Stendal
Wappen | Karte |
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fehlt noch | Deutschlandkarte, Position von Stendal hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt |
Landkreis: | Stendal |
Fläche: | 75,64 km² |
Einwohner: | 38.400 (31.12.2002) |
Bevölkerungsdichte: | 508 Einwohner je km² |
Höhe: | 31 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 39551 - 39576 |
Vorwahl: | 03931 |
Geografische Lage: | 52° 36' n. Br. 11° 51' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | SDL |
Gemeindeschlüssel: | 15 3 63 114 |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 39576 Stendal |
Offizielle Website: | www.stendal.de |
E-Mail-Adresse: | stadt@stendal.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Klaus Schmotz (parteilos) |
Stendal ist eine alte Hansestadt, Kreisstadt des Landkreises Stendal und Verkehrsknotenpunkt in der Altmark in Sachsen-Anhalt.
Geografie
Stendal liegt unweit westlich der Elbe in der südöstlichen Altmark. Berlin ist etwa 100 km entfernt, Hannover etwa 150 km. Stendal liegt etwa 55 km nordlich von Magdeburg auf der Achse Wolfsburg - Berlin.
Geschichte
Im Jahre 1136 wird Stendal zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Stadt war Mitglied der Hanse.
Jahr | Geschehnisse |
1022 | als Besitzung des Michaelisklosters im Bistum Hildesheim erstmals als Dorf Steinedal genannt |
um 1160 | Markgraf Albrecht der Bär von Brandenburg richtet im Dorfe Steinedal einen öffentlichen Markt ein - die Stadt erhält Marktrecht |
12. Jhd. | Gründung von St. Jacobi |
1230 | Beginn des Baus der Klosteranlage am Mönchskirchhof (Franziskaner) |
Mitte 13. Jhd. | Bildung der Stendaler Seefahrergilde (sie betrieb Ausfuhr nach überseeischen Ländern mit eigenen Schiffen) |
1283 | Älteste urkundliche Erwähnung der Kaufmannskirche St. Marien |
um 1300 | Stendal erhält Stadtmauern, Errichtung des Tangermünder Tores (erhalten noch der feldsteinerne Unterbau) |
1338 | Errichtung einer Lateinschule in der Brüderstraße, aus der später das Gymnasium hervorgeht (J. J. Winckelmann besuchte die Schule von 1726-1736) |
1350 | Stendals Zugehörigkeit zum Hansebund belegt |
14. Jhd. | Das Refektorium auf dem Mönchskirchhof wird erbaut (heute Stadtbibliothek) |
1423 | Beginn des Dombaus |
1440 | Bau des Uenglinger Tores |
Im 15. Jhd. | Errichtung des Rathauses in verschiedenen Zeitetappen mit Gewandhaus -Corps- und Seitenflügel |
1456 | Bau des St.Katharinenklosters (Stiftung des Kurfürsten Friedrich II. für Augustinerinnen, heute Altmärkisches Museum/Musikforum) |
1462 | Schnitzwand im Rathausfestsaal |
1468 | St. Katharinen geweiht |
1488 | Joachim Westphal, erster Buchdrucker der Mark Brandenburg in Stendal |
1488 | Auflehnung Stendaler Bürger gegen die Biersteuer |
1518 | Austritt aus der Hanse gemeinsam mit Berlin, Brandenburg, Frankfurt und Salzwedel |
1525 | Der Roland wird aufgestellt |
1539 | Offizielle Einführung der lutherischen Lehre in der Altmark |
1640 | Stendal wird Garnisionsstadt bis Ende 1994, als die russischen Truppen abzogen |
1682 | 1205 Menschen (darunter 537 Kinder) sterben an der Pest |
1717 | Johann Joachim Winckelmann in Stendal geboren (1768 in Triest ermordet) |
1771-1830 | Abbruch der Stadtbefestigungen, gleichzeitig Abbruch Wendenturm, Torturm, Arneburger Tor und Viehtor |
1849 | Bahnstrecke Magdeburg - Stendal - Wittenberge eröffnet |
1869 | Baubeginn Hauptbahnhof (1871 fertiggestellt) |
1873 | Die Eisenbahnhauptwerkstatt (heute Werk Stendal der DB AG) wird errichtet |
1888 | Gründung des Altmärkischen Museums |
1906 | zu Ehren des Ehrenbürgers Dr. Haacke: Errichtung eines Laufbrunnens auf dem Sperlingsberg |
1926 | Stendaler Pferdebahn stellt nach 34 Jahren ihren Betrieb ein |
Fortsetzung (1935 bis heute) folgt
Bildergallerie
-
Jacobikirche (2004)
-
Breite Straße (2004)
-
Marktplatz, Rathaus und Marienkirche (2004)
Politik
Oberbürgermeister der Stadt Stendal ist Klaus Schmotz (parteilos).
Ansässige Unternehmen
Öffentliche Einrichtungen
Bildungseinrichtungen
In Stendal gibt es eine Zweigstelle der Fachhochschule Magdeburg-Stendal. Insgesamt vier Studiengänge werden dort angeboten:
- Betriebswirtschaft, Direktstudiengang
- Betriebswirtschaft, Fernstudiengang
- Rehabilitationspsychologie
- Journalistik / Medienmanagement
Weiterführende Informationen: www.stendal.hs-magdeburg.de
Städtepartnerschaften
Stendal unterhält seit 1988 eine Städtepartnerschaft mit Lemgo (Nordrhein-Westfalen)
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater
Kulturelles Zentrum der Stadt und der gesamten Region ist das Theater der Altmark Stendal. Es wurde 1946 gegründet und engagiert sich stark im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters. Neben den eigenen Theateraufführungen finden regelmäßig Gastspiele verschiedener Musik- und Tanztheater statt. Weiterhin gibt es eine Sinfoniekonzertreihe und es werden Theaterbälle, Konferenzen und andere Veranstaltungen ausgerichtet.
Museen
Hervorzuheben ist das Winckelmann-Museum, das sich im Geburtshaus Johann Joachim Winckelmanns, dem Begründer der klassischen Archäologie, befindet. Ausgestellt werden biographische Dokumente, Werkausgaben, Zeichnungen und Druckgrafiken sowie griechische Plastiken (Gipsabgüsse) und antike Kleinkunst. Des weiteren gibt es Sonderausstellungen zur Archäologie und zur Kunstgeschichte besonders des 18. und 19. Jahrhunderts bis zur modernen Kunst und das Museum ist Sitz der Winckelmann-Gesellschaft.
Außerdem lädt das Altmärkische Museum zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Das Museum zeigt Exponate zur Geschichte und Kulturgeschichte der Stadt Stendal und der Altmark, die von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart reichen. Dazu gehören unter anderem vorgeschichtliche Funde aus der Region, Exponate zur Kultur der Hansestadt, sakrale Plastiken, romanische Kleinkunst und stadtarchäologisches Fundmaterial.
Zu guter Letzt gibt es in Stendal das Landesfeuerwehrmuseum Sachsen-Anhalt. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung des Feuerlöschwesens vom Ledereimer bis zum modernen Löschfahrzeug. Der Schwerpunkt liegt auf interessanten Löschfahrzeugen der DDR.
Bauwerke
Sehenswert sind in der Stadt der Backsteingotik der Dom St. Nikolaus und das Rathaus mit seinem schönen Roland. Die mittelalterlichen Stadttore Uenglinger Tor und Tangermünder Tor sind gut erhalten und können besichtigt werden. Daneben gibt es mehrere interessante Kirchen: die Marien-, die Jacobi- und die Petrikirche.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Ein Ehrenbürger der Stadt Stendal ist der Arzt Dr. Friedrich Hermann Haacke (1824 - 1899). Er widmete sich unermüdlich der Bekämpfung von Choleraepidemien, die im 19. Jahrhundert in Stendal wüteten. Ihm zu Ehren wurde der Haacke-Brunnen am Sperlingsberg errichtet.
Ein weiterer Stendaler Ehrenbürger ist Hans Jütting (1909 - 1999). Der Geschäftsmann wanderte nach Kanada aus, blieb seiner Heimatstadt jedoch immer verbunden. So schaffte er es in den siebziger und achziger Jahren, die Katharinenkirche vor dem endgültigen Verfall zu retten und machte sie zu einer Stätte der Musikpflege.
Söhne und Töchter der Stadt
Stendal ist die Geburtsstadt von Johann Joachim Winckelmann, des Begründers der klassischen Archäologie und der Kunstwissenschaft. Er wurde 1717 als Sohn eines Schuhmachers geboren und bekleidete in seinen letzten Lebensjahren das hohe Amt eines "Präsidenten aller Altertümer" in Rom. Ihm ist ein Museum in Stendal gewidmet, das gleichnamige Winckelmann-Museum.
Ebenfalls ein Stendaler ist der Schauspieler Hanno Koffler.
Literatur
Der französische Schriftsteller Marie Henri Beyle benutzte seit 1817 als Hommage an Johann Joachim Winckelmann das Pseudonym Stendhal, nachdem er sich als napoleonischer Soldat kurzzeitig in dessen Geburtsstadt Stendal aufgehalten hatte.
Weblinks
- www.stendal.de Stadt Stendal
- www.stadtgemeinde.de Evangelische Stadtgemeinde Stendal
- www.altmarkportal.de Altmarkportal
- www.landkreis-stendal.de Landkreis Stendal