Publius Vatinius
Publius Vatinius war ein römischer Politiker in den letzten Jahrzehnten der römischen Republik.
Leben
Publius Vatinius war 63 v. Chr. Quästor, im Jahr von Marcus Tullius Ciceros Konsulat. Dieser sandte ihn nach Puteoli, musste ihn jedoch bald wieder zurückrufen, weil die Bevölkerung sich über die Ausbeutung beschwerte. Cicero datierte später den Ausbruch seiner kriminellen Energie in diese Zeit.
Parteigänger Caesars
59 v. Chr. bekleidete Vatinius das Amt des Volkstribuns und diente als solcher dem Konsul Gaius Iulius Caesar, indem er ein Gesetz einbrachte, das diesem die Provinzen Gallien und Illyrien für fünf Jahre als Prokonsul anvertraute. Laut der Anklage Ciceros bediente er sich dabei Gewaltandrohungen gegen die Auguren und Caesars Kollegen Marcus Calpurnius Bibulus. Auch bei anderen Gesetzeseingaben war er Caesar nützlich, indem er mit seinen Schlägertrupps die politischen Gegner einschüchterte.
Nach seinem Amtsjahr als Volkstribun begleitete er Caesar nach Gallien,[1] kehrte aber schon im folgenden Jahr nach Rom zurück, um für die Prätur zu kandidieren. Als Zeuge vor Gericht belastete er den von Cicero verteidigten Publius Sestius. Cicero antwortete darauf mit der Rede In P. Vatinium.
Als 55 v. Chr. Gnaeus Pompeius Magnus und Marcus Licinius Crassus Konsuln wurden, sorgten sie dafür, dass ihr Parteigänger Vatinius zum Prätor gewählt wurde.[2] Nach seiner Amtszeit wurde Vatinius vom Redner Gaius Licinius Macer Calvus der Korruption angeklagt. Trotz seiner Vorbehalte verteidigte Cicero ihn.[3] Vatinius wurde freigesprochen und kehrte als Legat zu Caesar zurück.
Im Bürgerkrieg
Am Fluss Apsus in Epirus sandte Caesar im Jahr 48 v. Chr. Vatinius mit einem Friedensangebot zu Pompeius. Doch während dieser mit Titus Labienus verhandelte, wurden sie aus dem Hinterhalt mit Pfeilen beschossen. Vatinius konnte zwar unverletzt entkommen, doch die Friedenverhandlungen waren damit beendet.[4] Später verteidigte Vatinius [Brindisi|Brundisium]] gegen einen Teil von Pompeius’ Flotte.[5] Im folgenden Jahr 47 v. Chr. schlug er er trotz schwerer Krankheit Marcus Octavius, einen Anhänger des Pompeius, in einer Seeschlacht[6] und eroberte Illyrien für Caesar. Für seine Leistungen wurde er mit dem Amt des Konsuls für das laufende Jahr 47 v. Chr. belohnt, das er mit seinem Kollegen Quintus Fufius Calenus erst im September antrat.
Ab dem Jahr 45 v. Chr. war er als Prokonsul Statthalter von Illyricum, das er vollständig zurückerobern sollte. Nach Caesars Ermordung lieferte er seine illyrischen Legionen an Marcus Iunius Brutus aus.[7] Eine letzte Erwähnung fand er 43 v. Chr. als Triumphator in den Kapitolinischen Fasten.
Einzelnachweise
- ↑ Caesar, de bello Gallico 8,45.
- ↑ Plutarch, Cato minor 42,4.
- ↑ Cicero zufolge aus Angst vor Publius Clodius Pulcher (Cicero, ad familiares 1,9).
- ↑ Caesar, de bello civili 3,19.
- ↑ Caesar, de bello civili 3,100.
- ↑ de bello Alexandrino 43–47.
- ↑ Appian, Bürgerkriege 4,75.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Vatinius, Publius |
KURZBESCHREIBUNG | Politiker der ausgehenden römischen Republik |
STERBEDATUM | nach 43 v. Chr. |