Michel Foucault
Michel Foucault (* 15. Oktober 1926 in Poitiers, † 25. Juni 1984 in Paris).
Nach seiner Schulzeit in Poitiers Philosophiestudium in Paris ab 1946 als Schüler von Louis Althusser, parallel dazu Studium in Psychologie. 1951 legt er das Staatsexamen in Philosophie ab, 1952 folgt ein Diplom in Psychologie. Darauf folgen Auslandsaufenthalte in Uppsala, Warschau und Hamburg. 1954 erscheint seine erste größere Veröffentlichung: "Maladie mentale et psychologie". Ab 1960 Privatdozent für Psychologie an der Universität Clermond-Ferrand. Die Dissertationschrift erscheint 1961 unter dem Titel "Folie et déraison. Histoire de la folie à l'âge classique". 1962 folgt die Professur in Clermont-Ferrand.
Nach dem großen Erfolg von "Les mots et les choses" 1969 wird er 1970 auf den von ihm so definierten Lehrstuhl für Geschichte der Denksysteme am Collège de France berufen, in diesem Zusammenhang erarbeitet er "L'archéologie de savoir" als eine Art Methodenschrift. Er engagiert sich in der Öffentlichkeit für die Rechte von Gefangenen. 1975 erscheint in der Folge sein Buch "Surveiller et punir. La naissance de la prison".
1976 veröffentlicht er den ersten Teil seines letzten großen Werkes, der "Histoire de la sexualité" (dt. "Sexualität und Wahrheit"), "La volonté de savoir". Danach folgt eine längere Pause in der Veröffentlichungstätigkeit, in der er in seinen Forschungen immer weiter in der Geschichte zurückgeht, um den Etablierungsprozess des Prinzips des "Menschen des Begehrens" nachzuverfolgen. Erst 1984 erscheinen die Bände zwei und drei des nun neukonzipierten Werks: "L'usage des plaisirs" und "Le souci de soi", die die antike Philosophie als Lebensform reformulieren. Der vierte und letzte Band "Les aveux de la chair" liegt bei Foucaults Tod 1984 in bereits weitgehend redigierter Form vor, wird aber von den Erben aufgrund seines quasi-testamentarisch geäußerten Wunsches "keine posthumen Veröffentlichungen" nicht zur Publikation freigegeben.