Steilfeuer
Als Steilfeuer bezeichnet man im Artilleriewesen eine Form von Beschuß, bei dem die Granaten in einem Winkel von mehr als 45 Grad abgefeuert werden. In der Fachsprache bezeichnet man dies als Abschuß in der oberen Winkelgruppe.
Steilfeuer wird immer dann eingesetzt, wenn ein größeres geographisches Hindernis (Berg, Wald) ein direktes Anvisieren eines Ziels verhindert oder direktes Feuer keine oder kaum Wirkung zeigen würde (beispielsweise gegen eingegrabenen oder befestigten Feind). Der große Abschußwinkel bewirkt dabei eine stark parabelförmige Flugbahn des Geschosses und führt dazu, dass dieses in sehr steilem Winkel auf das Ziel einkommt und so größtmögliche Wirkung zeigen kann.
Da ein hoher Teil der Abschußenergie dafür verbraucht wird, das Geschoß nach oben zu feuern, ist die Reichweite von Steilfeuergeschützen relativ begrenzt. Man kann allgemein von einem effektiven Maximum von etwa 10.000 m ausgehen.
Die klassische Steilfeuerwaffe ist der Mörser. Der in der Bundeswehr eingesetzte Typ erreicht beispielsweise eine effektive Reichweite von 6.350 m bei einem Kaliber von 120 mm. Ein weitere wichtige Typ ist die Haubitze. In der Bundeswehr wird die Panzerhaubitze 2000 hauptsächlich eingesetzt. Des weiteren nutzen viele Staaten noch Kraftzughaubitzen wie etwa die FH155-1.
Einige Steilfeuergeschütze
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Mörser der Zitadelle Wesel
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Mörser Dicke Berta des Ersten Weltkrieges
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Granatwerfer beim Ladevorgang
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Selbstfahrhaubitze M110 der US-Army
Literatur
- Christopher F. Foss/David Miller: Moderne Gefechtswaffen. Verlag Stocker Schmid, Dietikon, 1989, ISBN 3-7276-7092-4