichte, machte dann eine Ausbildung zum wissenschaftlichen Dipl. Bibliothekar. Er hat sich in seinen Arbeiten auf die Geschichte der evangelisch-lutherischen Kirche in Litauen und auf die deutsch-litauische Geschichte vom Ende des 19.Jh. bis Mitte des 20.Jh. spezialisiert.[1] Er ist leitender Biblothekar des ökumenischen Instituts, des diakoniewissenschaftlichen Instituts und des wissenschaftlichen theologischen Seminars an der Uni Heidelberg.
2004 wurde ihm vom litauischen Staatspräsidenten der Orden für Verdienste um Litauen verliehen.[2]
2005 verlieh ihm Regierungspräsident Gerold Dieke „in Anerkennung der besonderen Leistungen und Verdienste im Litauischen Kulturinstitut in Lampertheim-Hüttenfeld und um die Völkerverständigung im vereinten Europa“ den Ehrenpreis Rhein-Main/Südhessen.[3]
Leistungen
Er angerierte sich schon früh im Baltischen Christlichen Studentenbund und ist Gründungsmitglied des Litauischen Kulturinstitut. Er machte sich um die Erforschung der deutsch-litauischen Geschichte, der Geschichte der lutherischen Kirche in Litauen und um die Belange der litauischen Gemeinschaft in Deutschland verdient.
Von 1983 bis 1989 war er Redakteur des Baltischen Jahrbuchs. Einer Fachzeitschrift mit Beiträgen über die baltisch-deutschen Beziehungen und die Geschichte des Baltikums.
Seit 1993 ist er mit Annemarie Lepa Herausgeber der Annaberger Annalen. Die Annaberger Annalen sind die einzige deutschsprachige Fachzeitschrift über Litauen und deutsch-litauische Beziehungen. Sie erscheint jährlich und bringt wissenschaftliche und informative Beiträge zum deutsch-litauischen Verhältnis in Geschichte und Gegenwart und zur Kultur Litauens.[4]
Er ist maßgeblich am Aufbau der litauischen Bibliothek des litauischen Kulturinstituts in Schloß Hüttenfeld beteiligt und leitet diese ehrenamtlich.
Werke
- Lutherische Kirche im Baltischen Raum: Ein Überblick (Autor)(Martin-Luther-Bund: 1985)
- Die Grenze als Ort der Annäherung : 750 Jahre deutsch-litauische Beziehungen (Hg.)(Köln: Mare Balticum, 1992)
- Litauischsprachiger Unterricht in Ostpreußen und seine Darstellung in der deutschen und litauischen Historiographie (Abh.)(Nordost-Archiv Band I: 1992, H. 2, S.375)
- Annaberger Annalen (Hg.)(Bonn-Bad Godesberg, jährlich seit 1993)
- Die reformatorischen Kirchen Litauens (Hg.)(Erlangen : Martin-Luther-Verl., 1998)
- Die Lutherische Kirche Litauens. Ein historischer Überblick (Abh.)(Nordost-Archiv Band VII: 1998, H. 2, S.395)
- Lietuvi¸u ir vokieci¸u kaimynyst·e : straipsni¸u rinkinys (Autor)(Vilnius : Baltos Lankos, 2000)
- Lietuvos evangelikų liuteronų bažnyčia 1915–1995 m. // Lietuvos evangelikų bažnyčios. Istorijos metmenys / Sudaryt. Arthur Hermann (Vilnius, 2003)
- weitere Abhandlungen, erschienen u. a. in den Annaberger Annalen und beim Litauischen Kulturinstitut.
Weblinks
- Litauisches Gymnasium
- Litauisches Kulturinstitut
- Nordost-Archiv
- Annaberger Annalen
- Baltischer Christlicher Studentenbund e. V.
- DWI Uni Heidelberg
- Mokslo Lietuva (litauisch)
Referenzen
- ↑ Infobalt.de [1]
- ↑ Pressemeldung Uni Heidelberg [2]
- ↑ Lampertheimer Zeitung (LKI)[3]
- ↑ Annaberger Annalen 2006 [4]